27 – Das europäische Magazin Staffel 1, Folge 21: Immobilienkrise: Wird Wohnen unbezahlbar?
Staffel 1, Folge 21
21. Immobilienkrise: Wird Wohnen unbezahlbar?
Staffel 1, Folge 21 (45 Min.)
Innerhalb von 10 Jahren sind die Verkaufspreise für Wohnungen in der Europäischen Union um 48 % gestiegen, bei Mieten waren es 18 %. Betroffen sind nicht nur die großen Hauptstädte Paris, Berlin oder London. In Irland stiegen die Mieten beispielsweise um 82 %. Jeder zehnte Europäer gibt mittlerweile mehr als 40 % seines Einkommens für Wohnraum aus. Eine besorgniserregende Situation, da die Zahl der Obdachlosen im selben Zeitraum um 70 % gestiegen ist. Erleben wir das Ende des bezahlbaren Wohnens in Europa? Über diese Fragen unterhalten sich die drei Gäste der Sendung: Die Französin Marianne Louis, Generaldirektorin der Union Sociale pour l’Habitat (Dachverband für soziales Wohnen) plädiert für eine ambitionierte staatliche Wohnungspolitik, um die Krise zu überwinden. Dr. Kai Warnecke, Präsident von Haus und Grund, dem Zentralverband der deutschen
Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer, beschuldigt den Staat, die Knappheit überhaupt verursacht zu haben und die Kosten auf die privaten Immobilienkäufer abwälzen zu wollen. Justin Kadi, Stadtforscher und Assistenzprofessor an der Fakultät für Raumplanung der TU Wien stellt dar, wie die Kommerzialisierung des Wohnungswesens – und die Passivität der öffentlichen Hand – diese Krise herbeigeführt haben. Das Gespräch wird ergänzt durch Beiträge von neun Europäerinnen und Europäern, die das Problem im Vorfeld der Sendung ausgelotet haben. Weiteren Aufschluss gibt eine Reportage in Wien, der europäischen Hauptstadt, die der Krise am besten standgehalten hat. Im Anschluss spricht Nora Hamadi mit dem visionären französischen Architekten Rudy Ricciotti, der gegen das Verschwinden des ästhetisch Schönen aus unseren Städten und Wohnungen ankämpft. (Text: arte)
Deutsche TV-PremiereSo. 27.11.2022arteDeutsche Streaming-PremiereDo. 24.11.2022arte.tv