Die Nacht in Wien, Graz und Linz

Wenn es Nacht wird in der Wiener Ottakringer Straße wandelt sich der gefährlichste Straßenzug Wiens zur Partymeile. In verschiedensten Balkanlokalen feiern die Jugendlichen die ganze Nacht zu lautstarkem Turbo-Folk. Mittendrin im Geschehen sind Aleksandar und Baky. Die beiden sind gemeinsam im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring aufgewachsen. Schlägereien standen hier an der Tagesordnung und für sie ist eines klar: Ottakring „haben Tschuschen und Kanaken besetzt“. Alex und Tom sind Türsteher, die vorm „Club Chic“ in der Ottakringer Straße ihren Dienst absolvieren.
Für sie ein besonders heikler Arbeitsort, denn jeder Gast muss genauestens kontrolliert werden. „Man ist ja immerhin in Ottakring“, meint Alex. Und da werden Springmesser, Pfeffersprays und Pistolen öfter abgenommen, als man glauben würde. Das „Paradise“ in Graz ist ein Luxus-Sauna-Club für Herren. Peter ist dort Stammgast, er verbringt jede frei Minute in Sauna-Clubs und diversen Etablissements. Der ewige Single sucht nach kuscheligen und

geborgenen Stunden.
Leider sind die Damen weniger angetan von ihm und laufen ständig vor dem Wiener davon. Auch in der Küche werkt ein Peter, der ist allerdings Koch und eigentlich sehr gerne bei den Damen gesehen. Doch er darf den Mädchen nicht näherkommen, das wäre sogar ein Kündigungsgrund. Und so arbeitet er heute Nachtschicht in der Küche und bezaubert die Gäste mit kulinarischen Gaumenfreuden. In Linz ist die Bestattung der Linz AG 24 Stunden am Tag besetzt. Helmut Robeischl arbeitet hier seit sieben Jahren.
Im Schnitt muss die Bestattung pro Tag einen Toten abholen. So auch in dieser Nacht, in einem Altersheim ist eine Dame verstorben. Auch wenn er sich in seiner Berufslaufbahn schon um unzählige Sterbefälle kümmern musste, ist es für den Bestatter jedes Mal wieder ein schwerer Gang. Vor allem, wenn er Kinder oder Babys abholen muss, geht das dem 4-fachen Familienvater nahe. Viele seiner Kollegen sind daran zerbrochen, er versucht die beruflichen Erlebnisse so gut wie möglich vom Privaten zu trennen. (Text: ATV)