Bis dass der Tod euch scheidet
- DDR 1978 (96 Min.)
- Ehedrama
- Drama

Die Liebe zwischen der Verkäuferin Sonja und dem Bauarbeiter Jens ist heiß und innig, ihre Ehe harmonisch. Doch allmählich führen unterschiedliche Lebensauffassungen zu Konflikten, die sich nach der Geburt des ersten Kindes noch verstärken und in Gewalt eskalieren. Süß und voller Träume beginnt die Ehe von Sonja (Katrin Saß) und Jens (Martin Seifert). Alles soll gut werden, nehmen sie sich vor. Doch der Alltag ist kein Märchen. Die Probleme beginnen, als Sonja nach der Geburt des Kindes wieder als Verkäuferin arbeiten gehen will.
Jens jedoch ist strikt dagegen. Er, der in seiner Kindheit ein harmonisches Familienleben entbehren musste, will Sonja auf ihre Rolle als Mutter und Ehefrau festlegen. Doch Sonja fällt die Decke auf den Kopf und heimlich qualifiziert sie sich zur Facharbeiterin. Jens hält das für einen Vertrauensbruch, rastet aus und schlägt zu. Um sein Verhalten wieder gutzumachen, stürzt er sich selbst in eine Qualifizierung, arbeitet mehr als zuvor und ist dabei hoffnungslos überfordert. Resigniert greift er zur Flasche.
Zu Hause nehmen die Spannungen zu, die Heimlichkeiten gehen weiter. Als Jens erfährt, dass Sonja aus Verzweiflung eine Abtreibung hat vornehmen lassen, verliert er völlig die Beherrschung – und Sonja ist inzwischen alles egal. Ungerührt sieht sie zu, wie Jens nach einer Flasche greift, in der nicht, wie er denkt, Selterswasser, sondern ätzendes Reinigungsmittel ist. Wie kaum ein anderer DEFA-Regisseur hat sich Heiner Carow (1929–1997) mit der DDR-Gegenwart und darin besonders den zwischenmenschlichen Beziehungen auseinandergesetzt.
Dafür fand er starke Geschichten, die er kompromisslos und emotionsgeladen erzählte, sei es in „Die Legende von Paul und Paula“ (1973), „Coming out“ (1989) oder eben „Bis dass der Tod euch scheidet“. Günther Rücker schrieb das Drehbuch nach einem authentischen Fall, Carow inszenierte realitätsnah und schonungslos. Es gelang ein herausfordernder Film, der schwelende Lebensfragen und die Gefühle der Zuschauer traf. Entsprechend heftig und kontrovers wurde der Film, den 850.000 Kinobesucher sahen, diskutiert.
Die Leser des DDR-Jugendmagazins „Neues Leben“ wählten den Film zum besten des Jahres 1979. Die Hauptrollen spielten zwei junge Schauspieler, die damals erstmals vor der Filmkamera standen: Martin Seifert und Katrin Saß. Über die damals 22-jährige Schauspielstudentin schrieb die DDR-Filmkritikerin Renate Holland-Moritz: „Wie sie das arglos-liebevolle, vom Leben noch kaum gestreifte Mädchen zur liebenden, leidenden und endlich fragenden Frau wandelt, ist eine schöne und ungewöhnlich reife Leistung“. (Text: MDR)
- gezeigt bei rbb retro
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