Verbrechen, die Geschichte machten

Der kleine Toni Wimmer wollte nur auf der Straße spielen. Plötzlich ist der siebenjährige Junge spurlos verschwunden. Nachdem umfangreiche Suchaktionen keinen Erfolg haben, geht die Polizei von einer Entführung aus. Tatsächlich meldet sich schon bald ein Erpresser und fordert 15.000 Mark. Die Lösegeldübergabe scheitert jedoch, und der Erpresser meldet sich nicht mehr. Die Eltern des kleinen Toni sind verzweifelt. Drei Jahre dauert das Schweigen und damit die Ungewissheit, ob Toni noch lebt. Dann ist der Erpresser plötzlich wieder da. Makaber: Ungewollt liefert er bei der Kontaktaufnahme mit der Polizei den Nachweis, dass das Kind tot ist. Am Ende einer dramatischen Jagd kann der Täter schließlich identifiziert und festgenommen werden. Die Öffentlichkeit bezeichnete die Entführung damals als den deutschen „Lindbergh-Fall“. Er gehört noch heute zu den bewegendsten Kindesentführungen der Nachkriegszeit – obwohl es keine Entführung war. (Text: Sat.1)

Nach dem zweiten Weltkrieg ist aus dem einst so lebensbejahenden Arzt Dr. Eckermann ein psychisches Wrack geworden. Er nimmt Drogen, reibt sich herum, schlägt seine Frau, die Tochter und die Schwiegereltern. Jahrelang erträgt die Familie die Quälerei stillschweigend, doch eines Tages läuft das Faß über … (Text: Hörzu 49/96)

Erst der trunksüchtige Ehemann, dann der ewig nörgelnde Schwiegervater und zum Schluss die beste Freundin. So die Opferfolge der wohl „berühmtesten“ deutschen Giftmörderin Christa Lehmann, die 1953 in die kriminalistischen Annalen einging. Die junge Frau tötete ohne jeden Skrupel. Ihre Waffe war ein Gift, das es in jeder Drogerie zu kaufen gab: Das Pflanzenschutzmittel E 605. Nur ein unglaublicher Zufall brachte nach dem dritten Mord die Polizei auf den Plan. Die unglaubliche Mordserie machte E 605 zum Synonym des Modegiftes schlechthin. Zugleich offenbarte sie zum ersten Mal die Gefahren eines allzu freimütigen Umgangs mit den Produkten der Großchemie. (Text: Sat.1)

Am 4. August 1971 stürmen zwei Maskierte eine Bankfiliale in der Münchner Prinzregentenstraße und nehmen Kunden und Angestellte als Geiseln. Ihre Forderung: zwei Millionen Mark. Offenbar haben die Geiselnehmer Komplizen außerhalb der Bank. Vor den Augen Hunderter von Schaulustigen beginnt ein mehrstündiger Nervenkrieg zwischen Polizei und Verbrechern. Die Polizei verfügt weder über die notwendige Ausrüstung gegen Täter dieses Kalibers, noch hat sie Erfahrung im Umgang mit diesem Delikt. Am Ende dieses ersten Raubüberfalls mit Geiselnahme in Deutschland liegen zwei leblose Körper auf der Prinzregentenstraße: einer der Täter, aber auch eine junge Bankangestellte … (Text: Sat.1)

1954: Ein brennendes Auto am Straßenrand. Es ist Nacht. Der Zahnarzt Dr. Meyers versucht vergeblich, seine noch im Auto sitzende Frau aus den lodernden Flammen zu ziehen. Später erzählt Meyers der Polizei, dass im Auto ein Katalyt-Ofen explodiert sei – doch die Gutachter widerlegen seine Version als technisch unmöglich. Dr. Meyers verstrickt sich in Widersprüche. Als weitere polizeiliche Ermittlungen ergeben, dass er seine Frau Helmtrud schon seit Jahren mit der schönen Sprechstundenhilfe Beate betrügt, gerät er selbst unter Mordverdacht. Mord oder Unfall? Mit Hilfe der vorhandenen Zeugen ist diese Frage nicht zu beantworten. Der dramatische Prozess gegen Dr. Meyers wird zur Sternstunde der Gutachter … (Text: Sat.1)

1970: Der Astrologe Arved Imiela ist ein ebenso eleganter wie eitler Mensch. Viele Frauen erliegen seinem Charme. Diesen Vorteil nutzt Imiela skrupellos aus, indem er sich ihres Geldes und Vermögens bemächtigt, bevor er sie eiskalt tötet. So auch im Fall von Laura Block und ihrer Tochter Bettina. Ein Bankangestellter schöpft schließlich Verdacht und informiert die Polizei. Die Beamten bringen eine unglaubliche Mordserie ans Licht – einmalig in der deutschen Kriminalgeschichte und widersprüchlich zugleich. Denn in der Kriminalistik gilt der Leitsatz: Heiratsschwindler töten nicht, sie wollen ihre Opfer melken … Arved Imiela gilt als erster Heiratsschwindler, der seine Opfer nicht nur ausgebeutet, sondern auch ermordet hat. (Text: Sat.1)

1977: Für seine Frau und seinen Sohn ist Gerhard Wolf ein treusorgender Familienvater. Doch ist er allein, verwandelt sich der unscheinbare Kleinunternehmer in einen teuflischen Attentäter: „Monsieur X“, der Eisenbahnerpresser. Um seinen Geldforderungen Nachdruck zu verleihen, verübt „Monsieur X“ fast ein Dutzend gefährlicher Anschläge auf das deutsche Schienennetz. Die folgenschwerste Attacke passiert im Oktober 1977. Wolf bringt den „Italia-Express“ zum Entgleisen. 19 Menschen werden zum Teil schwer verletzt. Die Ermittlungsbehörden stehen Kopf. Es kommt zu einem dramatischen Zweikampf zwischen dem Leiter der Sonderkommission und seinem gefährlichen Widersacher. Bis Wolf eines Tages die Sendung „Aktenzeichen XY …ungelöst“ zum Verhängnis wird. (Text: Sat.1)

Am 1. November 1957 wird die Frankfurter Edelhure Rosemarie Nitribitt erwürgt in ihrem Appartement aufgefunden. Sofort stürzt sich die sensationshungrige Boulevardpresse auf den Fall, denn auch prominente Vertreter von Politik und Wirtschaft gehörten zu ihren Kunden. Die unglaublichsten Spekulationen kommen auf. Unter starkem Erfolgsdruck überprüft die Polizei Hunderte von Freiern. Sie wird schließlich fündig bei zwei Freunden der Nitribitt: einem kleinen Ganoven und einem bekannten Großindustriellen. Gegen beide haben die Ermittlungsbehörden gravierende Verdachtsmomente … (Text: Sat.1)

1969: Brutaler Überfall auf ein Bundeswehr-Munitionsdepot in Lebach/​Saarland. Vier junge Rekruten sterben im Kugelhagel unbekannter Täter, ein fünfter wird schwer verletzt. Die Polizei vermutet zunächst einen politischen Hintergrund. Die Bevölkerung ist geschockt wie nie zuvor. Der Generalbundesanwalt übernimmt das Ermittlungsverfahren. Als überraschend ein bekannter Münchner Millionär von den Tätern erpresst wird, glauben die Ermittler an ein international tätiges Verbrechersyndikat – atemberaubend und bedrohlich für die damalige Zeit.
In einer der größten und dramatischsten Fahndungsaktionen der Nachkriegsgeschichte gehen die Täter schließlich der Polizei ins Netz: Drei frustrierte junge Männer aus der Provinz, die sich mit dem blutigen Erpressergeld den versponnenen Traum von einem Leben in der Südsee erfüllen wollten. Aus dem Gefängnis heraus bewirkte einer der Täter das berühmte „Lebach-Urteil“ des Bundesverfassungsgerichts, das eine deutliche Stärkung der Persönlichkeitsrechte von Strafgefangenen nach sich zog. (Text: Sat.1)