Die Wochenschau „Welt im Film“

Die Niederlage des „Hitler-Regimes“ besiegelt auch die deutsche Hoheit über die Medien. Die Alliierten übernehmen die Kontrolle über die Presse. Amerikaner und Briten beginnen noch im Mai 1945 mit der Ausstrahlung der Wochenschau „Welt im Film“. Sie ist Teil der alliierten Reeducation und soll die Deutschen im anglo-amerikanischen Interesse beeinflussen und diese auf den Pfad der Demokratie zurückführen. Kurz nach Kriegsende zeichnet die Wochenschau aber noch ein Bild der „bösen Deutschen“. Es soll der deutschen Bevölkerung die vollständige Niederlage verdeutlichen. (Text: Sky)

Ab Herbst 1945 ändert sich die Berichterstattung der amerikanisch-britische Wochenschau „Welt im Film“ langsam. Auch wenn die Schuld der Deutschen an Krieg und Verbrechen nach wie vor thematisiert wird, gehören nun auch bunte Beiträge zum Programm und ergänzen die Berichterstattung über die Lebensbedingungen im Nachkriegsdeutschland. In den Fokus rückt nun verstärkt die Vermittlung des anglo-amerikanischen „Way Of Live“. Zudem zeichnet sich ab, dass es die ursprünglich für alle vier Besatzungszonen geplante Wochenschau nicht mehr geben wird. (Text: Sky)

Besondere Aufmerksamkeit richten die amerikanischen und englischen Siegermächte auf den Wiederaufbau in ihren Besatzungszonen. Das kommt im Laufe der Zeit auch immer stärker in der Wochenschau „Welt im Film“ zum Ausdruck. Die Bandbreite der Beiträge reicht dabei von Hilfslieferungen für die hungernde deutsche Bevölkerung über das Europäische Wiederaufbau-Programm bis zum Zusammenschluss der britisch-amerikanischen Zone zum „Vereinigten Wirtschaftsgebiet“ – der „Bizone“. Ein weiteres wichtiges Thema für der „Welt im Film“ ist die Währungsreform in den drei West-Zonen. (Text: Sky)

Am 6. August 1945 explodiert über der japanischen Hafenstadt Hiroshima die amerikanische Atombombe „Little Boy“ – mindestens 70.000 Menschen sind sofort tot, zehntausende sterben an den Spätfolgen der radioaktiven Strahlung. Der von US-Präsident Truman befohlene Einsatz liefert den wichtigsten „technisch-militärischen Beitrag“ zum Kalten Krieg und der schwelende „Ost-West-Konflikt“ erreicht eine neue, bisher unbekannte Dimension. Auch die Wochenschau „Welt im Film“ dokumentiert ausführlich den Ausbau des US-Atomwaffenmonopols als Macht- und Überlegenheitssymbol. (Text: Sky)

Ab 28. Juni 1952 läuft die 369. und letzte Ausgabe der britisch-amerikanischen Wochenschau „Welt im Film“ über deutsche Kinoleinwände. Fünfundsechzig Jahre später begeben sich Wilfried Wedde, der ehemalige Leiter des Wochenschauarchivs und SPIEGEL TV Geschichte auf Spurensuche im Hamburger Filmmuseum und werfen einen Blick zurück auf das erste Nachrichtenformat, das es nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland gab. (Text: Sky)

Neben Nachrichten über das Weltgeschehen enthielten viele Ausgaben der Wochenschau „Welt im Film“ auch unterhaltende Elemente. Die heute oft skurril wirkenden Berichte erfreuten sich großer Beliebtheit beim deutschen Publikum. Auch die Sportberichterstattung nahm einen wichtigen Platz in der amerikanischen Wochenschau ein. So wurde etwa über das erste Fußball-Länderspiel der Bundesrepublik berichtet, das 1950 gegen die Schweiz ausgetragen wurde. (Text: Sky)