Bens Ranger-Tagebuch

Nur wenige Kilometer müssen Mutter Eunice und Bruder Joram mit Ben von ihrem Zuhause zum Eingangstor des Naturschutzgebietes laufen, wo Vater Samy bereits wartet. Ein Geländewagen bringt Ben zu seinem neuen Zuhause, einer Rundhütte aus Lehm und Stroh im Ranger Dorf. Dort fernab der Zivilisation, ohne Strom und fließendes Wasser, mitten in der Wildnis Afrikas, wird Ben die nächsten fünf Wochen leben. Gleich am ersten Tag bekommt Ben eine wichtige Aufgabe: Er soll sich täglich um Morani kümmern, ein Nashorn, schwerer als der Jeep seines Vaters. (Text: KI.KA)

Ben ist aufgeregt! Mit Morani, dem zahmen Nashorn, das er täglich füttert, hat er sich mittlerweile angefreundet. Doch zu den Aufgaben eines Rangers gehört es auch, die vielen wilden Nashörner, rund fünfzig Tiere, zu beobachten und vor Wilderern zu schützen. Um die Nashörner aufzuspüren, begeben sich Ben, sein Vater Samy und vier weitere Wildhüter auf eine Nashornpatrouille. Stundenlang durchstreifen sie die Dornbusch-Savanne. Weil durch das Dickicht kein Geländewagen kommt, muss die Gruppe zu Fuß gehen. Aber das ist nicht ganz ungefährlich: Nashörner, Elefanten und vor allem Büffel können jederzeit angreifen! Die Ranger müssen deshalb sorgsam die Spuren lesen und die Augen offen halten. Ben freundet sich mit Francis an. Der ist ein sehr erfahrener Ranger und weiß zahlreiche spannende Geschichten zu erzählen, vor allem über den legendären Nashorn-Bullen Jupiter, der angeblich sogar Ranger verfolgt. Plötzlich greift Jupiter an! (Text: KI.KA)

Was für ein ohrenbetäubendes Geschrei im Affenhaus! Noch nie hat Ben Schimpansen aus der Nähe gesehen, obwohl sie seine absoluten Lieblingstiere sind. Heute wird er Richard, dem Wärter in der Auffangstation für verwaiste Schimpansen, helfen. Jetzt heißt es für Ben richtig anpacken: Eimerweise Obst und Gemüse erhalten die Tiere täglich. Im Affenhaus ist während der Fütterung der Teufel los: während Ben die Schimpansen-Kinder versorgt, hat Pfleger Richard alle Hände voll mit den „Erwachsenen“ zu tun. – Wehe es geht nicht schnell genug, dann brüllt die Affenbande! Die Großen sind Ben ziemlich unheimlich, die Kleinen schließt er sofort ins Herz! Damit es den jungen Schimpansen nicht langweilig wird, bastelt Ben Spielzeug für sie: Kunststoffrohre werden mit Honig gefüllt, den die cleveren Tiere mit Hilfe eines Stöckchens herauslecken sollen.
Richard ist begeistert von Bens Einsatz und möchte ihm eine Freude machen: Ben darf einen Schimpansen auf dem Arm halten. Aber Ben ist nicht ganz wohl dabei … Die Schimpansen in der Auffangstation des Naturschutzgebietes „Ol Pejeta Game & Nature Reserve“ sind alles Waisen. Ihre Elterntiere wurden von Wilddieben getötet, um das Fleisch zu verkaufen. Viele der Menschenaffen kommen aus den Bürgerkriegsländern Kongo und Burundi. Die meisten sind traumatisiert von den grauenvollen Erlebnissen. Hier im Naturschutzgebiet können die geretteten Schimpansen eine neue Heimat finden. (Text: KI.KA)

Der „König der Tiere“ ist nicht leicht zu finden. Samuel, der „Löwen-Mann“ ist Spezialist auf diesem Gebiet und folgt den Raubkatzen mit technischen Hilfsmitteln: Einige Löwen tragen Halsbänder mit eingebautem Peilsender. Jeden Tag fährt Samuel mit Antenne und Empfangsgerät durch den Naturpark und sucht die Tiere, um mehr über Anzahl, Verbreitung und Jagdreviere zu erfahren. Und Ben darf heute mit fahren. Früh am Morgen geht es los. Das die beste Zeit Löwen zu entdecken. Ben ist von der Technik begeistert und übernimmt die Arbeit mit der Antenne und dem Empfangsgerät.
Ganz so einfach ist es aber nicht, der Park ist groß und längst nicht überall kann man die Sendesignale empfangen. Schnell müssen sie auf der Pirsch sein. Wenn die brennende Äquatorsonne zu heiß wird, ziehen sich die Raubkatzen in den Schatten des dichten Buschwerks zurück, an Orte, wo Samuel und Ben mit ihrem Geländewagen nicht fahren können. Die beiden haben Glück und Ben kann zum ersten Mal Löwen aus nächster Nähe beobachten. Am späten Abend sind die Löwen wieder unterwegs auf der Suche nach Beute. Und Ben und Samuel folgen ihnen sogar bis in die Dunkelheit … (Text: KI.KA)

Zu Elefanten hat Ben eigentlich ein gespaltenes Verhältnis. Die Dickhäuter sind ziemlich gefräßig und suchen manchmal auch die Felder von Bens Dorf heim. Ein Elefant kann dabei in wenigen Minuten eine ganze Ernte vernichten. In dem Naturschutzgebiet von „Ol Pejeta“ werden die Dickhäuter trotzdem geschützt. Denn Elefanten finden immer weniger Lebensraum in Kenia. Ben will die riesigen Tiere näher kennen lernen. Dafür ist der „Elefanten-Mann“ Richard genau der richtige! Er kennt die Dickhäuter, wie kein zweiter. Er analysiert ihre Wanderungen und versucht zu verhindern, dass die Herden das Naturschutzgebiet verlassen und in bewohntes Gebiet eindringen.
Weil selbst Geländefahrzeuge im dichten Busch manchmal nicht mehr vorwärts kommen, muss sich Richard den Elefanten häufig bis auf wenige Meter zu Fuß nähern. Nur so kann er den Bestand und den Gesundheitszustand der Herden genau prüfen. Aber als sich die Tiere von Richard gestört fühlen, greifen sie an! Damit hat Ben nicht gerechnet, eine Safari mit dem Auto ist ja spannend genug, aber diesmal muss er aussteigen und kommt den Elefanten gefährlich nah! (Text: KI.KA)

Ben nimmt an einer mehrtägigen Patrouille im Busch teil. Die Ranger sollen den Bestand an Wildtieren in einen entlegenen Teil des Naturschutzgebietes prüfen und vor Wilderern schützen. Ben wird zum ersten Mal mitten in der Wildnis zelten! Schon beim Aufbau die erste Aufregung: Eine Elefantenherde durchstreift nahe dem Nachtlager das Gebüsch! Sie sind auf dem Weg zum Fluss, doch leider haben Ben und die Ranger ihr Zelt direkt an der Wasserstelle der Dickhäuter platziert! In der Abenddämmerung geht Ben mit einem der Ranger die Elefanten am Fluss beobachten. Ben sorgt sich: wie wird er die Nacht in dem Zelt überstehen? (Text: KI.KA)

Die Sonne ist gerade aufgegangen, als Ben aus seinem Schlafsack krabbelt. Es war seine erste Nacht in einem Zelt in der Wildnis des Naturschutzparks. Wirklich gut geschlafen hat er nicht. Die ganze Nacht hat er gelauscht, ob Löwen kommen und in das Zelt eindringen. Aber alles blieb ruhig. Sofort nach dem Frühstück macht sich die Gruppe der Ranger auf den Weg, um diesen entlegenen Teil des Parks zu kontrollieren und nach Spuren von Wilddieben zu suchen. Sie finden eine im Boden verankerte Drahtschlinge. Wenn ein Tier auf diese Falle tritt, zieht sich die Schlinge um das Bein und macht ein Entkommen unmöglich. Sofort wird sie von den Ranger unschädlich gemacht. Ben ist froh, dass die Giraffen, denen er ganz nahe kommt, keine Gefahr mehr droht. Nach ihrer Rückkehr sind alle hungrig, aber sie haben keine großen Lebensmittelvorräte mitgenommen. Im Fluss wollen sie für das Abendbrot angeln, doch der große Fang bleibt aus … (Text: KI.KA)

Ankunft in einer anderen Welt! Ben hat bei der Ranger-Patrouille James getroffen, er kommt vom Stamm der Maasai. Ben wiederum ist Kikuyu und weiß nicht viel über die andere Kultur. Obwohl sie im gleichen Land leben, sind sie sehr unterschiedlich und Ben ist fasziniert von James Erzählungen, besonders über die traditionellen Krieger mit den langen, roten Haaren! James möchte ihm sein Dorf und seine Familie vorstellen und nimmt ihn einen Tag lang mit in die faszinierende Welt der Maasai! Das Manyatta, das traditionelle Lehmhütten-Dorf, liegt nicht weit entfernt vom nördlichen Ende des Naturschutzgebietes. James und Ben können vom Tor mühelos dorthin laufen. Obwohl Bens Volksstamm der Kikuyu nicht weit entfernt von den Maasai lebt, versteht er nicht die Sprache und hat noch nie ihr Heimatland besucht.
Ein Grund sind die schlechten Pisten und auch die völlig verschiedene Kultur. Alles ist fremd für ihn: die Häuser, die Menschen, die Kleidung. Aber er ist neugierig geworden und möchte alles genau wissen und kennen lernen. Ben hat es in Büchern gelesen und auch sein Lehrer hat darüber erzählt, glauben will er es trotzdem nicht: Können die Maasai Feuer machen, ohne dabei Streichhölzer oder ein Feuerzeug zu benutzen? James möchten ihm zeigen, wie es ist, ein Maasai zu sein … Das ganze Dorf hilft mit und Ben verwandelt sich langsam zu einem richtigen Krieger! (Text: KI.KA)

Ben und Samy stehen auf der höchsten Erhebung des Ol Pejeta Naturschutzgebietes und schauen auf eine Ebene, die bis zum Horizont reicht. Unter ihnen findet eine der größten Umsiedlungsaktionen Ostafrikas statt! Das Naturschutzgebiet von Ol Pejeta soll vergrößert werden: Dort wo früher Rinder eines Großfarmers weideten, sollen in Zukunft die Wildtiere Afrikas wieder beheimatet sein. Einige der Wildtiere müssen jetzt mit dem Helikopter dorthin getrieben werden, um sie in dem neuen Gebiet anzusiedeln. Samy und Ben sollen die Aktion von der Anhöhe überwachen, von dort hat man den besten Überblick.
Alleine die Zebrazählung kommt auf eine beachtliche Stückzahl von 1.400 Tieren! Auf Kopfhöhe fliegt der Helikopter und treibt vor sich die riesige Herde an Zebras, ein unglaublicher Anblick für Ben! Samys Zählung ist erledigt, der Helikopter treibt jetzt Tiere aus einem anderen Tal in das neue Gebiet. Samy und Ben besuchen den Helikopter Start- und Landeplatz, zu dem der Pilot stündlich zum Auftanken zurückkehren muss. Der Pilot ist auch Kenianer, einer der wenigen afrikanischen Heli-Piloten, das interessiert Ben.
Die Frechheit und der Charme Bens wirken: Pilot „Ziggy“ verspricht ihm nach Feierabend einen kurzen Rundflug! Ben ist fast ohnmächtig vor Aufregung und Freude. Kaum ein Afrikaner ist jemals geflogen und wenn, dann schon gar nicht in einem Helikopter! Anschnallen, Kopfhörer auf, Funk an, Ben hebt ab und erzählt dem Piloten während des Fluges ganz hektisch, was er alles sieht: Zebras, Büffel und Giraffen, er hat Glück! Das Erlebnis seines Lebens! (Text: KI.KA)

Alarm! Büffel sind in das Schimpansengehege eingebrochen und haben den Zaun beschädigt, schnell muss reagiert werden! Gerade erst ist Ben am frühen Morgen in der Station angekommen, schon geht es hektisch zu: Mit Richard, der verantwortlich für die Tiere ist, rennt er sofort zur Einbruchstelle. Sie müssen den Zaun sofort reparieren, bevor die Schimpansen die Fluchtmöglichkeit entdecken. Ein neugieriges Weibchen sitzt bereits am Zaun und beobachtet, wie die Wärter schnell den vermeintlichen Fluchtweg mit Draht verschließen. Wären die Schimpansen ausgebrochen, hätten sie kaum eine Überlebenschance gehabt: Die meisten sind verwaist, weil ihre Elterntiere gejagt wurden und sie konnten deshalb nie das Überleben in freier Natur richtig lernen.
Nach der ganzen Aufregung können sie sich endlich wieder den Schimpansen widmen. Richard, der Wärter, geht mit Ben zum Fluss hinunter, an dessen gegenüberliegender Seite die erwachsenen Schimpansen leben. Hier kann Ben das soziale Verhalte, ähnlich der Menschen, aus nächster Nähe beobachten. Schimpansen können nicht schwimmen, der Fluss bildet ein unüberbrückbares Hindernis, aber ist er das wirklich? Ben kann es kaum glauben: Bahati, ein ausgewachsenes Schimpansen-Männchen, holt sich einen Ast aus dem Gebüsch und fängt an, die Wassertiefe zu prüfen … (Text: KI.KA)

Einige Wochen ist Ben jetzt schon im Naturschutzgebiet bei seinem Vater. Umso mehr freut er sich, dass ihn sein bester Freund Ken besuchen kommt! Ein Patrouillen-Fahrzeug hat ihn vom Eingangstor abgeholt und ins Ranger-Dorf gebracht. Ken möchte unbedingt wilde Tiere sehen, er war noch nie in einem Naturschutzgebiet. Ben führt ihn zum Fluss, dort leben die gefährlichsten Tiere Afrikas … Flusspferde! Sie haben ein stark ausgeprägtes territoriales Verhalten und sind deshalb sehr aggressiv. Die beiden Freunde durchstreifen das Gestrüpp am Ufer und halten Augen und Ohren offen. Die Flusspferde halten sich tagsüber im Wasser auf und sind nur schwer zu finden. Doch Ben und Ken haben Glück … Am Abend füttern sie gemeinsam Bens dicken Freund Morani. Ken ist völlig begeistert: Ein Nashorn zum Anfassen das kann er nicht glauben! (Text: KI.KA)

Ben hat noch nie einen Leoparden gesehen. Die Raubkatze zu Gesicht zu bekommen, ist äußerst schwierig. Die scheuen Tiere verkriechen sich tagsüber im Dickicht. Nur nachts gehen sie auf Jagd und schleppen ihre Beute auf Bäume, damit keine Löwen oder Hyänen ihnen den Fang streitig machen. Um trotzdem einen Überblick über die Anzahl an Leoparden im Naturschutzgebiet zu behalten, werden die Tiere einmal pro Monat mit Fleisch angelockt. Auch das ist nicht ganz einfach, aber David, ein Ranger, weiß eine Möglichkeit: Ben und Samy helfen ihm, einen „Leckerbissen“ an einem Baumstamm zu befestigen, so wird sichergestellt, dass nur ein Leopard das Fleisch bekommen kann, für andere Raubtiere ist es dort oben unerreichbar.
Die Gruppe versteckt sich im Gebüsch und wartet auf die Nacht, hoffentlich kommt die Raubkatze! Die Anspannung wächst. Stundenlanges Warten. Die Suchscheinwerfer sind in Position … Das wird vorerst Bens letztes Abenteuer sein, demnächst fängt die Schule wieder an und die Ferien sind vorbei. Alle Ranger haben Ben lieb gewonnen und bevor er geht, veranstalten sie ein großes Grillfest. Eines ist bereits jetzt schon klar: Er wird wiederkommen! (Text: KI.KA)