Brecht – Die Kunst zu leben

D 2006 (75 Min.)
  • Portrait

„Erst kommt das Fressen, dann die Moral“ – Er stellte die Tatsachen über die Ideologien, den Menschen über die Kultur, die Lebenskunst über die Kunst. Dennoch wurde gerade Bertolt Brecht im Gesinnungsstreit von Bundesrepublik und DDR vereinnahmt, wie es gerade passte. Für den Westen war Brecht mal Kommunistenknecht, mal Ausbeuter, für den Osten mal Staatsdichter, mal Liebling des Westens. Er selbst, als Sohn aus einem Augsburger Bürgerhaus mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein ausgestattet, wusste früh, was er wollte: ein radikal neues Theater – volksnah, sinnlich, vergnüglich und belehrend. Brechts Werke entstanden von Anfang an im Kollektiv, zu seiner Augsburger Zeit ebenso wie in den 15 Jahren seines Exils und später im Berliner Ensemble. Er schrieb 48 Dramen und über 2.000 Gedichte.

Niemand außer Shakespeare wird weltweit mehr gespielt als Brecht. Die Lieder, die er zusammen mit Kurt Weill oder Hanns Eisler verfasste, sind Schlager geworden, darunter die Moritat von Mackie Messer und der Alabama-Song. Seine Frau, die Schauspielerin Helene Weigel, hielt ihm den Rücken für die künstlerische Arbeit frei. Er hielt ihr die Treue. Doch treu, so sagt die Tochter Barbara Brecht-Schall, sei er eben auch anderen gewesen. Elisabeth Hauptmann, Margarete Steffin, Ruth Berlau – intelligente, fortschrittlich denkende Frauen fühlten sich zu Brecht hingezogen. Sie arbeiteten im Brecht’schen Lebens- und Arbeitskollektiv bis zur Selbstaufopferung. Die Dokumentation zeigt Brecht als jemanden, dem seine geistige Unabhängigkeit das Wichtigste war. Sobald er diese bedroht sah, entzog er sich.

So floh er aus der bayerischen Provinz nach Berlin, dann – auf der Flucht vor Krieg und Faschismus – einmal um die Welt, bis er sich in Ost-Berlin niederließ, weil er dort auf gute Bedingungen für seine Theaterarbeit hoffte. Doch Brecht blieb den DDR-Funktionären immer suspekt. (Text: arte)

Deutsche TV-Premiere28.07.2006arte

Sendetermine

Mo 27.06.2011
03:45–05:00
03:45–
So 17.08.2008
11:15–12:45
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So 10.02.2008
22:15–23:15
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Do 17.08.2006
22:30–00:00
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Di 15.08.2006
00:35–01:35
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Mi 09.08.2006
23:50–01:20
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Fr 28.07.2006
22:15–23:15
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