Deutschlands wilde Tiere Folge 6: Im Nationalpark Sächsische Schweiz
Folge 6
6. Im Nationalpark Sächsische Schweiz
Folge 6
Mit einer Stundengeschwindigkeit von mehr als 200 Kilometern jagen Wanderfalken ihre Beute in der Luft. Noch vor fünfzig Jahren nisteten 25 Paare in den steilen Felstürmen des Elbsandsteingebirges. Doch mit dem Einsatz von Pestiziden in der Land- und Forstwirtschaft haben ihre Bestände wie in ganz Mitteleuropa auch hier drastisch abgenommen. 1972 brütete das letzte Paar, aber ohne Erfolg. Dann waren die Reviere verwaist. 1989 lief ein Auswilderungsprogramm an – als letzte Chance, den Falken in seiner angestammten Heimat wiederanzusiedeln. 1998 wurden in der Sächsischen Schweiz bereits mehr als zehn Brutpaare mit ihren Jungen gezählt. Der Nationalpark im Südosten der Bundesrepublik Deutschland, nahe der Grenze zu Tschechien, ist Teil des Elbsandsteingebirges. Diese
Landschaft von bizarrer Vielfalt, eine Landschaft der Extreme, gehört zu den meistbesuchten Ausflugszielen Deutschlands. Wild-romantische tiefe Schluchten, steil aufragende Tafelberge, bizarre Felsen, an die sich Kiefern und Hängebirken klammern, dienen als Refugium für eine ganze Reihe bedrohter heimischer Tierarten. In den Felsen des Elbsandsteingebirges lebt noch der possierliche Gartenschläfer, ein Bilch, der sich in Deutschland rar gemacht hat. In den kühlen Schluchten zieht der Sperlingskauz, die kleinste aller Eulen, die Jungen groß. Tief unten, wo das gelbe Veilchen und die Sumpfdotterblume blühen, ist neben der Gebirgsstelze auch die Wasseramsel zu Hause. In den vielen kleinen Bächen taucht sie nach Köcherfliegenlarven und Bachflohkrebsen. (Text: hr-fernsehen)