Dramaturg ist eigentlich nicht ein Beruf – vielmehr sind es mindestens zehn auf einmal. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Schauspielmacher“; ursprünglich war dieser nur dafür zuständig, dramatische Texte auszuwählen und zu bearbeiten. Chefdramaturgin Andrea Koschwitz hat heute allerdings einiges mehr zu tun: Sie wählt Stücke aus, schreibt Texte um, betreut Inszenierungen, spürt junge Autoren und aktuelle Themen auf, sammelt Hintergrundinformationen, gestaltet Programmhefte, organisiert Zuschauergespräche,
entwickelt Spielzeitkonzepte. Und diese Liste ließe sich leicht noch weiterführen. Ein Dramaturg muss also ein echtes Multitaskingtalent mit Hingabe zu Literatur, Kunst und Theater sein: Von der Farbe des Programmheftes bis hin zur heutigen Interpretation alter Stücktexte ist alles gefragt. Er hilft damit, das künstlerische Profil einer Inszenierung und des Theaters zu schärfen. Dafür darf der Dramaturg dann auch sonst eigentlich Verbotenes: den Regisseur kritisieren zum Beispiel! (Text: ZDFtheaterkanal)