Die Stadt von morgen – Experimentierfeld Asien Folge 4: Neue Stadtmodelle
Folge 4
4. Neue Stadtmodelle
Folge 4 (26 Min.)
Im Norden Chinas trägt die in der Wüste erbaute Stadt Ordos auch den Beinamen Geisterstadt. Sie veranschaulicht, wie ganze Siedlungen als Trabantenstädte für Menschen entstanden sind, die bisher noch nicht gekommen sind. Wo das neue Ordos Art Museum der Architektin Xu Tiantian entstanden ist, soll einmal das pulsierende Herz von Ordos schlagen. Der Bau soll veranschaulichen, wie ein einzelnes Gebäude als Miniaturmodell der Stadtplanung dienen kann. Wie ein Magnet soll das Museum zukünftige Gebäude aneinander anpassen und zusammenhalten. In dem neuen Wirtschaftszentrum Ningbo entstehen Stadtteile ohne Planungsvorgaben. Somit müssen sich die entwerfenden Architekten nicht in ein gewachsenes Umfeld einfügen, sondern haben gestalterischen Freiraum. Das Architekturbüro MADA hat dort vereinzelt wirkende,
stark verdichtete Viertel ohne wirklichen Bezug zueinander zu entworfen – Ergebnis eines speziellen Planungsprozesses, der innerhalb schon bestehender Städte neue Siedlungen entwickelt. Ebenfalls in Ningbo stehen die vom Stararchitekten Wang Shu entworfenen Vertical Courtyard Apartments. Hunderte übereinandergeschichtete Einfamilienhäuser sollen dem Stadtteil Identität und Nachbarschaft zurückgeben. Eine neue Trabantenstadt baut das deutsche Büro Gerkan, Marg und Partner (gmp) in Lingang. Auch hier wird wieder ein Museum, das Maritim Museum, als Stadtmittelpunkt eingesetzt. Der Versuch einer gewagten Synthese zwischen chinesischer Zukunft und europäischer Stadtplanung des frühen 20. Jahrhunderts. Oder ein weiteres Experiment auf der Suche nach der Stadtkultur des 21. Jahrhunderts. (Text: arte)