Agree to Disagree! Folge 12: Jung und trans: Was bringen Hormone?
Folge 12
12. Jung und trans: Was bringen Hormone?
Folge 12 (26 Min.)
Bertolt Meyer diskutiert mit einem Psychiater und einer Psychotherapeutin über die Hormontherapie im Jugendalter.
Bild: Autentic
Der Kinder- und Jugendpsychiater Florian Zepf vertritt die Position, dass junge Menschen einen so frühen Eingriff später bereuen könnten. Viele würden sich später im Leben doch wieder mit ihrem Geburtsgeschlecht identifizieren. Die Eingriffe in die körperliche Entwicklung – durch Pubertätsblocker und gegengeschlechtliche Hormone – ließen sich dann aber nicht mehr rückgängig machen. Zumal sie mit schweren Nebenwirkungen verbunden seien. Zepf mahnt daher bei Minderjährigen zur Zurückhaltung mit einer Hormontherapie. Die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Sabine Maur dagegen hält sie für unverzichtbar, um das Leiden der Jugendlichen zu
lindern. Denn das sei in vielen Fällen groß und reiche häufig bis hin zu Selbstmordgedanken. Mit der Pubertät beginnen sich die geschlechtsspezifischen Körpermerkmale stärker auszubilden. Lehnen Jugendliche diese an sich ab, wollen sie diese Entwicklung meist so früh wie möglich stoppen – denn nach Durchlaufen der Pubertät kann der Körper nur noch chirurgisch verändert werden. Maur ist sich sicher: Eine frühe Therapie kann Betroffenen helfen, später glücklicher zu leben. Der Psychologieprofessor Bertolt Meyer stellt sich der Debatte mit den beiden ExpertInnen und versucht, sich eine eigene Meinung zu bilden. Diese fällt überraschend eindeutig aus. (Text: arte)