Eco Putins Flotte – russische Spionage in der Ostsee
Eco Spezial
Putins Flotte – russische Spionage in der Ostsee
Verborgen am Meeresgrund ist Europa verwundbar. Hier liegen die modernen Lebensadern: Pipelines, Stromleitungen und Datenkabel. Werden sie zerstört, könnten Millionen Haushalte nicht mehr versorgt werden. Die Explosion der Nord-Stream-Pipelines vor drei Jahren galt vielen als Warnschuss. Politiker aus ganz Europa betonten damals die Notwendigkeit, kritische Infrastruktur müsse besser geschützt werden. Auch die Offshore-Windparks, deren Leistung in den kommenden Jahrzehnten enorm wachsen soll, sind Teil dieser lebenswichtigen Infrastruktur. In der Nähe von Pipelines und Kabeln werden immer wieder Schiffe unter russischer Flagge gesehen, die ihre Ortungssysteme abgeschaltet haben und unentdeckt bleiben wollen. Sie interessieren sich für all das, was am Meeresboden
liegt. Eine ganze Armada alter Tanker macht also die Ostsee unsicher. Es geht dabei nicht nur um russisches Öl, sondern auch um Spionage und hybride Kriegsführung. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) zählte bei einer Recherche dutzende Durchfahrten. In Nord- und Ostsee konnten außerdem mehr als 60 besonders verdächtige Aktivitäten über kritischer Infrastruktur identifiziert werden, wie etwa ganz langsame Schleichfahrten und Zickzackkurse. Was ist die geheime Mission der Schiffe? Warum fahren sie häufig ohne Positionsdaten und haben bewaffnete Spezialkräfte an Bord? Und wieso fällt es Polizei und Militär so schwer, gegen die mysteriösen Schiffe vorzugehen? Eco Spezial vom NDR. Bericht: Marie Blöcher, Antonius Kempmann und Benedikt Strunz. (Text: ORF)