FeierAbend

Die Sendereihe FeierAbend widmet sich dieses Jahr großen Persönlichkeiten, die als „Heilige.Ketzer.Märtyrer“ in die Geschichte eingegangen sind. Den Anfang der Serie macht ein Mann, auf den zumindest zwei Kategorien zutreffen – die des Märtyrers und, fasst man den Begriff weiter, die des Heiligen: Dietrich Bonhoeffer. Der deutsche evangelische Theologe und Widerstandskämpfer wäre im Februar 100 Jahre alt geworden. Wegen seines Widerstandes gegen den Nationalsozialismus ist er kurz vor Kriegsende, im April 1945, erhängt worden. Seine Haltung aber hat in Briefen, Gedichten und theologischen Schriften überlebt. (Text: ORF)

Der Baptistenpfarrer aus Alabama wollte, motiviert vom Auszug Israels aus Ägypten, Menschen nicht-weißer Hautfarbe aus der Unterdrückung in den USA herausholen. Dazu nutze er sein kräftiges Wort, das jeder verstehen konnte – und damit wurde er mehr und mehr zur Gefahr fürs politische Establishment. Außergewöhnliches Filmmaterial aus den 50er und 60er Jahren belegt die Kraft, die Martin Luther King ausstrahlte. Er faszinierte nicht nur damals Tausende, sondern bewegt noch heute. (Text: ORF)

Er war ein alter Mann, als er gewählt wurde, ein klassischer Kompromisskandidat, ein Übergangspapst, wie die Zeitungen schrieben: Johannes XXIII. Doch der 1958 gewählte Verlegenheitskandidat sollte in Kirche und Gesellschaft einen Erdrutsch auslösen, nicht zuletzt durch das Zweite Vatikanische Konzil. Seine Devise klang so gar nicht nach Seniorenalter: Die römisch-katholische Kirche sei nicht dazu da, „ein Museum zu hüten, sondern einen blühenden Garten voller Leben zu pflegen“. (Text: ORF)

Bei der Belagerung von Pamplona 1521 trifft den spanischen Offizier und Edelmann Inigo de Loyola eine Kanonenkugel, die den Lauf der Kirchengeschichte verändern wird. Nach seiner Genesung verlässt er das elterliche Schloss, pilgert allein nach Manresa und verbringt dort ein Jahr als Einsiedler im Gebet und in strenger Buße. Mit sechs anderen Studenten gründet er eine Gemeinschaft, die sich der Seelsorge und der völligen Verfügbarkeit verschreibt: in der Nachfolge Jesu offen für Gott und die Welt. Ein durch und durch praktisch arbeitender Seelsorgeorden wächst heran, die Gesellschaft Jesu, die Jesuiten. Vor 450 Jahren, am 31. Juli 1556, stirbt Ignatius. An die 23.000 Jesuiten stehen heute in seiner Nachfolge. (Text: ORF)

Zu Christi Himmelfahrt wird in der Serie „Heilige. Ketzer. Märtyrer.“ der Feiertags-Serie „FeierAbend“ eine Geschichte von Mut und Unerschrockenheit, die Geschichte eines tiefen Glaubens erzählt: Ein junges Mädchen vom Land verlässt ihr kleines Dorf, um das von den Engländern belagerte Orléans zu befreien – und den Dauphin Karl VII. nach Reims zur Krönung als König von Frankreich zu führen: Jeanne d’Arc. (Text: ORF)

Der bekannteste Kirchenreformator hat eines verstanden und zum Pfingstprogramm erhoben: Der Geist Gottes spricht alle Sprachen, nicht nur die antiquierten der Gelehrten. Und er bedient sich aller Sprachen gerade in dem, was er allen sagen will: im heiligen Wort der Heiligen Schrift. Luthers Faszination an der Bibel, die ihn mitunter taumelhaft ergriff, lässt erleben, wie der Geist zu Menschen spricht und wozu er sie antreiben und hinreißen kann. „Dem Volk aufs Maul schauen“ nannte der begnadete Bibelübersetzer seine Berufung, die heilige Schrift in die Lebenswirklichkeit der Menschen seiner Zeit zu bringen. (Text: ORF)

„Das Volk wird frei werden und Gott allein der Herr darüber sein“, so das Credo des radikalsten Geistes unter den deutschen Kirchenreformatoren des 16. Jahrhunderts, Thomas Müntzer. Anfangs ein Anhänger Luthers, wurde aus dem ehemaligen Priester ein Revolutionär, der nicht nur einen Umsturz in den Köpfen und in den kirchlichen Strukturen ¿ wie Martin Luther ¿ anstrebte, sondern auch eine soziale Umwälzung. Christus will nicht, dass die einen über die anderen herrschen, war Müntzer überzeugt. Er glaubte an das Widerstandsrecht der Menschen. Am Ende seines Lebens führte er aufständische Bauern gegen ein Fürstenheer in die Niederlage, wurde gefoltert und am 27. Mai 1525 hingerichtet. Seine Ideen inspirieren noch heute kirchliche und politische Aufbrüche. (Text: ORF)

Er ist wahrscheinlich einer der populärsten Heiligen, ganz sicher aber der populärste Heilige Süditaliens: Padre Pio, der Kapuzinermönch Pater Pio, geboren am 25. Mai 1887 als Francesco Forgione in Pietrelcina, gestorben am 23. September 1968 in San Giovanni Rotonda. Dazwischen lag ein Leben intensiver Frömmigkeit, um das sich bald Legenden rankten. Pater Pio hatte die Gabe des Heilens, der Prophetie und sogar der Bilokation, wird berichtet. Seit dem 10. September 1910 trug er die Wundmale Christi. 2002, 34 Jahre nach seinem Tod, sprach ihn Papst Johannes Paul II. heilig. Thomas Bogensberger und Adolf Holl reisen auf den Spuren Padre Pios nach Süditalien. (Text: ORF)

Viel findet sich nicht in den Schriften des Neuen Testaments über das jüdische Mädchen Mirjam von Nazareth. Es sind vor allem außerbiblische, apokryphe Texte, die über die Mutter Jesu, die als Heilige Maria berühmt werden sollte, erzählen. Demnach starb Maria am 15. August 48 ¿ je nach Überlieferung ¿ in Jerusalem oder in Ephesus. In ihrem Leben gab sie der Sehnsucht vieler Menschen nach einem Retter Raum. (Text: ORF)

„Franz von Assisi war ein Radikalinski sondergleichen, ihn nur auf das Reden mit den Tieren zu reduzieren, geht nicht. Auch sein Sonnengesang hat nichts mit Naturidylle zu tun. Das ist eine Romantisierung, die vielleicht bequem ist, sie wird ihm aber nicht gerecht. Ob ich ihm begegnen möchte? Da bin ich mir nicht so sicher. Er war vieles, aber ganz sicher war er kein Bruder Sanftleben.“ Soweit der Theologe und Religionswissenschafter Adolf Holl über Franz von Assisi, den er in einem seiner Bücher als „letzten Christen“ bezeichnet hat. (Text: ORF)

Schon vor Jahren hat die Salzburger Bäuerin Theresia Oblasser (65) zu schreiben begonnen. Seit sie den Hof übergeben hat, findet sie mehr Zeit für ihre Neigung – heiter-nachdenkliche Gedichte und Prosatexte, die von Kindheit und Leben am Bergbauernhof erzählen, vom Wandel der Zeit und von dem was bleibt: das Miteinander der Menschen in einer kargen, aber als geliebte Heimat empfundenen Umwelt, der Glaube an Gott – und die Überzeugung, dass Gott an den Menschen glaubt. (Text: ORF)

Vor wenigen Wochen feierte der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl seinen 75. Geburtstag. Anlass, um nach 52 Jahren Priesteramt und fast 30 Jahren im Bischofsamt (Zwischen-)Bilanz seines Lebens zu ziehen und über das Älter-Werden nachzudenken. In seinem neu erschienenen Buch „Geschenkte Zeit“ erzählt der Weihbischof von der Last, aber auch den Chancen des Älterwerden. Für sich stellt Helmut Krätzl fest: „Jede Zeit im Leben wird zum Geschenk, wenn man entdeckt, was alles noch möglich ist.“ (Text: ORF)

Meine Aufgabe: Wartung der Lüftungsanlagen. Mein Hauptberuf: Seit 7 Jahren bin ich Arbeiterpriester.“ Mit diesen Worten stellt sich der 43jährige Rupert Granegger, Voest-Arbeiter UND Priester vor. Ganz bewusst arbeitet er drei Tage in der Woche im Stahlwerk, ganz bewusst lebt er sieben Tage in der Woche als Seelsorger, Begleiter, Zuhörender. Bettina Schimak hat den Arbeiterpriester und seine Kumpel im Voest-Werk mit der Kamera begleitet. (Text: ORF)