Agree to Disagree! Folge 2: Gentechnik am Menschen – Optimierung oder Diskriminierung?
Folge 2
2. Gentechnik am Menschen – Optimierung oder Diskriminierung?
Folge 2 (26 Min.)
Ein Eingriff in das Erbgut des Menschen galt lange als unmöglich. Doch in den letzten Jahren hat sich viel getan: Die Entschlüsselung der menschlichen DNA und die Erforschung der CRISPR/Cas-Methode gelten als Meilensteine in der Wissenschaft. Plötzlich steht eine Methode zur Verfügung, um angeborene Krankheiten zu heilen und die genetischen Anlagen für zukünftige Leiden präventiv zu behandeln. Doch mit diesen Entdeckungen stellen sich auch viele neue Fragen nach der Anwendung. Die Besorgnis ist groß, dass die Möglichkeiten, die Gentechnik bietet, missbraucht werden. So könnte es in Zukunft möglich sein, bei künstlichen Schwangerschaften qualitativ hochwertige Eizellen auszuwählen – und minderwertige auszusortieren. Ist es wünschenswert, dass Eltern in das Erbgut ihrer Nachkommen
eingreifen? Ist die Abtreibung eines Kindes, das höchstwahrscheinlich mit einer Behinderung zur Welt kommt, zulässig? Es stellen sich grundlegende Fragen – etwa die, wo die Grenze zwischen Gesundheit und Behinderung überhaupt verläuft und wer sie definiert. Der Psychologieprofessor Bertolt Meyer lernt einen jungen Patienten kennen, den eine neue Gentherapie wahrscheinlich vor dem Erblinden bewahren wird. Er trifft den Arzt und Forscher Selim Corbacioglu, der große Hoffnung auf die Gentherapie mittels CRISPR/Cas9 setzt. Dennoch warnt auch er – noch nie sei es einfacher gewesen, das Genom eines Organismus zu manipulieren. Welche Eingriffe in Zukunft erlaubt sein sollten, bespricht Bertolt Meyer mit der Pränatalmedizinerin Maria Delius und der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrates Alena Buyx. (Text: arte)
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