An ihrer Seite
- CDN / GB / USA 2006 (Away from Her, 110 Min.)
- Literaturverfilmung

Seit über 40 Jahren sind Grant und Fiona verheiratet. Ihr gemeinsamer Lebensabend scheint erfüllt und geruhsam zu werden – bis Fiona immer vergesslicher wird und ein Arzt bei ihr Alzheimer diagnostiziert. Auf eigenen Wunsch geht Fiona in ein Pflegeheim für Demenzkranke. Gemäß den Aufnahmebedingungen darf Grant seine Frau die ersten 30 Tage nicht besuchen. Als er sie endlich wiedersieht, scheint Fiona sich nicht mehr an ihren Mann zu erinnern. Grant und Fiona sind seit 44 Jahren verheiratet. Die Seitensprünge mit seinen jungen Studentinnen hat Fiona dem früheren Universitätsprofessor inzwischen verziehen.
Seit seiner Emeritierung lebt das kultivierte Paar harmonisch in einem idyllischen Haus am See. Mit stummem Amüsement beobachtet Grant, wie die vergessliche Fiona nonchalant die Bratpfanne in den Eisschrank räumt und sich mit Notizzetteln über den Alltag hilft. Doch als sie nach einem Ausflug im Schnee völlig die Orientierung verliert, diagnostiziert der Arzt rasch zunehmende Demenz. Bevor die Lebensumstände daheim unerträglich werden, weist Fiona sich gegen den Willen ihres Mannes selbst in ein Pflegeheim ein. Gemäß der Regularien der Institution darf Grant seine Frau einen Monat lang nicht besuchen.
Ein schwerer Schritt für das Paar, das nie länger als einen Tag voneinander getrennt war. Als Grant seine Frau endlich wiedersieht, scheint sie sich nicht mehr an ihn zu erinnern. Schlimmer noch: Sie konzentriert ihre ganze Zuneigung auf den demenzkranken Aubrey. Dennoch besucht Grant seine Frau täglich und wird zum fassungslosen Zaungast ihrer neuen Liebe. Doch als Aubrey von seiner Ehefrau Marian aus dem Pflegeheim geholt wird, stürzt Fiona in eine lebensbedrohliche Depression. Grant nimmt mit Marian Kontakt auf.
Durch ihre komplexen Frauenrollen in den Melodramen „Das süße Jenseits“ von Atom Egoyan und „Mein Leben ohne mich“ von Isabel Coixet avancierte Sarah Polley zum stillen Star des nordamerikanischen Kunstfilms. Nicht minder brillant ist das Regiedebüt der Kanadierin, die eine Kurzgeschichte von Alice Munro über eine Ehe, die durch die Alzheimererkrankung der Frau erschüttert wird, verfilmte. Sensibel umschifft Polley Rührseligkeiten in der Darstellung von Alter und Verfall, Liebe und Sex. Der 76-jährige Gordon Pinsent verkörpert den Ehemann und dessen Reaktionen auf die Veränderung der geliebten Frau ebenso zurückhaltend wie herzzerreißend.
Vor allem aber ist der Film eine Hommage an die britische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Julie Christie („Wenn die Gondeln Trauer tragen“), die als Fiona noch im Status der Auflösung Würde, Kraft und Sinnlichkeit ausstrahlt. „Ohne je die Mechanismen des tränenschwangeren Melodrams zu bemühen, schildert (die Regisseurin) einen umso herzzerreißenderen Erkenntnisprozess … . Überhaupt ist ‚An ihrer Seite‘ ein stiller, aber nachhaltiger Triumph des kanadischen Kinos.“ (David Kleingers, Der Spiegel) (Text: BR Fernsehen)
Durch ihre komplexen Frauenrollen in „Das süße Jenseits“ von Atom Egoyan und „Mein Leben ohne mich“ von Isabel Coixet avancierte Sarah Polley zum stillen Star des Arthouse-Kinos. Das Regiedebüt der Kanadierin „An ihrer Seite“, nach einer Kurzgeschichte von Alice Munro, die von Ehe und Liebe erzählt, in die Alzheimer einbricht, ist nicht minder brillant. Feinfühlig umschifft sie Klischees der Darstellung von Alter und Verfall, Liebe und Sex. Der 76-jährige Gordon Pinsent spielt den Ehemann und dessen Reaktionen auf die Veränderung der geliebten Frau mit zurückhaltender und doch leidenschaftlicher Souveränität. Vor allem aber ist der Film eine Hommage an die britische Filmschönheit und Oscarpreisträgerin Julie Christie, die als Fiona trotz ihrer Krankheit Würde, Kraft und Sinnlichkeit ausstrahlt. So reflektiert der Film nicht nur in poetischen Bildern den Zerfall einer Persönlichkeit durch Alzheimer, sondern handelt auch von der Natur der Liebe, des Vergessens und Loslassens. Bei den Academy-Awards 2008 wurde der Film in zwei Kategorien nominiert: für die beste Hauptdarstellerin (Julie Christie) und für das beste adaptierte Drehbuch (Sarah Polley). (Text: arte)
Originalsprache: Englisch
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