Ateliergespräche Folge 4: Mit Kasper König in Zürich
Folge 4
4. Mit Kasper König in Zürich
Folge 4
Kasper König ist einer der einflussreichsten und unkonventionellsten Ausstellungsmacher und Kuratoren der europäischen Nachkriegsgeschichte. Bis vor einigen Jahren war er der Chef des Kölner Museums Ludwig. 2009 wurde er vom New Yorker Guggenheim Museum für sein Lebenswerk ausgezeichnet. 2014 kuratierte er die vieldiskutierte Manifesta in St. Petersburg. In dieser vierteiligen Reihe geht König auf Reisen und trifft unterschiedliche Künstler in deren Atelier: in New York, Paris, Berlin, Zürich und St. Gallen. Mit Königs geschultem Blick sehen wir manche Werke neu, im Detail und in größerem Zusammenhang – auch unveröffentlichte Arbeiten, Skizzenbücher und Modelle. Im Dialog mit den Künstlern erkundet König das Atelier als Raum für Ideen. Und manchmal entsteht unerwartet etwas Neues, ein Experiment, eine Zeichnung aus der Gunst der Stunde … In Zürich besucht Kasper König Peter Fischli.
Das Atelier ist groß und Fischli muss sich nach dem Tod seines Kollegen David Weiss, mit dem er über 30 Jahre als Duo gearbeitet hat, neu zurechtfinden. Zunächst aber Erinnerungsarbeit. Ein Haus, das Fischli/Weiss für Königs Ausstellung „Skulptur Projekte Münster“ 1987 konzipierten, wird im Atelier gerade wieder aufgebaut. Wie schon in der berühmten Videoarbeit „Der Lauf der Dinge“ geht es um Objekte im Raum, um vertraute und neue Perspektiven. Im nicht weit entfernten St. Gallen trifft König den Künstler Roman Signer. Signers Arbeiten ereignen sich oft im Zusammenspiel mit der Natur und erkunden die vierte Dimension – die der Zeit: Brennende Tische segeln durch die Luft, Stühle fliegen aus Fenstern, Regenschirme stehen allein im Wald, oder Gummistiefel sausen an die Decke. Im Atelier oder der freien Natur? Signer hat schon eigens etwas für den Besuch von Kasper König vorbereitet. (Text: arte)