Die große Pranke lässt keinen Zweifel: Ein stattlicher Orang-Utan-Mann hat es sich im Baum gemütlich gemacht. Abend für Abend bauen sich die Menschenaffen ein neues Nest. Heimstatt bis zum nächsten Morgen. Dann ziehen sie weiter – auf der Suche nach Früchten, Pflanzen, Rinden oder Samen. Bis zu fünf Quadratkilometer Wald benötigt ein ausgewachsenes Tier. So viel wird derzeit auf Borneo innerhalb weniger Stunden durch Abholzung vernichtet. Rasant wie der Wald schrumpft auch der Bestand der Borneo-Orang-Utans. Es
gibt nur noch ungefähr 50.000 Tiere, und Jahr für Jahr sterben etwa 1.000 an den Folgen der Lebensraumvernichtung. In den letzen 50 Jahren hat die Insel die Hälfte ihres Waldbestandes eingebüßt. Lange Zeit war der Export wertvollen Tropenholzes nach Europa und Nordamerika der Hauptgrund für die systematische Vernichtung der Regenwälder Borneos. Heute müssen die Urwaldriesen häufig für Ölpalmen Platz machen. Deren Monokulturen bedecken bereits 40.000 Quadratkilometer – eine Fläche, so groß wie die Schweiz. (Text: arte)