Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1
    Rossi, Lehmi, Kelox, Joanna, Dennis und Anton gehören zu den „Saxonz“. Für sie dreht sich alles um die Battles und die Crew. Das Breaken ist so existenziell für sie wie ihre Freundschaft. Die „Saxonz“ sind aus Dresden, Leipzig, Chemnitz und dreifache Gewinner beim „Battle of the Year Germany“. Rossi, Lehmi und Kelox haben die Crew 2013 gegründet. Seither trainieren sie fast täglich. Echte Freund*innen, die atemraubend tanzen. Für Lehmi (33) sind das Tanzen und die Beziehungen, die er dadurch aufgebaut hat, das Wichtigste im Leben.
    Für ihn ist das sein „Reichtum“. Nach seinem Realschulabschluss hatte er keinen Plan, was er außer Tanzen noch machen will. Die Crew ist sein Leben, Tanzen seine Welt. Unglaublich, welche Moves er zeigt. Wie kann man nur so beweglich sein? Man könnte denken, die 21-jährige Joanna, einziges BGirl in der Crew, wird beim Breaken zu einem Schlangenmenschen. Seit 2016 gehört sie zu den „Saxonz“. Am Anfang hatte sie oft mit blauen Flecken zu kämpfen, aber das war kein Grund, aufzuhören. Rossi (Felix) und Joanna kennen sich seit 2015 und sind ein Paar.
    Arbeit, Tanzen und die Betreuung seiner kleinen Tochter Feenja gut organsiert zu bekommen, fällt Rossi (32) oft schwer. Da ist er froh, dass Joanna ihm zur Seite steht. Auch wenn Joanna nicht die leibliche Mutter ist, haben sie und Feenja ein sehr enges, liebevolles Verhältnis. Anton (22) ist der Stille in der Gruppe. Für ihn ist Batteln eine Möglichkeit, sich auszudrücken, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Auf der Tanzfläche erzählt er mit seinem Körper Geschichten, schafft Situationen, die er mit Worten nicht so ausdrücken könnte.
    Wenn er tanzt, scheint er sich in einen anderen zu verwandeln. Er zeigt dann eine Seite von sich, die Menschen, die ihn nicht gut kennen, überrascht. Über die Jahre hat er gelernt, dass er nicht extrovertiert und kein Showman sein muss, um ein guter Tänzer zu sein, und arbeitet ständig daran, seinen eigenen Stil auszubauen. Dennis (25) hat eine kaufmännische Ausbildung für Marketing und Kommunikation gemacht, lebt aber seit 2016 vom Tanzen.
    Er ist ein Netzwerker und arbeitet bei unterschiedlichen Projekten mit. Besonders gut erinnert er sich an das „Battle of the Year 2014“. Er wollte unbedingt mit dabei sein, doch die Crew entschied, dass er an diesem Wettkampf nicht teilnehmen werde. Er war damals gerade in der Ausbildung, war jung Vater geworden und mit dieser Lebenssituation überfordert. Auch wenn ihm das Nicht-mittanzen-Dürfen damals schwer zugesetzt hat, war es die richtige Entscheidung, so sieht er es heute. Das Erlebte hat ihn menschlich weitergebracht.
    Joanna wohnt in einer WG mit Lehmi, will aber mit Rossi und Feenja zusammenziehen. Ohnehin ist sie ständig bei den beiden. Nach monatelanger Suche finden die drei endlich ein neues Zuhause. Neben der Wohnungssuche konzentriert Joanna sich auf ihr Studium. Sie möchte sich gern auf klinische Psychologie spezialisieren. Dafür braucht sie beste Noten. Sie ist immer fokussiert auf das, was sie gerade tut. Für ihr Studium gibt sie alles, weil ihre berufliche Zukunft ihr wichtig ist und weil sie ihre Eltern stolz machen möchte.
    Für seine Masterarbeit an der Palucca in Dresden hat sich Kelox (31) entschieden, ein Stück zu choreografieren, in dem er auch als Tänzer auftritt. Er war der erste Breakdancer, den die Hochschule aufgenommen hat. Das war etwas ganz Besonderes und ist seinem Können geschuldet. Eine Choreografie für sich selbst zu entwerfen, ist schwierig und ein Wagnis, weil der korrigierende Blick von außen fehlt. „Sehr mutig“ nennt deshalb seine Professorin sein Vorhaben. Ob er es schafft? Immerhin muss er am Ende 20 Minuten performen und all das, was er ausdrücken und erzählen möchte, in Tanz übersetzen.
    Kelox’ Freundin Chiara konzipiert gerade ihre Masterarbeit und lässt Lehmi in ihrem Stück auftreten. Diese Art zu tanzen ist besser für seinen geschundenen Körper als das harte Breaken. 2015 hatte Lehmi mehrere Bandscheibenvorfälle und fürchtete längere Zeit, dass er nie mehr würde tanzen können. Ein Schock. Seither sucht er nach anderen Bewegungsformen und nach der Antwort auf die Frage: „Was bleibt mir, wenn ich nicht tanzen kann? Wer bin ich, wenn ich kein Tänzer mehr sein kann?“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.06.2021ZDFDeutsche Online-PremiereSo 20.06.2021ZDFmediathek
  • Folge 2
    Rossi, Lehmi, Kelox, Joanna, Dennis und Anton gehören zu den „Saxonz“. Bei ihnen dreht sich alles um das Breaken, um ihre Freundschaft. Warum ist das so existenziell? Was verbindet die Crew? Die „Saxonz“ sind aus Dresden, Leipzig und Chemnitz und dreifache Gewinner beim „Battle of the Year Germany“. Rossi, Lehmi und Kelox haben die Crew 2013 gegründet. Seither trainieren sie fast täglich bis an die Schmerzgrenze und oft darüber hinaus. „Dance till you break“ begleitet sechs Tänzer*innen dieser berühmten Crew im Alltag, bei ihren Auftritten und dem harten Training: Lehmi (33), der schon länger damit experimentiert, welche Bewegungen seinem kaputten Rücken guttun; Rossi (32), der immer noch fast brachial und ohne Rücksicht auf seinen Körper breakt, während Joanna (21) sich beim Tanzen noch auf einer Entdeckungsreise befindet.
    Kelox (31) war der Erste in der Gruppe, der früh mit anderen Tanzstilen experimentiert hat. Dennis (25) tanzt eher emotional, und Anton (22) sucht nach Wegen, sich selbst möglichst authentisch auszudrücken.
    Lehmi muss sich damit abfinden, dass körperlich vieles einfach nicht mehr geht, dass er jeden Tag mit Schmerzen aufwacht. Er hat sich über die Jahre zu viel zugemutet. Das ist ihm schon länger klar. Früher gab es kein Schonen, er hat sich nur über das Tanzen definiert. Jetzt definiert er den Tanz und findet neue Ausdrucksformen, die seinen Körper nicht noch weiter schädigen. Es ist ein großer Schritt für ihn, die Dinge so betrachten zu können und das Breaken nicht auf Kosten seiner Gesundheit einfach durchzuziehen.
    Für ihn ist die Crew Heimat und sein persönlicher Reichtum. Er liebt es, mit den Menschen zusammen zu sein, die ihm so viel bedeuten. Ohne sie kann er sich sein Leben nicht vorstellen. Rossi, Joanna und Rossis Tochter Feenja (5) haben endlich eine Wohnung gefunden, der Umzug ist mit viel Arbeit verbunden. Renovieren, Küche einbauen, alles machen sie selbst. Dabei stehen parallel Joannas Prüfungen an. Ihr ist es wichtig, ihr Psychologie-Studium gut zu meistern, auch weil sie ihre Eltern nicht enttäuschen will.
    Nur zu breaken, das ist nichts für sie. Kelox’ Eltern kommen aus Kasachstan. Vor allem seiner Mutter ist es wichtig, dass ihr Sohn studiert und einen seriösen Beruf ergreift. Er soll es in Deutschland zu etwas bringen. Nach dem Realschulabschluss hat er den Master in Kommunikationsdesign an der Bauhaus-Uni gemacht. Sein Choreografie-Studium sieht die Mutter eher skeptisch. Das sei nichts für die Zukunft, das Tanzen mache den Körper kaputt, davon könne ihr Sohn nicht leben, glaubt sie.
    Kelox lässt sich nicht abbringen von seiner Liebe zum Tanzen. Bei den Proben zu seiner Masterarbeit zeigt sich aber, dass er körperlich an seine Grenzen kommt. Anton war sechs Jahre alt, als er mit dem Breaken angefangen hat. Schon damals war es sein Traum, beim großen „BC One“ mitzumachen. 2019 hat er es endlich geschafft und muss sich in 1vs1 Battles beweisen. Anton tanzt bei diesem Wettbewerb nicht nur für sich, sondern für seine Crew. Wie behauptet er sich gegen die Konkurrenz? Schafft er es vielleicht sogar ins Finale? Wenn er nur in eine der Endrunden käme! (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.06.2021ZDFDeutsche Online-PremiereSo 20.06.2021ZDFmediathek
  • Folge 3
    Rossi, Lehmi, Kelox, Joanna, Dennis und Anton gehören zu den „Saxonz“. Bei ihnen dreht sich alles ums Tanzen. Warum ist das Breaken so existenziell für sie? Was gibt ihnen ihre Crew? Die „Saxonz“ sind aus Dresden, Leipzig und Chemnitz. Rossi, Lehmi und Kelox haben die mehrfach preisgekrönte Crew gegründet und tanzen seit 2013 zusammen. Mit über 30 fragen sie sich allerdings manchmal, wie lange ihr Körper das Breaken noch schaffen wird. Die Crew bedeutet ihnen alles: Sie steht für Freundschaft, gibt ihnen Lebensfreude und Motivation und ist vor allem ein Ort überschäumender Kreativität.
    Die Tänzer sind stolz darauf, aus dem Osten Deutschlands, genauer, aus Sachsen zu kommen. Sie wollen für ein positives Image sorgen und ihr Bundesland gut vertreten. Bei der großen „30 Jahre Sachsen“-Feier im Stadion in Aue haben sie einen Live-Auftritt. Es ist eine Auszeichnung und gleichzeitig eine Anerkennung ihrer Tanzkunst, dass sie zu diesem Festakt eingeladen sind. Begleitet von Christian Thielemann und der Sächsischen Staatskapelle tanzen sie zur Musik von Dvořák.
    Es ist optisch und musikalisch ein besonderer Moment, wenn der moderne Tanz auf die klassische Musik trifft. Rossis Familie, die in einem kleinen Dorf im Osten lebt, kann seine Begeisterung für das Breaken nicht so recht verstehen. Wie will er davon seinen Lebensunterhalt bestreiten? Die Eltern sind froh, dass Rossi seine Ausbildung als Physiotherapeut hat und in diesem Beruf arbeitet. Sein berufliches Wissen über den Körper hilft ihm auch als Tänzer. Die genauen Kenntnisse von Muskeln, Knochen, Bewegungsabläufen waren wohl auch seine Rettung, als er vor einigen Jahren einen Unfall hatte, der das Ende seiner Karriere hätte bedeuten können.
    Was war passiert? Bei einer England-Tournee 2013 reißt ein Muskel in Rossis Schulter; er tanzt trotzdem erst einmal weiter, weil er die Crew nicht im Stich lassen will. Aber plötzlich geht gar nichts mehr. Die Ärzte machen ihm kaum Hoffnung, in der Schulter und im Arm je wieder beweglich zu werden. Durch gezieltes Training hat er es nach vielen Monaten geschafft und kann wieder breaken.
    Fast ein kleines Wunder! Seit dieser Verletzung gibt es für Rossi kein Training, keinen Auftritt ohne starke Schmerzen. Kelox absolviert die letzte Probe für seine Masterarbeit. Er ist hoch konzentriert und weiß, dass er in wenigen Tagen vor Zuschauer*innen performen muss. Die Masterarbeit wird als öffentliche Aufführung vor den Professor*innen der Palucca, aber auch vor Freund*innen und Familie stattfinden. Hoffentlich klappt alles so, wie er es sich erhofft. Er will als Choreograf arbeiten. Die Prüfung soll ihn auf diesem Weg weiterbringen.
    Welche Perspektiven haben die „Saxonz“ für ihre Zukunft? Lehmi, Rossi und Kelox, die älteren Mitglieder der Crew, spüren schon jetzt deutlich ihre Grenzen. Ihre Körper werden die extreme Belastung des Breakens nicht mehr lange mitmachen. Was dann? Auch deshalb bauen die „Saxonz“ in Chemnitz, Dresden und Leipzig Tanzschulen auf. Hier soll der Nachwuchs gezielt gefördert und damit der Fortbestand der Gruppe gesichert werden. Die Tanzschulen sind aber auch ihre Chance, als Crew weiter verbunden zu bleiben. Darauf setzen sie ihre ganze Hoffnung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.06.2021ZDFDeutsche Online-PremiereSo 20.06.2021ZDFmediathek

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