Folge 4

  • 4. Beirut: Laufsteg des Orients

    Folge 4 (52 Min.)
    Die libanesische Hauptstadt Beirut war schon immer eine Stadt zwischen Orient und Okzident, in der Handelsrouten und unterschiedlichste Einflüsse aufeinandertrafen und in der die Schönheit in allen Facetten des Alltags eine wesentliche Rolle spielte. Schön zu sein bedeutet im Libanon, Eindruck zu hinterlassen, Aufmerksamkeit zu erregen und mehr Gehör zu finden. In Beirut spielen Frauen geschickt mit den Regeln und Einschränkungen ihrer Gesellschaft, um sich trotz der archaischen Strukturen in vielerlei Hinsicht zu emanzipieren. Dabei dienen ihnen Schönheit und Verführungskunst als Waffen, um ihre Beziehungen zur Außenwelt und zu den Männern neu zu definieren und ihren Platz in der Gesellschaft zu behaupten.
    Unabhängig von der Glaubenszugehörigkeit ist das Streben nach Schönheit ein wahrer Volkssport. Hohe Absätze, akkurat manikürte Fingernägel und ein perfektes Styling sind selbst in Alltagssituationen selbstverständlich. Die Frauen legen großen Wert darauf, ihre Weiblichkeit richtig zur Geltung zu bringen – und dass dies nicht unbemerkt bleibt. Die Libanesinnen sind Verführerinnen, denn sie müssen sich in einem Land durchsetzen, in dem auf einen Mann sieben Frauen kommen. In einem Land mit 18 anerkannten Religionsgemeinschaften ist
    die Erkennung der Glaubenszugehörigkeit anhand äußerer Merkmale eine Kunst für sich.
    Natürlich gibt es ein paar eindeutige Hinweise, sei es durch einen Kreuzanhänger oder ein Kopftuch. Doch nicht selten trügt der Schein. Auch wenn er auf den ersten Blick sehr westlich zu sein scheint, bleibt der Libanon doch ein orientalisch geprägtes Land, in dem Patriarchat und religiöses Bekennertum dominieren. Marie-Thérèse Khair Badawi, Professorin für Psychologie an der Université Saint-Joseph in Beirut, entschlüsselt das Spiel, bei dem hinter einer äußerst liberalen Fassade das Tabu der Jungfräulichkeit wie ein Damoklesschwert über den jungen Frauen hängt und viele sich das Jungfernhäutchen chirurgisch wiederherstellen lassen.
    Die Dichterin Joumana Haddad, Herausgeberin des Magazins „Jassad“, in dem es um den Körper und die Sexualität geht, kämpft gegen dieses heuchlerische System. Sie ist der Auffassung, dass die Frauen im Libanon Gefangene in einem Spiel sind, bei dem die Schönheit nur Fassade ist. Die Frau existiert nur in den Augen des männlichen Gegenübers. Dieser Mann erkennt die Schönheit der Frau nur dann an, wenn sie Gehorsam leistet – zwei Begrifflichkeiten, die ihrer Meinung nach nicht miteinander zu vereinbaren sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.12.2013arte

Cast & Crew

Sendetermine

Do 22.01.2015
16:05–16:55
16:05–
Do 09.01.2014
11:05–12:00
11:05–
Do 19.12.2013
18:15–19:10
18:15–
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