3. Der Reiz des Verbotenen – Pornografie und Zensur
Folge 3 (28 Min.)
Spottverse waren schon im alten Griechenland verboten, doch eine staatliche Zensur, die Schriften und Bilder betrifft, gibt es erst, seit diese technisch reproduziert werden können. Seitdem wird reguliert, denn jede Gesellschaftsform beruht offenbar auf Zucht und Ordnung. Mit Menschen, die nur ihren Trieben folgen, wäre kein Staat zu machen. Ist es von der Unzucht zur Unordnung nur ein kleiner Schritt? Lange Zeit stellt die Kirche die Instanzen der Zensur. Doch 1857 verabschiedet das britische Parlament den „Obscene Publications Act“ – das erste Gesetz gegen
„obszöne Werke und Schriften“ überhaupt. Nur kurze Zeit später wird die englische Ausgabe des Romans „Lady Chatterley’s Lover“ von H. D. Lawrence zum Meilenstein in der britischen Geschichte der obszönen Literatur und führt zu einer Liberalisierung des „obscenity law“. Und nicht nur in Großbritannien, auch in den USA und Deutschland muss der Kampf gegen die Pornografie viele Federn lassen. Der Siegeszug der Pornographie ist einfach nicht aufzuhalten. Nicht zuletzt mit den modernen Massenmedien wird auch die Pornographie demokratisiert. (Text: Planet)