In Galicien, im Nordwesten Spaniens, wandert Florian Wagner entlang der Costa da Morte in Richtung Finisterre. Die schroffe Küste ist für die vielen Schiffunglücke berühmt-berüchtigt. Gefährliche Meeresströmungen und unberechenbare Winde ließen hier schon unzählige Schiffe zerschellen. Gemeinsam mit der Leuchtturmwärterin Cristina Fernández erklimmt er den Leuchtturm am Cabo Vilán. Der Atlantik braust direkt an die Felsenküste, und den Fotografen faszinieren die ständig wechselnden Lichtstimmungen. In diese abgelegene Gegend zog sich zu Beginn der 1960er Jahre auch ein deutscher Aussteiger zurück: Manfred Gnädinger baute sich ein winziges Haus am Strand von Camelle. Nur mit einem Lendenschurz bekleidet, schuf er hier Skulpturen aus Strandgut. Die Bürger von Camelle ehrten ihren wohl merkwürdigsten
Mitbürger mit einem eigenen Museum. Im Hafen von Muxía lernt Florian Wagner die Brüder Alejandro und Vito kennen, die gerade vom Tintenfischfang zurückkehren. Tintenfisch, Pulpo auf Spanisch, ist das Nationalgericht Galiciens. Je näher der Fotograf dem Kap Finisterre und dem gleichnamigen Ort kommt, umso mehr Pilgern begegnet er. Hier endet der Jakobsweg, viele Pilger gehen traditionell von Santiago de Compostela noch weiter bis hierher, um einmal das Meer zu sehen. Das kleine Fischerdorf Finisterre lebt ganz gut vom Pilgerstrom. In einer Kneipe probiert der Fotograf Queimada, eine Art Feuerzangenbowle, der magische Kräfte zugeschrieben werden. Am frühen Morgen erreicht er dann das Kap Finisterre. „Das Ende der Welt“ ein magischer Ort, das spürt auch der Fotograf, als er sein Ziel erreicht. (Text: arte)