4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1
    Viele Jahrhunderte lang lebten bis zum Ende des Ersten Weltkrieges im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn auch deutsche Volksgruppen als Bürger der Monarchie. Als die Monarchie 1918 in Nationalstaaten zerfiel, wurden die deutschen Volksgruppen zur Minderheit. Die Dokumentationsreihe „Die Vergessenen des Zweiten Weltkriegs“ erinnert an das Drama der 12 Millionen Deutschen Ost- und Südosteuropas, die während und nach dem Zweiten Weltkrieg verschleppt, vertrieben und enteignet wurden. Kinder von damals erzählen in der vierteiligen Dokumentation ihre Geschichte. Von tschechoslowakischen Einheiten wurden bereits vor der Potsdamer Konferenz im August 1945, auf der die Alliierten das weitere Vorgehen in Bezug auf Deutschland regelten, rund 800.000 Angehörige der deutschen Volksgruppe gewaltsam nach Österreich und Deutschland vertrieben.
    Den Vertriebenen wurde neben ihrer Heimat auch der gesamte Besitz genommen. Viele Wehrmachtsoldaten aus Böhmen und Mähren mussten direkt nach Österreich oder Deutschland, um einer möglichen Verhaftung zu entgehen. Auf dem Weg kam es auch zu grausamen Szenen und Übergriffen. Viele hielten den Strapazen des langen Marsches nicht stand oder kamen durch Gewalttaten ums Leben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 06.06.2015ORF III
  • Folge 2
    In Jugoslawien übernahmen 1945 die Partisanen Titos die Macht. Bereits Ende 1943 wurde in einem Kriegsparlament die völlige Neuordnung des späteren Jugoslawiens beschlossen, was nicht nur die deutsche Volksgruppe betraf. Tito wollte Jugoslawien nicht nur von den Okkupationsmächten befreien, sondern die gesellschaftlichen Verhältnisse in Jugoslawien umstürzen und die alte herrschende Klasse loswerden. Die Siedlungsgebiete der Deutschen wurden bei Kriegsende systematisch eingezäunt und alle Deutschen darin interniert. Im donauschwäbischen Raum gab es ca. 150 Internierungslager. Etwa 18.000 Menschen waren in den Folgejahren ständig interniert, ca. 8.800 fanden in den Hunger- und Todeslagern den Tod. In den Lagern starben doppelt so viele Donauschwaben als im Krieg gefallen waren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 06.06.2015ORF III
  • Folge 3
    Das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Sprach- und Volksgruppen mit verschiedenen Religionen entwickelte sich entlang der Karpaten über viele Jahrhunderte hinweg. So wurden ab dem 12. Jahrhundert von den damaligen Herrschern vermehrt deutsche Handwerker, Kaufleute und Bauern zur Besiedelung und Gebietssicherung geholt. Grenzen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft gab es kaum. Erst mit dem Aufkommen des Nationalismus im 19. Jahrhundert begann die Abgrenzung in den Köpfen der Menschen. Als Hitler 1939 Polen angriff, jubelten ihm viele sogenannte Volksdeutsche zu. Nach 1945 forderte Stalin von den ehemaligen Verbündeten Hitlerdeutschlands Kontingente an arbeitsfähigen Deutschen, woraufhin mehrere hunderttausende Deutsche zur Wiedergutmachung der Kriegsschäden zwangsdeportiert wurden.
    Diese Zwangsarbeiter litten unter schlechten hygienischen Bedingungen und mangelhafter Ernährung. Da aufgrund der hohen Anzahl an Kriegsgefallenen ein Mangel an arbeitsfähigen Menschen herrschte, war die Sowjetunion daran interessiert, die Menschen am Leben zu erhalten. So konnte die Mehrheit der deutschen Zwangsarbeiter 1949/​50 nach Deutschland oder Österreich „rückgeführt“ werden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 13.06.2015ORF III
  • Folge 4
    Der letzte Teil der Dokumentationsreihe widmet sich der deutschsprachigen Minderheit im Dreiländereck Österreich, Italien und Slowenien. Mit dem Einmarsch Hitlers in Jugoslawien im April 1941 und der damit einhergehenden Aufteilung des Landes wurde aus Sicht Berlins die Frage relevant, was mit den Deutschen auf diesem Gebiet passieren sollte. Heinrich Himmler war als Reichskommissar mit der „Festigung des deutschen Volkstums“ beauftragt worden. Er veranlasste die sofortige Umsiedlung der von ihm sogenannten Volksdeutschen. So wurde den Deutschen der Gottschee, einem Gebiet im heutigen Slowenien, zwei Optionen gegeben: entweder sie blieben im italienischen Einflussbereich oder sie konnten ins Deutsche Reich umgesiedelt werden. Praktisch alle Deutschen der Gottschee entschieden sich für die zweite Option. Um Platz für die Gottscheer Bauern zu schaffen, wurden in der Untersteiermark etwa 30.000 Slowenen abgesiedelt, die nur wenige Stunden Zeit hatten, ihre Häuser zu verlassen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 13.06.2015ORF III

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