Blue Tiger

Beim Einkaufen gerät Gina Hayes’ fünfjähriger Sohn in eine Schießerei und stirbt. Obwohl der Täter anscheinend der japanischen Mafia angehört, will Gina Rache nehmen. Die Mutter begibt sich auf die Suche nach dem Mörder und stößt dabei auf die Legende des „Blue Tiger“. Ein gelungener Mix aus Actionfilm, Rachethriller und Liebesdrama mit der wandlungsfähigen Virginia Madsen in der Hauptrolle. In Los Angeles tobt ein Kampf zwischen der japanischen Mafia und einer brutalen einheimischen Gangsterbande. Als sich die beiden verfeindeten Gangs in einem Laden eine Schießerei liefern, gerät der fünfjährige Darin (Henry Mortensen), der mit seiner Mutter Gina Hayes (Virginia Madsen) dort einkauft, zufällig in die Schusslinie und stirbt noch vor Ort.

Für Gina Hayes bricht eine Welt zusammen, denn ihr kleiner Sohn war ihr Ein und Alles. Als sie wieder einen klaren Gedanken fassen kann, erinnert sie sich, dass der fliehende Mörder (Tôru Nakamura) ein Tattoo – einen blauen Tiger – auf der Brust hatte. Von Wut und Trauer getrieben, will sie sich an dem Yakuza rächen, besorgt sich eine Waffe und sucht überall nach ihm.

Endlich findet sie den Tätowierer Smith (Harry Dean Stanton), der das Tattoo einst gestochen hatte. Er warnt sie vor der gefährlichen Yakuza-Bande, deren Zeichen der blaue Tiger ist, und weiht sie in die chinesische Legende des „Blue Tiger“ ein. Dieser ist immer auf der Suche nach dem „Red Tiger“, seinem geistigen Gegenstück. Zwischen Leidenschaft und Abstoßung hin- und hergerissen, überlebe am Ende jedoch nur einer. Während die verhassten Yakuza und die von Henry Soames (Dean Hallo) angeführte Bande um die größten Anteile am Reisebusgeschäft kämpfen und sich gegenseitig brutal zur Strecke bringen, lässt sich Gina von Smith den roten Tiger auf den Rücken tätowieren.

Sie verändert ihr Aussehen, bricht alle Brücken hinter sich ab, arbeitet als Bardame in einem Nachtklub, in dem vornehmlich Japaner verkehren, und versucht, den Mörder zu finden. Regisseur Noberto Barba gab mit „Blue Tiger“ sein Kino-Debüt und lässt seinen Yakuza-Thriller mit einen Schuss von Erotik ganz von den beiden Hauptdarstellern Tôru Nakamura („K20 – Die Legende der schwarzen Maske“, 2008) und Virginia Madsen tragen.

In einer Nebenrolle ist der Schauspieler und Musiker Harry Dean Stanton zu sehen, der im September 2017 im Alter von 91 Jahren starb. Virginia Madsen begann ihre Schauspielkarriere mit kleineren Engagements Anfang der 80er-Jahre. Obwohl sie seitdem stetig auch von namhaften Regisseuren (Wayne Wang, Dennis Hopper, Francis Ford Coppola) verpflichtet wurde, blieb der US-Amerikanerin der endgültige Durchbruch verwehrt. Ihren größten Erfolg feierte Madsen 2005, als sie für ihre Nebenrolle in Alexander Paynes Tragikomödie „Sideways“ sowohl für den Oscar als auch für einen Golden Globe nominiert wurde. (Text: ZDF)