2011, Folge 168–183

  • Folge 168
    Aus ihrem christlichen Verständnis heraus an der Verwandlung der Gesellschaft mitzuwirken und im Vertrauen auf Gott eine Art „Gegengesellschaft“ in einer Welt zu sein, in der Menschen klein gemacht werden und am Leben gehindert werden – das ist auch das Anliegen von Christine Leopold. Sie leitet seit vier Jahren als erste Frau die Kolping Gemeinschaft Österreich und hat sich dabei nicht zuletzt dem Anspruch Adolph Kolpings verschrieben: „Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist.“ Auf dies heutigen Nöte der Zeit versucht Christine Leopold mit neuen Ideen zu reagieren: Zum Beispiel mit dem Projekt „Gemeinsam Leben“: Ein Wohnheim sowohl für alte Menschen als auch für sozial benachteiligte Mütter mit ihren Kindern.
    Gesunde wie auch pflegebedürftige Menschen – jung und alt leben in diesem Haus in Wien zusammen – und: sie sind auch füreinander da. So kann es vorkommen, dass pensionierte Lehrerinnen Nachhilfe geben und umgekehrt, Kinder sich um einsame Alte kümmern. Ein neuer Familienverband ganz im Sinne Kolpings. In dem Projekt arbeiten auch zahlreiche ehrenamtliche MitarbeiterInnen mit – und auch langzeitarbeitslose Jugendliche sind eingesetzt und haben plötzlich wieder eine neue Aufgabe – fühlen sich plötzlich wieder gebraucht von der Gesellschaft – und erfahren auch wieder, dass sie einen AUFTRAG haben, in und für diese Gesellschaft. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 06.01.2011ORF 2
  • Folge 169
    Eine 24 Jährige Frau wird wegen eines Suchtgiftdeliktes verhaftet und erfährt im Gefängnis, dass sie schwanger ist. Das Kind wird in der Frauenstrafvollzugsanstalt Schwarzau geboren. Die Geburt des Kindes ist für die Mutter ein Wendepunkt in ihrem Leben. Trotz der Gefangenschaft schwierigen Situation von Beschränkung, Bevormundung und Verstrickung in die Lebenswelten ihrer Mitgefangenen, gelingt der Mutter durch die Liebe zu ihrer Tochter eine beeindruckende Wandlung: Mit eiserner Disziplin verändert sie ihr Leben und bricht die Brücken zur Vergangenheit ab. Allen Widrigkeiten zum Trotz findet sie nach ihrer Entlassung Arbeit und schafft es, ihrer Tochter eine selbstbestimmte und liebevolle Mutter zu sein. Auf ihrem Weg – sowohl in als auch nach der Haft – hat die junge Frau unterstützende Begleitung vom evangelischen Gefängnisseelsorger Arno Preis erfahren. Ein FeierAbend anlässlich des Aschermittwochs – ein Film über Schuld, Reue und die Fähigkeit des Menschen, sich zu wandeln. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 09.03.2011ORF 2
  • Folge 170
    Alle vier Sekunden verhungert ein Mensch – und das, obwohl weltweit eigentlich genug Nahrung produziert wird, um alle zu ernähren. Jean Ziegler wird nicht müde, immer und immer wieder daran zu erinnern. Der UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung zählt zu den bekanntesten Globalisierungsgegnern weltweit. Vielen als Marxist bekannt, wissen wenige, dass der Schweizer Soziologe auch gläubiger Christ ist. Wie aber angesichts des Leids in der Welt an Gott glauben? Ist nicht gerade das Leid der größte Beweis dafür, dass es keinen guten Gott geben kann? Ein Film anlässlich des Karfreitags mit Jean Ziegler und dem Bischof der evangelischen Kirche A.B. Michael Bünker zur Frage nach dem Leid in der Welt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 22.04.2011ORF 2
  • Folge 171
    Philipp Schönborn ist der ältere Bruder des Wiener Erzbischofs Kardinal Christoph Schönborn. Philipp Schönborn ist Künstler und Fotograf und lebt in München. Von sich selbst sagt er: „Ich war viele Jahre lang ein Ungläubiger. Gott war kein Gegner, aber ich war dreißig Jahre fern von der Kirche, die für mich ein Unraum war. Dann kam eine Wende nach einer über Jahre sich durchhaltenden Sehnsucht und Unzufriedenheit. Die wurde durch Meditation, später durch eine indische Weisheitslehrerein eingeleitet. Es hat gedauert, bis ich nach jahrelangem Aussetzen wieder in die Kirche gegangen bin. Meine Kunst, mit der ich Ende der 80er Jahre begonnen habe, war eine Frucht dieser Bekehrung und ist deshalb immer religiös.“Ein Porträt über Philipp Schönborn und seinen Bruder Christoph, den Kardinal aus Österreich über Kunst, Religion und persönliche Spiritualität. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSo 24.04.2011ORF 2
  • Folge 172
    Waisenkinder, sozial benachteiligte und schwer traumatisierte Kinder stehen in Österreich nicht alleine da. Und das haben sie zu einem großen Teil der Idee des SOS-Kinderdorfs zu verdanken. Monika Franta war langjährige Dorfleiterin im SOS-Dorf in der Hinterbrühl. Seit einigen Jahren ist sie Geschäftsführerin für den Bereich Niederösterreich. Selbst alleinerziehende Mutter, weiß die engagierte Katholikin um die Schwierigkeiten des Lebens. Ihr Glaube, so sagt sie, hat sie auf ihrem Weg stets begleitet. Und ihr Glaube – so sagt sie – hat ihr auch immer wieder geholfen, Entscheidungen in ihrem Leben zu treffen. Seite an Seite mit den ihr anvertrauten Kindern will sie mit ihnen ein Stück ihres Weges gehen und ihre positiven Erfahrungen im Glauben auch weitergeben. Die Emmauserzählung – eine Stück eigene Lebensgeschichte, sagt die engagierte Pädagogin. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMo 25.04.2011ORF 2
  • Folge 173
    Vanessa war gerade 13 Jahre alt, als sie zum ersten Mal als Modell arbeitete. Nach der Geburt ihres Kindes mit 17 wurde die Rumänin von ihrem Mann nach Österreich geschickt, um Geld zu verdienen. Ein „Arbeitsvermittler“ versprach ihr, in Österreich eine Ausbildung und dann Karriere machen zu können – und er versprach ihr das große Geld. Nur wenige Monate später arbeitete Vanessa mit gefälschten Papieren in einem österreichischen Bordell – als Zwangsprostituierte. Vanessa ist nur eine von vielen Frauen, die unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach Österreich gelockt werden und hier dann oft wie Sklavinnen gehalten werden.
    Zuflucht finden solche Frauen bei Sr. Silke-Andrea Mallmann. Die Ordensschwester ist Psychologin und Pädagogin und leitet die Beratungs- und Betreuungsstelle „Talitha“ der Caritas für Opfer von Menschenhandel in Kärnten. Die engagierte junge Frau tritt offen und vehement für die Rechte der Frauen ein und macht sich damit nicht nur Freunde. Hauptanliegen von Sr. Silke ist es: Frauen zu schützen und zu bestärken, ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen und ihnen wieder ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Und freilich auch: unmenschliche gesellschaftliche Strukturen und Verbrechen offen anzuprangern und dagegen aufzutreten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 02.06.2011ORF 2
  • Folge 174
    Während des Mittelalters wurden sie von der katholischen Kirche als Häretiker durch die Inquisition verfolgt: Die Waldenser. Ende des 12. Jahrhunderts wurde die vorreformatorische Bewegung vom reichen Lyoner Bürger Petrus Valdus gegründet. Er verschenkte sein Vermögen, organisierte öffentliche Armenausspeisungen und begann gemeinsam mit anderen ein geistliches Leben in selbst gewählter Armut. Ein radikaler Lebenswandel, der viele Zeitgenossen verstörte. Die Waldenser reagierten damit aber auf die Not ihrer MitbürgerInnen, die unter einer Hungersnot gelitten hatten. Vom „Heiligen Geist“ beseeltes Reagieren auf gesellschaftliche Notwendigkeiten, das bis heute wesentlich für die Waldenser-Kirche ist, ist auch für den Direktor der Diakonie Österreich, Michael Chalupka, zentral.
    Ihn verbindet eine tiefe persönliche Geschichte mit der Waldenser-Kirche, die heute hauptsächlich in Italien beheimatet ist. Ein sprechendes Beispiel dafür, wie sich Kirche gesellschaftlichen Veränderungen öffnen kann, ist die Waldenser-Gemeinde in Palermo. Im diakonischen Zentrum La Noce macht sie Jugendarbeit, die besonders auf die durch die Mafia verursachten Probleme reagiert. Ganz dem Motto „Essere chiesa insieme“ (gemeinsam Kirche sein) entsprechend, ist die Heimat für viele MigrantInnen geworden – und hat sich dadurch selbst verändert und verändern lassen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSo 12.06.2011ORF 2
  • Folge 175
    „Mein Bruder Nikolaus war fünf und ich vier Jahre alt, als wir das erste Mal öffentlich vierhändig Klavier spielten“, erinnert sich Philipp Harnoncourt. Doch während sein Bruder Nikolaus sich für die Musik entschied, entschied sich Philipp für Gott. Die Kunst hat den heute 80-jährigen jedoch nie losgelassen. Sie sei – so der Theologe – „Hüterin des Glaubens“ und könne das ausdrücken, was sprachlich nicht fassbar ist. Und weil die christlichen Kirchen „ihr Zentrum aus dem Blick verloren“ haben und deshalb „langweilig geworden sind“, so Harnoncourt, hat der umtriebige Zeitgeist anlässlich seines 80. Geburtstags gemeinsam mit dem Grazer Kulturzentrum bei den Minoriten einen Kunstpreis zum Thema „Dreifaltigkeit“ eingerichtet.
    Rund 600 zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen beteiligen sich an dem Kunstpreis „1+1+1=Trinität“ und beschäftigen sich mit der Frage: Wer ist dieser Gott, an die Christen und Christinnen glauben. Ein filmisches Porträt am Pfingstmontag über den Priester, Theologen und Kunstliebhaber Philipp Harnoncourt – ständig im Dialog mit jungen, zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinnen über die Frage nach Gott. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMo 13.06.2011ORF 2
  • Folge 176
    „Der Hof unseres Studentenheims war so entsetzlich leer – heute tummeln sich dort zwei Mal pro Woche rund hundert Kinder“, erzählt der aus Oberösterreich stammende Student Emanuel Huemer. Aus der Idee, den Hof des „Salesioanums“ im dritten Wiener Gemeindebezirk mit Lieben zu füllen, ist heute eine Institution geworden: Das Jugendzentrum „Sale für Alle“. Mehrheitlich Kinder mit Migrationshintergrund kommen Nachmittag für Nachmittag, um ihre Freizeit zu verbringen, um Unterstützung beim „Aufgaben machen“ zu bekommen, um einen schönen Nachmittag zu verbringen. Rund 20 Studenten und Studentinnen stellen dafür ehrenamtlich und unentgeltlich ihre Zeit zur Verfügung.
    „Wir wollen ein deutliches Zeichen setzen, dass sich Christentum und Fremdenfeindlichkeit ausschließen“, sagt Emanuel Huemer. Und weiter: „Christ sein bedeutet doch in erster Linie sich aus dem Geist des Evangeliums gesellschaftspolitisch zu engagieren, auf die Herausforderungen der Zeit angemessen zu reagieren,“ Das Projekt „Sale für Alle“ will nach den Grundsätzen der Partizipation und Prävention Raum für wechselseitiges soziales Lernen für Kinder verschiedenster Kulturen, Nationen und Religionen in Wien schaffen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 23.06.2011ORF 2
  • Folge 177
    Seit acht Jahren ist der Papst ihr Chef: Die Österreicherin Gudrun Sailer ist Journalistin bei der deutschen Redaktion von Radio Vatikan. Insgesamt 47 Sprachredaktionen gibt es in der päpstlichen Rundfunkstation, die bereits 1931 von Papst Pius XI. gegründet wurde und neben der BBC zur den ältesten Rundfunkstationen der Welt gehört. Gudrun Sailer ist eine von rund 600 Frauen, die im Zentrum der römisch-katholischen Kirche beschäftigt sind. Eine reine Männerdomäne ist der Vatikan längst nicht mehr. Gudrun Sailer hat viele Frauen des Vatikan, die an entscheidenden Stellen arbeiten getroffen, interviewt und darüber dann ein Buch verfasst. Ein Porträt über die österreichische Journalistin, das Einblicke gibt in das Arbeitsleben von Frauen im Vatikan und der Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und persönlicher Glaubensüberzeugung nachgeht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMo 15.08.2011ORF 2
  • Folge 178
    Er war der ranghöchste katholische Geistliche Österreichs, der in der NS-Zeit hingerichtet wurde: der Innsbrucker Provikar Carl Lampert. Am 13. November wird der unbeugsame Kirchenmann selig gesprochen werden. 1894 in Göfis in Vorarlberg geboren, 1918 zum Priester geweiht, wirkte Lampert bis 1930 als Kaplan in Dornbirn. Nach Studienjahren in Rom wurde er 1939 von Bischof Paulus Rusch zum Provikar, also zum Bischofs-Stellvertreter, der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch ernannt. Mit der Machtübernahme durch das NS-Regime war bald auch die katholische Kirche in Tirol und Vorarlberg repressivsten Maßnahmen ausgesetzt Carl Lampert wurde in NS-Kreisen als „gefährlichster Mann innerhalb des Klerus“ bezeichnet.
    Mehrmals wurde er im Gestapogefängnis in Innsbruck in „Schutzhaft“ genommen, 1940 schließlich endgültig verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Dort wurde er verhört und gefoltert. Im November 1944 wurde Carl Lampert in Halle/​Saale enthauptet. Einer, der Carl Lampert persönlich gekannt hat, ist der Innsbrucker Altbischof Reinhold Stecher. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 01.11.2011ORF 2
  • Folge 179
    Im Alter von 18 Jahren kam in Pater Stadtmann der Wunsch auf, Priester zu werden. Mit 33 setzte er diesen Wunsch in die Tat um. Aus privaten Gründen legte er sein Priesteramt nach einigen Jahren zurück – und blieb Seel-Sorger. Er arbeitet für den Verein RAINBOWS, wo Kindern bei Trennung, Scheidung oder Tod naher Bezugspersonen geholfen wird. Im Mai dieses Jahres hat der achtjährige Jan seinen Vater durch einen Motorradunfall verloren. Am Unfallstag hat Peter Stadtmann gemeinsam mit einer Kollegin die Angehörigen im Auftrag der Krisenintervention des Roten Kreuzes betreut. Seit Herbst begleitet Peter Stadtmann Jan auf Wunsch seiner Mutter im Rahmen von RAINBOWS. Peter Stadtmann versucht aus der Kraft seines Glaubens heraus, Jan dabei zu unterstützen, seine Trauer mitzuteilen und zu verarbeiten, damit sein Leben trotz der traumatischen Erfahrung positiv gestaltet werden kann. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 02.11.2011ORF 2
  • Folge 180
    Original-TV-PremiereDo 08.12.2011ORF 2
  • Folge 181
    Original-TV-PremiereSa 24.12.2011ORF 2
  • Folge 182
    Am 25. Dezember vor genau 50 Jahren wurde von Papst Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil einberufen. Eine neue Ära der römisch-katholischen Kirche sollte damit beginnen – eine Ära der Weltoffenheit, Dialogbereitschaft und Toleranz. Walter Kirchschläger – Sohn des ehemaligen österreichischen +Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger – ist Theologe und lehrt heute an der Universität in Luzern. Das Zweite Vatikanische Konzil ist bis heute für ihn richtungsweisend und in einer Zeit, in der der Kirchenkurs wieder in Richtung „zurück hinters Konzil“ zu gehen scheint, herausfordernd. Ein Porträt über den österreichischen Theologen, über seine Prägung durch seinen Vater, und über sein Festhalten an den Weichenstellungen des Zweiten Vatikanischen Konzils. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSo 25.12.2011ORF 2
  • Folge 183
    Musik hat es stets geschafft, Menschen aller Rassen und Völker, mit ihren verschiedenen kulturellen Hintergründen und Traditionen, einander näher zu bringen. „MoZuluArt“ wurde von dem österreichischen Musiker Roland Guggenbichler gemeinsam mit drei afrikanischen Musikern, die seit einigen Jahren in Österreich leben, gegründet. Sie haben in erster Linie Mozart-Kompositionen mit traditionellen Zulu-Klängen so miteinander verbunden, dass die Originalmelodien und -rhythmen möglichst erhalten und damit authentisch bleiben.
    Für das Stück „Bheka Kimi“ – das ist Monzarts abgewandeltes Rondo in D-Dur, hat der gläubige Blessings Nqo Nkomeo – einer der Musiker – einen Gospel-Text geschrieben: „Jesus, auch wenn der Weg dunkel und steinig ist, ich weiß, dass du mich begleitest jederzeit.“ Ein filmischer Beitrag zum Stephanie-Tag – ein Tag, der an den ersten Märtyrer erinnert – den Heiligen Stephanus, der für sein christliches Zeugnis gesteinigt wurde – und daran, dass Freude und Leid eng beieinander liegen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMo 26.12.2011ORF 2

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