Folge 146

  • 146. Lebendig im Müll – so grausam werden Ferkel getötet

    Folge 146 (14 Min.)
    Sie werden gezüchtet, um als Schnitzel, Wurst oder Stück Fleisch auf unseren Tellern zu landen. Aber zahlreiche Tiere werden nur wenige Wochen alt. Unzählige Ferkel sterben aber qualvoll und landen im Müll – in Kadavertonnen. Das wollen Tierschutzaktivisten anprangern. Schauplatz des mutmaßlichen Tierschutz-Skandals ist offenbar eine Schweinezucht in Thüringen.
    Im Schutz der Nacht klettern Aktivisten über den Zaun der Schweinezucht-Anlage in Thiemendorf in Thüringen. Die Aktion ist illegal – sie begehen Hausfriedensbruch. Die Aktivisten suchen weitere Beweise für ihren Verdacht, dass in diesem Betrieb Schweine einen qualvollen Tod voller Angst sterben. Im Oktober 2024 hatten sie mit versteckten Kameras unter anderem dokumentiert, wie Mitarbeiter mehr als hundert Ferkel an einem einzigen Tag mit brutalen Methoden getötet haben sollen.
    Die blutige Videos zeigen: Viele Tiere landen im Müll, obwohl sie offensichtlich nicht tot sind. Außerdem sind viele der Schweine auffällig groß und wirken gesund. Eigentlich dürfen Tiere nur mit einem „vernünftigen Grund“ notgetötet werden – zum Beispiel, wenn sie unheilbar krank sind. Vieles deutet also darauf hin, dass es hier um Tierquälerei geht – und gesetzlich vorgeschriebener Tierschutz im Umgang mit den Schweinen keine Rolle spielt.
    Die Videos wurden dem Tierschutz-Verein Uncover zugespielt. Er fordert Aufklärung und vermutet, dass das Ausmaß der Gewalt wirtschaftliche Gründe hat: Es gehe dem Unternehmen um den größtmöglichen Gewinn, und das auf Kosten des Tierwohls. Hier würden überzählige Ferkel getötig. Geld sparen
    um jeden Preis – kann das sein?
    exactly zeigt die Videos der Bundestierschutzbeauftragten Ariane Kari. Die Tierärztin erkennt in den Methoden verschiedene Verstöße gegen das Tierschutzgesetz – es könnte hier also um Straftaten gehen. Sie fände Kontrollen durch den zuständigen Tierarzt und Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei angebracht. Das zuständige Veterinäramt hat bereits Anzeige erstattet.
    Auch in einer Schweinezucht in Wallhausen in Sachsen-Anhalt sind im Oktober heftige Videos entstanden, die mutmaßlich illegale Methoden beim Betäuben und Töten von Ferkeln zeigen.
    In der Thüringer Anlage wäre es nicht der erste Tierschutz-Skandal: Beim ehemaligen Betreiber der Anlage in Thiemendorf im Saale-Holzland-Kreis hatten Aktivisten von Animal Rights Watch (ARIWA) und Greenpeace seit 2013 mehrere Missstände dokumentiert, z.B. zu enge Kastenstände, also zu wenig Platz im Stall. Es gab zwar mehr als nur eine Razzia und Bußgelder – doch Ermittlungen wurden eingestellt.
    Das kommt in der industriellen Landwirtschaft häufiger vor. Die Forschung der Juristin Johanna Hahn zeigt, dass Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Nutztieren oft ohne echte Strafe bleiben. Ihrer Studie zufolge seien teilweise enge Beziehungen zwischen Behörden und Landwirten ein Grund dafür.
    exactly blickt hinter die Kulissen der Fleisch-Industrie und beleuchtet, wie hoch der Preis für Konsum von Salami, Schinken und Co. wirklich ist. Was sagen die Chefs der Unternehmen, was der zuständige Tierarzt vom Veterinäramt zu den Vorwürfen der Tierschützer?
    Ein Film von Albrecht Radon. (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 02.06.2025 ARD Mediathek

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