Faszination Freiheit Folge 2: Ikarus aus Mecklenburg
Folge 2
2. Ikarus aus Mecklenburg
Folge 2
Der Film erzählt die Fluchtgeschichte des Ehepaars Glaser mit ihrem dreijährigen Sohn. Am 25. August 1973 flohen sie mit einem Agrarflugzeug, einer Zlin 37, von Gadebusch nach Lübeck. Die Flucht hätte eigentlich in einer Katastrophe enden müssen, denn Jürgen Glaser saß zum ersten Mal in seinem Leben am Steuerknüppel. Er hatte noch nie zuvor ein Flugzeug geflogen. Der Film rekonstruiert die dramatische Flucht und zeigt die Flüchtlingsfamilie zwischen Todesängsten und unfassbarem Glück. Der damalige Pilot Jürgen Glaser und seine ehemalige Frau Heidi berichten in dem Doku-Drama über ihr Lebensgefühl in der DDR und ihre Motivation zu flüchten. Zeitzeugen und historische Aufnahmen untermauern den Eindruck der
Familie, dass die DDR ein großes Gefängnis war. ‚Die tollste Flucht des Jahres‘, ‚Tollkühne Flucht über die Zonengrenze‘, ‚Im Sturzflug aus der DDR‘, so kommentierten die Zeitungen im Westen den geglückten Flug. Jürgen Glaser wurde als Held gefeiert. Doch der Schock sitzt tief. Heute, 28 Jahre später, erinnert er sich nur ungern an die Flucht, vieles hat er verdrängt. Während des Fluges fühlte er sich oftmals hilflos und ohnmächtig. Er wusste nicht, wie er das Flugzeug steuern sollte, fürchtete abzustürzen und hatte wahnsinnige Angst vor der Landung. Der Flug in die Freiheit war für Jürgen Glaser keine Helden-, sondern eine Verzweiflungstat, ohne die Risiken einschätzen zu können. (Text: einsfestival)