Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

    • SRF: Die Suche nach der Schönheitsformel
    45 Min.
    Über 60 000 Jahre war das „Scharnierbrett“ in fast allen Kulturen ein gängiges Schönheitsmittel – um dem Kopf eine trendige Form zu verpassen. – Bild: ZDF und Ralf Gemmecke./​Ralf Gemmecke
    Über 60 000 Jahre war das „Scharnierbrett“ in fast allen Kulturen ein gängiges Schönheitsmittel – um dem Kopf eine trendige Form zu verpassen.
    „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ – die wohl bekannteste Frage aus einem deutschen Märchen bildet den Auftakt der ersten Folge der neuen „Terra X“-Reihe „Die Geschichte der Schönheit“. Senta Berger begibt sich auf die Suche nach den Geheimnissen der Schönheit und fahndet nach den Ursprüngen dieses weltumspannenden Faszinosums. Die Reise beginnt in Ägypten, wo deutsche Archäologen vor 100 Jahren das vielleicht schönste Gesicht der Weltgeschichte aus dem Schutt der Geschichte bergen: die Büste der Nofretete. Der Name bedeutet übersetzt: „Die Schöne ist gekommen“. Tatsächlich sind die Gesichtszüge der ägyptischen Prinzessin bis heute ein ästhetisches Ideal, dem selbst moderne Schönheitschirurgen nacheifern.
    Sind es Symmetrie und Perfektion, die Nofretetes Schönheit ausmachen? Modeschöpfer Wolfgang Joop behauptet das Gegenteil: Die kleine Beschädigung der Büste und die feine Asymmetrie machen erst die eigentliche Schönheit perfekt. Schönheit brauche den Makel. Andere historische Epochen bestätigen diese Auffassung, etwa der Barock oder das Rokoko: Als besonders schön gilt dort das Schönheitspflästerchen, das die Symmetrie des Gesichts durchbricht. Madame Pompadour, Marie Antoinette oder auch der Sonnenkönig Ludwig XIV. haben die Kunst des schönen Makels zur höchsten Blüte erhoben. Schönheit braucht Individualität. Das beweisen Wissenschaftler in einem aufsehenerregenden Experiment.
    In der Geschichte hat das vielleicht keiner besser gewusst als Napoleon, dessen auffällige Stirnlocke zum modischen Markenzeichen wurde, selbst heute noch bewundert von Charlie Le Mindu, dem Friseur von Lady Gaga. Trotz seiner eher schmächtigen und untersetzten Gestalt wusste Napoleon: „Macht macht schön“. Senta Berger erfährt von Experten, dass Schönheit tatsächlich einer der wirkungsmächtigsten Kräfte der Weltgeschichte ist. Kein Wunder, dass schon die Philosophen der Antike das Schöne für das Abbild alles Göttlichen hielten. „Das Gute, das Wahre, das Schöne“ – für die Antike waren das untrennbare Größen. Leonardo da Vinci versuchte, diesem tiefen Geheimnis der Schönheit noch näher zu kommen – und fand die Antwort im Lächeln seiner Mona Lisa, einem der berühmtesten Gemälde der Welt.
    Worin besteht die geheimnisvolle Schönheit dieser Darstellung? Hat Leonardo damit das Schönheitsrätsel gelöst? Oder hält vielmehr die Natur in ihrer unüberschaubaren Vielfalt die Antwort bereit auf die Frage, was eigentlich wahre Schönheit ist, warum es überhaupt Schönheit gibt? Gibt es eine allgemeine „Schönheitsformel“, die sich aus den vielfältigen Naturerscheinungen herauslesen lässt? Tatsächlich gibt es diese Formel, nämlich eine mathematisch exakt definierte Proportion, die viele Dinge erfüllen, die wir als schön empfinden. Die zweite Folge „Terra X: Die Geschichte der Schönheit“ wird am Sonntag, 3. November 2013, 19:30 Uhr, ausgestrahlt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.10.2013ZDF
    • SRF: Der Preis der Schönheit
    45 Min.
    Senta Berger und der schöne Pfau.
    „Ist Schönheit nicht in Wirklichkeit eine einzige Frechheit?“, fragt Senta Berger provokativ. Denn Schönheit ist alles andere als ein demokratisches Gut: Der eine hat’s, der andere nicht. Alles höchst ungerecht, wie auch ein wissenschaftliches Experiment beweist: Schöne Menschen werden von Kindesbeinen viel mehr gefördert als unattraktive. Doch der Preis der Schönheit kann teuer bezahlt sein: Schon die Griechen der Antike wussten, dass die Schönheitsgöttin Aphrodite am liebsten mit dem Kriegsgott Mars liebäugelte. Kampf, Neid und Missgunst waren in der Geschichte oft die verlässlichsten Begleiter der Schönheit. Die Geburt der Schönheit beginnt mit einem grausamen Vatermord, wie die antike Sage von der Geburt der Schönheitsgöttin Venus erzählt.
    Und dass der Anblick von überwältigender Schönheit grundsätzlich tödlich endet, hat schon vor 150 Jahren der Dichter August von Platen behauptet. „Schönheit muss leiden“ – so weiß es das deutsche Sprichwort. Und wenn Senta Berger in die Weltgeschichte blickt, dann wird klar, wie sehr. Ob die Tellerlippen afrikanischer Ureinwohner, die Schmucknarben amerikanischer Indianerstämme, die Lotusfüße weiblicher Chinesen, die Halsringe der Frauen von Myanmar oder das Tattooing und Piercing unserer modernen Welt: All diese Schönheitsideale sind mit hohem körperlichem Einsatz und oft unter großen Schmerzen erkauft. Senta Berger spürt den Gründen für dieses irritierende Phänomen nach, das unsere gesamte Weltgeschichte durchzieht. Auch der Preis der Schönheit ist hoch.
    Auf den orientalischen Sklavenmärkten des Mittelalters, wo für blonde Frauen aus nördlichen und östlichen Ländern Spitzenpreise erzielt wurden, wurde Schönheit als kostbarstes Gut gehandelt. Als so begehrenswert galt Schönheit, dass man sie regelmäßig hinter Haremstüren vor den Blicken der Welt verschloss. Tragik und Glanz liegen da oft dicht beieinander: Senta Berger erzählt die Geschichte von Roxelane, jener Haremssklavin, die als Kriegsbeute nach Istanbul verschleppt wurde, es im Topkapi-Palast des osmanischen Sultans Süleyman aber zu höchstem Ansehen brachte. Moderne Wissenschaftler haben inzwischen das Geheimnis der orientalischen Schönheitsmittel entschlüsselt, die im Harem wie in einem Schönheitslabor über Jahrhunderte entwickelt wurden.
    Die moderne Kosmetikindustrie, die es auf einen weltweiten Umsatz von 140 Milliarden Dollar bringt, bedient sich auch heute noch am verführerischen Wissen aus tausendundeiner Nacht. Wie etwa der weltberühmte Parfümeur Serge Lutens, der in Marrakesch residiert und für die teuersten Parfümmarken der Welt seine Düfte kreiert. Immer noch ist einer der wesentlichen Inhaltsstoffe des Parfums das Ambra, eine Ausscheidung des Pottwals, die nur selten im Meer gefunden wird und die so kostbar ist, dass man sie noch heute mit Gold aufwiegt. Wissenschaftliche Highlights verbinden sich mit den faszinierenden Rekonstruktionen historischer Sternstunden, immer begleitet von der Frage nach dem zwingenden Mechanismus dieses ewigen Rätsels: Wie funktioniert „Schönheit“ denn eigentlich? Letzte Folge des Zweiteilers. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.11.2013ZDF

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