Licht und Schatten – Alain Delon
- F 2019 (L’ombre au tableau, 58 Min.)
- Porträt
- Dokumentation

Im ersten Jahrzehnt seiner Karriere gelang es Alain Delon, früh zum Mythos zu werden. Warum aber versteift er sich seit einem halben Jahrhundert auf eine einzige Rolle: die eigene? Offenbar zum Schutze seiner Existenz als „schrecklich unglückliches“ Enfant terrible, das er im tiefsten Innern immer geblieben ist. Auf dieser Dualität beruht sein Lebensweg – vom blitzschnellen, leuchtenden Erfolg bis zum großen Überdruss an der Filmwelt. Er wuchs bei Pflegeeltern auf, besuchte ein katholisches Internat und strandete nach dem Einsatz als Freiwilliger im Indochina-Krieg im Elendsviertel des Hafens von Toulon, wo er Zuflucht fand bei Freudenmädchen, Zuhältern, Schlägertypen und korsischen Mafiosi wie den Marcantoni-Brüdern.
Er ging nach Paris ins Pigalle, wo er den Gigolo gab und seine berufliche Zukunft als Zuhälter sah. In die Filmbranche geriet er durch Frauen der Oberschicht, die er mit seinem nonchalant-kindlichen Charme, seinem Auftreten als ungestümer und zugleich empfindsamer Bad Boy bezauberte. Nachdem er bei Melville, Visconti und Clément Ganoven und Polizisten gespielt hatte, fand er auch im Leben Gefallen an diesem Räuber-und-Gendarm-Spiel.
Er pflegte anrüchige Freundschaften, verkehrte in Kreisen des organisierten Verbrechens. Gerade diese zwielichtige Ausstrahlung verzückte das Publikum. 1976 wollte er endlich die ganze Bandbreite seiner Schauspielkunst unter Beweis stellen, indem er die Hauptfigur in „Monsieur Klein“ übernahm, seine letzte bedeutende Rolle. Von der Kritik hoch gelobt, floppte der Film an den Kassen, was in Delon endgültig etwas zerbrechen ließ. (Text: arte)
Originalsprache: Französisch
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