bisher 12 Folgen (Schönes Landleben XXL), Folge 1–12

  • Folge 1 (90 Min.)
    Diese Folge „Schönes Landleben XXL“ berichtet von „sechs Süddeutschen“, die auf Hof Klostersee direkt an der Ostsee leben. Arbeit und Zusammenleben unter einen Hut zu bringen, das ist die große Aufgabe, der sich die Bewohner der Hofgemeinschaft jeden Tag aufs Neue stellen wollen und müssen. Beim ersten Hahnenschrei auf Hof Klostersee beginnt der Tag für Bauer Knut Ellenberg und seine 40 „Damen“. „Wenn man in der aufgehenden Sonne mit den Tieren wie ein Trupp zum Stall geht, das sind ganz besondere Momente, die auch für die viele Arbeit entschädigen“, erklärt der 49-Jährige.
    Knuts Frau Kristine ist gelernte Kunsttherapeutin. Sie hat die kleine Backstube auf Hof Klostersee zu einem erfolgreichen Betrieb ausgebaut und liefert ihre köstlichen Brote bis nach Lübeck. Der gelernte Bäcker Dirk Öllering ist dabei zur Unterstützung sehr willkommen. Der 48-Jährige kennt das Leben in einer Hofgemeinschaft. Er hat erfahren, dass es im Zusammenleben einer Gruppe kräftig „knallen“ kann. Sophie Kraul ist das „Herz“ des Hofes: Die 32-Jährige kümmert sich um Haushalt, Abrechnungen und das an den Hof angegliederte Seniorenwohnprojekt Altenscheune. Auch für die Sorgen und Nöte der zahlreichen Mitarbeiter, Auszubildenden und Praktikanten hat sie immer ein offenes Ohr.
    Seit sechs Jahren leben sie und ihr Ehemann Jonathan mit den Kindern Alva und Eloa auf Hof Klostersee. Ein Lebensweg, den sie sich so nicht gedacht hatte: Sie als Tochter eines Frankfurter Werbefotografen konnte sich nicht vorstellen, in die Landwirtschaft zu gehen. Auch heute noch zweifelt sie manchmal an ihrer Rolle als Bäuerin. Ihr Mann Jonathan dagegen hat sich mit dem Leben als Landwirt einen Kindertraum erfüllt. In der Nähe vom Bodensee aufgewachsen, hat der Sohn eines Orgelbauers schon als kleiner Junge den Treckern sehnsüchtig hinterher geschaut.
    Wenn er heute gemeinsam mit Azubi Julius das Heu erntet, dauern die Arbeitstage schon mal 14 Stunden und länger, vor allem, wenn ein Wetterumschwung droht und am Himmel dunkle Wolken aufziehen. Das intensive Miteinander in der Gemeinschaft ist Jonathan zum Teil eine große Last. Diane, die Frau des Bäckers Dirk, ist wenig erfahren im Zusammenleben einer Hofgemeinschaft. Nach 25 Berufsjahren als Physiotherapeutin erlernte sie hier die Käseherstellung und konnte bereits den ersten „eigenen“ Käse in Händen halten.
    An das gemeinsame Hofleben mit all seinen Facetten muss sie sich erst noch gewöhnen. Gerlinde Ariberti, die gemeinsam mit ihrem italienischen Mann Alberto den Hofladen betreibt, kennt diese Probleme: Als Gründerin der Betriebsgemeinschaft hat sie wirtschaftlich und auch menschlich schon schwierige Zeiten auf dem Hof erlebt. „Pflug und Segen in der Hof-Gemeinschaft“: einander zugetan, aufeinander angewiesen, voneinander abhängig und mit dem großen Wunsch, die eigenen Träume zu verwirklichen. Wird es die zusammengewürfelte Gruppe schaffen, ihr Zusammenleben auf Hof Klostersee für sich und die Gemeinschaft zum Erfolg zu führen? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.07.2014NDR
  • Folge 2 (90 Min.)
    Obstbauer sein – das heißt nicht nur von schönsten Blüten umgeben zu sein und dem Bienensummen zu lauschen. Ein Obstbauer muss es auch mit einer ganz anderen Art von Natur aufnehmen können, mit der harten, unberechenbaren Art. Das wissen auch Dierk und Katrin Augustin ganz genau, die beide aus Obstbauernfamilien stammen und Besitzer des Bio-Augustinhofs in Jork sind. Wenn im Alten Land Tausende von Kirsch- und Apfelbäumen blühen und Schaulustige in Scharen begeistert durch das riesige Obstanbaugebiet vor Hamburg streifen, ahnen sie nicht, wie angespannt die Nerven der Bauern häufig sind.
    Denn mitten in der Blüte kann noch mal der Frost kommen und die ganze Ernte vernichten. Auch Starkregen, der immer häufiger fällt, wird zum „Killer“ für Blüte und Boden. Die Feuchtigkeit lässt die Blüte verpilzen, Insekten erledigen den Rest. Das Filmteam begann mit den Dreharbeiten auf dem Hof Augustin mitten im Mai und erlebte die Eisheiligen in Bestform. Fast jede Nacht Frostgefahr. In einer Nacht schrammte der Hof nur knapp an einer Katastrophe vorbei. Es war bedenklich kalt, und alle Altländer hatten beschlossen, in der Nacht ihre Beregnungsanlagen einzuschalten.
    Mit diesem Trick können die Bauern die Temperatur um zwei bis drei Grad im ganzen Alten Land steigern. Sollte es dennoch frieren, legt sich ein Eispanzer um die Blüte, in dem es drinnen wärmer als null Grad ist. Doch bei Dirk Augustin sprang ausgerechnet in diesem Moment der Motor nicht an – bange Minuten folgten. Der Film zeigt, wie die Familie mit aller Kreativität und Liebe zur Natur auch mit solchen Herausforderungen auf ihrem Hof zurechtkommt. Im Mittelpunkt steht der Apfel, mit dem die Augustins sogar heizen.
    Dafür bekamen sie kürzlich eine hohe Auszeichnung. Auch sonst gehen die beiden Obstbauern überraschende Wege: Der Tag startet für die Angestellten mit Lachyoga, denn Katrin will eine fröhliche Belegschaft, die ist Multikulti und kommt hauptsächlich aus Polen. Familienanschluss ist dabei nicht ausgeschlossen: Dierk hilft ihnen, in Polen eigene Biohöfe aufzubauen. Auch Katrin sucht, nachdem ihre Kinder aus dem Haus sind, für sich neue Herausforderungen. Wir erleben, wie sie den 400 Jahre alten, riesigen Bauernhof saniert und zum Teil zu Seminarräumen umbaut.
    Sie lässt sich selbst zur „Kräuterhexe“ schulen und will mitten im Alten Land Seminare geben. Ob es dafür Kundschaft gibt, wird sich zeigen. Die Augustins platzen vor Energie, und das merkt man bis Buxtehude: die Organisatoren des alljährlichen Musikfestes wollen unbedingt ein „Wohnzimmer-Konzert“ in den schönen neuen Räumen der Augustins geben. Der bekannte chinesischen Pianist Haio Zhang sollen spielen. Wie werden Nachbarn, Freunde und Angestellte des Hofes auf dieses klassische Angebot reagieren? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.08.2014NDR
  • Folge 3 (90 Min.)
    Wer morgens in Ruhe seine Zeitung lesen will oder einen beschaulichen Hof sucht, ist auf dem Bauckhof in Amelinghausen in der Lüneburger Heide falsch. In diesem Betrieb herrscht noch eine lebendige Vielfalt der Landwirtschaft, das gilt für die Bewohner wie auch für die Tierhaltung. Neben Schweinen, Kühen, Hühnern und Hähnchenmast gibt es auf dem Hof eine eigene Käserei, Kartoffel- und einen breit gefächerten Gemüse- und Getreideanbau. Das erfordert viele fleißige Hände, die ineinandergreifen müssen. Ralf Weber führt den Hof gemeinsam mit seiner Frau Michaela seit 20 Jahren. Sie ist hier aufgewachsen, musste aber erst einmal Großstadtluft schnuppern, bevor sie wieder zurück zu ihren Wurzeln fand.
    Seitdem teilen sich Michaela und Ralf Weber mit einer anderen Familie die Pacht. Tatkräftig unterstützt bei der Arbeit werden sie von vier Angestellten. Dazu gehört Ulf Elbers. Der 32-Jährige ist Herr über 10.000 Hühner. Felix Walther-Karkhof hat sich voll und ganz seinen 40 Milchkühen verschrieben. Auf dem Hof sind immer wieder auch Praktikanten, Bundesfreiwilligendienstler oder ganze Schulklassen zu Gast, die helfen und lernen. Allein und ungestört ist man hier selten. Neben den alltäglichen Arbeiten stehen zwei Höhepunkte bevor, die die Hofmannschaft fordert: die Heuernte und das alljährliche Hoffest.
    Die Heuernte ist eine besonders sensible Angelegenheit und extrem wetterabhängig. Deshalb zählt jede Minute, sobald eine längere Gutwetterperiode abzusehen ist. Beim Hoffest weiß man nie, wie viele Gäste am Ende tatsächlich kommen. Im letzten Jahr waren es gut 1.500 Menschen. Wird die Besuchermarke diesmal geknackt? Reicht das Essen? Spielt das Wetter mit? Greift jedes Zahnrad in das andere? Nun wird sich zeigen, wie gut die Hofmannschaft wirklich zusammen funktioniert und ob sie in der Lage ist, ein unvergessliches Fest auf die Beine zu stellen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.09.2014NDR
  • Folge 4 (90 Min.)
    Die kleine Insel Öhe: Dort leben nur Nicolle und Mathias Schilling und ihre beiden Kinder. Um den Traum von etwa 70 Hektar Land halten zu können, braucht es Tatendrang, gute Ideen und in der Hochsaison bis zu 16 Stunden Arbeit. Die Schillings züchten Rinder auf dem kleinen Eiland zwischen Hiddensee und Rügen. Das Problem ist: Die Insel ist zu klein, um von dem Ertrag allein leben zu können. Das Fleisch ihrer Biorinder wird zur Grundlage mehrerer Geschäftsideen. Direkt auf der anderen Seite des Wassers, keine 30 Meter von der Insel Öhe entfernt, eröffnen sie im kleinen Küstenort Schaprode ein Restaurant und beköstigen ihre Gäste mit dem köstlichen Salzwiesenfleisch.
    Auch ein Hofladen mit Produkten aus eigener Herstellung soll Umsatz bringen. Die neue Idee: ein Verkaufswagen, der auf den Märkten der Umgebung Werbung für den Gasthof machen soll. Mit großem Elan arbeiten Mathias und Nicolle Schilling für ihren Inseltraum. Und dennoch bleibt zu jeder Zeit die Frage: Werden die vielen Geschäftsideen aufgehen und ihnen ein Leben auf der Öhe ermöglichen? Ein Hindernis hat Mathias nicht bedacht: Einige Leute in Schaprode akzeptieren ihn nicht als Einheimischen. Zwar ist die Öhe seit fast 700 Jahren in Familienbesitz der Schillings und gehört zur Ortschaft Schaprode, aber für viele dort ist er ein „Wessi“, weil er in Schleswig-Holstein geboren und aufgewachsen ist.
    „Es scheint, dass so eine geografische Trennung wie das Wasser auch immer eine andere Trennung mit sich bringt.“ Der Vater Carsten Schilling ist 1965 mit einem Faltboot von der Öhe in den Westen geflohen, wovon er eindrucksvoll erzählen kann. Trotz der teilweise erdrückend vielen Arbeit nehmen sich Nicolle und Mathias Schilling auch ihre Auszeiten, machen kleine Nachmittagsurlaube mit den Kindern auf der eigenen Insel. Sie werden die Hoffnung, das kleine Eiland Öhe als ihren Lebensmittelpunkt halten zu können, nicht aufgeben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.10.2014NDR
  • Folge 5 (90 Min.)
    Die Liebe hat Sheila Thomsen aus England in den kleinen Ort Rönne nach Schleswig-Holstein verschlagen. Ihr Mann Martin Thomsen betreibt hier, genauso wie sein Vater und seine Vorväter, Landwirtschaft. Doch leider kann der Ertrag des Hofes die Familie nicht mehr ernähren. Es musste dringend Abhilfe gefunden werden. Besonders pfiffig war Sheila Thomsen: Sie baute ein Hofcafé und einen Festsaal als weiteres wirtschaftliches Standbein auf. Schon die traditionelle Eröffnung des Hofcafés am 1. Mai, zu der das halbe Dorf zu Kaffee und Kuchen kommt, ist für Ehemann Martin mit viel Mühe verbunden.
    Eben noch auf dem Acker, muss er sich in kürzester Zeit vom Landwirt in einen Gastwirt verwandeln. Gartenmöbel aufstellen, Rasenpflege oder Tische eindecken: Sheila stellt hohe Ansprüche an ihren Mann und will immer die perfekte Gastgeberin sein. Sehr glücklich ist Martin mit dieser Arbeit nicht. Die vielfältigen Aufgaben lassen sich nicht immer so einfach bewältigen: Vor allem zwischen Aussaat und Ernte liegen für ihn arbeitsreiche und anstrengende Monate.
    Dazu ist Martin Thomsen der Vorsitzende des Ortsvereins Rönner Beliebung. Bei der Organisation des Schützenfestes muss er kräftig mit anpacken. Martin ist die „Seele“ des Ortes, versucht die Dorfgemeinschaft zusammenzuhalten und hilft, wo er kann. Dafür lassen sich die Nachbarn und Freunde anlässlich des 30. Ehejubiläums von Sheila und Martin etwas ganz Besonderes einfallen. Seit einigen Monaten wohnt auch Sheilas Mutter Pat mit auf dem Hof. Wenn die fidele 78-Jährige nicht gerade auf Reisen ist, versucht sie ihre Tochter bei der Arbeit zu unterstützen.
    In den letzten zehn Jahren hat sich für Martin Thomsen viel verändert: Er hat das eigene Land in Bewirtschaftung gegeben, als die Getreidepreise einmal wieder am Boden waren. Und auch die Kühe im Stall gehören nicht mehr ihm. Als sich die Milchwirtschaft mit 45 Kühen nicht mehr rentierte, beschloss er, die Tiere abzuschaffen und stattdessen für andere Bauern das Jungvieh aufzuziehen. Lohnarbeit statt eigener Landwirtschaft lautet jetzt die Devise. „Früher hatte man als Landwirt ein ganz anderes Ansehen“, sagt Martin Thomsen.
    Heute ist er nicht mehr sein eigener Chef, sondern muss oft von Job zu Job springen. Doch die Gemeinschaft im Ort gibt ihm immer wieder Halt und unterstützt ihn, wenn er zur Erntezeit zwischen Silage fahren und Weizen dreschen mal wieder in Hektik gerät. Und dann geht auch noch der Mähdrescher kaputt, da sieht es so aus, als ob der stets gelassene Martin die Nerven verliert. Martin und Sheila Thomsen, ein ungleiches Paar, das es schafft, den Wandel auf ihrem Hof und in ihrem Leben mit viel Einsatz und Energie anzunehmen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.10.2014NDR
  • Folge 6 (90 Min.)
    Dirk Endrulat und Hans-Joachim Kahl: zwei Großstädter mit Leidenschaft zum Landleben. Auf dem Kastanienhof bei Rehna betreiben sie eine kleine Pension. Ihr gemeinsames Ziel: Neben der Zucht von Wollschweinen, Geflügel und Kamerunschafen sollen auch ein Gemüse- und Obstgarten die Selbstversorgung von Dirk und Hajo und ihren Gästen sichern. In der Männerwirtschaft herrscht strenge Arbeitsteilung. Hans-Joachim Kahl ist für den Außenbereich, also Garten und Tiere wie Gänse und Schweine, zuständig. Dirk Endrulat, früher Journalist bei einer großen Tageszeitung, ist für die Herstellung von „Gänseschmalz und Schweinespeck“ verantwortlich.
    Im Haus hat er die Kochmütze auf, versorgt Pensionsgäste und Freunde, putzt die Zimmer und kümmert sich um das Büro. Das Leben auf dem Lande könnte für die beiden ruhig und beschaulich sein, wenn da nicht ihr kräftezehrendes aktuelles Projekt wäre: Sie wollen einen Teil des Hofes ausbauen, um eine Alten-WG einzurichten. Klappt der Umbau in der Hochsaison? Und was ist mit der Kandidatur der beiden Männer für die Gemeindevertretung von Königsfeld? Die Neubauern haben sich viel vorgenommen und auch noch Zuwachs auf dem Hof bekommen: Erstmals haben Hajo und Dirk festangestellte Mitarbeiter. Aufregungen sind programmiert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.11.2014NDR
  • Folge 7 (90 Min.)
    „Wir Alten können schlecht loslassen“, sagt Georg Jahn, ein Mann der ersten Stunde auf Hof Medewege bei Schwerin. 20 Jahre ist es her, dass dieser gegründet wurde. Landwirte, Gärtner, Bäcker, Künstler und Therapeuten haben hier mittlerweile eine Heimat gefunden. Der Biohof ist Anziehungspunkt für viele Menschen, die Wert auf gute Nahrung legen und Entspannung im gemütlichen Hofcafé suchen. Es ist also alles in Ordnung, könnte man meinen. Doch hinter der scheinbaren Idylle des schönen Landlebens knistert es gewaltig. Nicht nur der harte Arbeitsalltag macht den Menschen das Leben schwer. Zahlreiche Probleme müssen angegangen werden, die über Jahre hinweg verschleppt worden sind.
    Bildhauerin Mechthild, immerhin seit 18 Jahren auf dem Hof, bringt es auf den Punkt: „Medewege muss endlich erwachsen werden. Wir brauchen hier mehr Offenheit und Auseinandersetzung, wenn wir die Zukunft des Hofes weiter entwickeln wollen.“ So steht demnächst ein Generationenwechsel an. Die Gründerfamilien ziehen sich mehr und mehr zurück, die neue, junge Generation von Bauern hat völlig andere Vorstellungen von der Arbeit auf dem Hof. Während Hofmitbegründer Stephan Weiß das Zusammenleben in Medewege liebevoll als „gepflegte Anarchie“ bezeichnet, schlagen die Nachwuchsbauern die Hände über dem Kopf zusammen.
    „Irgendwie Äpfel verkaufen geht immer“, sagt Gärtner Johannes, der seit sechs Jahren auf dem Hof ist und jetzt Druck macht, neue Strukturen einzuziehen. Der Film erzählt vom harten Arbeitsalltag der Bauern und Gärtner auf Hof Medewege, von den bestehenden und zukünftigen Konflikten und davon, wie die Hofgemeinschaft nach Lösungen sucht. Auch wenn nicht auf alles gleich eine Antwort gefunden wird, so macht der Film doch deutlich, dass die Medeweger gemeinsam daran arbeiten, die Probleme zu bewältigen. Es versteht sich – fast – von selbst, dass die Frauen dabei eine größere Dynamik entwickeln als die Männer. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.11.2014NDR
  • Folge 8 (90 Min.)
    Wein und Erdbeeren gibt es auf dem Ingenhof in Malkwitz bei Malente, inmitten der Holsteinischen Schweiz. Familie Engel hat den Hof vor zwei Jahren an die jüngste Tochter Melanie übergeben. Zur gleichen Zeit hatte sie sich von ihrem Mann getrennt und lebt seitdem alleine mit ihren zwei Kindern Jonna und Jorge und mit ihren Eltern auf dem Hof. Mit Melanie Engel hat ein neuer Führungsstil auf dem Hof Einzug gehalten. Sie setzt mehr auf Teamwork als auf starre hierarchische Strukturen, mehr Eigenverantwortung wird von den Mitarbeitern gefordert. Diese Veränderungen haben nicht allen Leuten gefallen, denn eigenständiges Arbeiten ist nicht jedermanns Sache.
    Neue Mitarbeiter sollen Entlastung bringen, aber dafür die Richtigen zu finden, ist nicht leicht. Wichtigster Betriebszweig für den Ingenhof sind Erdbeeren. Doch seit wenigen Jahren wird auf den hügeligen Feldern in der Holsteinischen Schweiz auch Wein angebaut. Eine von vielen Ideen, die Melanie Engel als eine neue Herausforderung für ihren Hof verwirklicht hat. Auf einem Südhang mit 30 Grad Neigung gedeihen nun die Weißweinrebsorte Solaris und die Rotweinsorten Regent und Cabernet Cortis.
    Zunächst lief der Weinbau nur schleppend und die Erträge waren gering. Aber Melanie Engel und ihr Mitarbeiter Jan Carstens haben sich von einem süddeutschen Winzer Hilfe geholt. Patrick Balz, der ein Weingut in Rheinhessen hat, berät die beiden auch vor Ort, denn Weinanbau will gelernt sein. Fehler können schon beim Pflanzen der Reben entstehen, was für die Qualität des Weines und damit für den Ertrag verheerend wäre. Der Film zeigt, ob die Weinlese in dieser Saison ertragreicher wird und ob der Wein den Leuten überhaupt schmeckt.
    Auch wenn der Weinanbau als neues Standbein besondere Aufmerksamkeit verlangt, dürfen die Erdbeeren nicht vernachlässigt werden. Mit seiner langjährigen Erfahrung steht Melanies Vater, Wolfgang Engel, ihr mit Rat und Tat zur Seite. Bis die Erdbeeren reif sind, müssen einige Hürden genommen werden, vor allem die frostigen Nächte können die ganze Ernte gefährden. George, ihr langjähriger Vorarbeiter aus Rumänien, sorgt mit seinem Team aus bis zu 100 rumänischen Frauen auch dafür, dass es den Erdbeeren nicht zu kalt wird. Die Erntezeit bedeutet dann ab Mai für alle Dauerstress: Die ganze Saison über müssen Melanie und ihr Team die Buden regelmäßig mit frischen Erdbeeren beliefern, kranke Verkäufer ersetzen, kaputte Buden reparieren und vor allem eines: die Nerven behalten, auch angesichts der fallenden Erdbeerpreise.
    Wird das gut gehen? Bei all diesen Herausforderungen will Melanie aber auch eine gute Mutter sein. Ihre Eltern stehen ihr dabei sehr zur Seite. Jonna und Jorge erleben den Hofalltag von klein auf und lernen, dass es auch eine Zeit nach der Saison gibt, genauso wie ihre Mutter es als Kind erlebt hat. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.12.2014NDR
  • Folge 9 (90 Min.)
    Ruhe und Beschaulichkeit finden nur Besucher auf dem Wilhelminenhof. Die Familie Balz ist dort immer in Bewegung. Seit 2008 führen Angelika und Michael den 30-Hektar-Betrieb im Landkreis Vechta. Er ist die einzige Einnahmequelle der Familie. Dabei setzen sie auf Direktvermarktung und traditionelle Landwirtschaft, den Erhalt bedrohter Nutztierrassen und die Kreislaufwirtschaft. Das alles bedeutet vor allem eins: jede Menge Arbeit. Mit mehr als 20 Apfel- und verschiedenen Kartoffelsorten, Erdbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, grünem Spargel, Rüben, Birnen, Getreideanbau und der Haltung von Schweinen, Schafen, Rindern, Hühnern, Enten, Gänsen und dem Hofladen hätten sie eigentlich schon mehr als genug zu tun.
    Aber es kommen auch sehr unangenehme Überraschungen hinzu: der Zuchtbock der Shropshire-Schafe wurde gestohlen und mit ihm auch die erfahrensten Muttertiere. Da die weiblichen Tiere der Herde vom Bock noch nicht gedeckt waren, bleibt kaum Zeit, um Ersatz zu suchen. Angelika will aber nicht aufgeben und versucht trotzdem, einen Zuchtbock aufzutreiben.
    Außerdem gibt es noch das Sorgenkind Onno. Das Bullenkalb ist ein Angler Rotvieh. Reinrassige Tiere dieser Art gibt es kaum. Für die Deckung der Rinder des Wilhelminenhofs wird ein Bulle gebraucht. Das Problem: Onno hat eine schwere Verletzung am Hinterlauf und seine Prognosen stehen schlecht. Werden Angelika und Michael das Tier retten können? Das größte Problem allerdings ist auf den ersten Blick ganz klein. Im Herbst wurde die Kirschessigfliege in den Sträuchern der Heidelbeeren entdeckt.
    Der Schädling ist neu in Norddeutschland eingewandert. Es gibt noch keine Möglichkeit, ihn zu bekämpfen. Da das gesamte Weichobst gefährdet ist, suchen Angelika und Michael nun selbst nach Lösungen. Ihre Ideen reichen von selbst gebastelten Fliegenfallen bis hin zu frei laufenden Hühnern in den Plantagen. Finden Angelika und Michael einen Weg, die Kirschessigfliege zu vertreiben? Können sie der enormen Arbeitsbelastung standhalten? Und bleibt etwas Zeit, ihr Leben auf dem Land mit der Familie zu genießen? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.12.2014NDR
  • Folge 10 (90 Min.)
    Wenn Uhu, Fuchs und Seeadler sich jährlich etwa hundert Tiere holen, nennt Landwirt Frank Gadow das pragmatisch „aktiven Naturschutz“. Der Geflügelbauer hält auf 50 Hektar Freiland Tausende Gänse, Flug-, Barbarie- und Pekingenten, Mularden und Hähnchen. Täglich zwei Stunden pendeln zwischen zwei Höfen ist die größte Herausforderung für den Landwirt. 30 Kilometer sind es vom Geflügelhof Schönmoor zum Wiesenhof, dem Stammsitz der Familie. Besonders in Stresszeiten eine echte körperliche und psychische Belastungsprobe nicht nur für ihn, sondern auch für seine Familie.
    Im Herbst, wenn die Nachfrage nach Martinsgänsen und Weihnachtsenten sprunghaft ansteigt, herrscht Hochsaison auf Frank Gadows Geflügelhof. Dann sind seine Tage lang und angefüllt mit Schlachten, Rupfen und Vermarkten. Statt über teure Zwischenhändler bringt er seine Ware lieber direkt an die Kunden. Das macht ihm zwar mehr Spaß, aber auch deutlich mehr Arbeit. Frank Gadow verfolgt noch eine neue Idee: Auf dem Wiesenhof möchte er Norddeutschlands erste Apfelschweine züchten.
    Nach dem Vorbild der iberischen Schweine, die mit Eicheln gefüttert werden, erhalten seine Bunten Bentheimer – eine alte und robuste Schweinerasse – vor allem Äpfel. Ein erster Geschmackstest im Familienkreis und in einem für seine erlesene Küche bekannten Restaurant soll Aufschluss geben, ob das Experiment „Apfelschwein“ glücken kann. Seine Frau Viola kümmert sich derweil um ihre Pferde, sowohl eigene als auch Pensionspferde. Die diplomierte Reittherapeutin hilft durch den Kontakt mit den Vierbeinern körperlich und geistig beeinträchtigten Menschen.
    Viola bildet auch Pferde für die Reittherapie aus und unterrichtet angehende Reittherapeuten. Die Pferde leben artgerecht und naturnah in einer Herde und können sich frei auf dem Hof zwischen Koppel und Stall bewegen. Frank und Viola Gadow leben gemeinsam mit ihren drei Kindern und Franks Eltern auf dem Wiesenhof in Wakendorf I in Schleswig-Holstein. Höhepunkt und letzter entspannter Abend vor dem weihnachtlichen Federviehstress ist ein großes gemeinsames Martinsgansessen mit Freunden und Familie. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.12.2014NDR
  • Folge 11
    Das Gut Daudieck aus dem 17. Jahrhundert ist das Zuhause von drei Generationen der Familie Brümmel. Vater Brümmel hat es geschafft, seinem Sohn Henning den Hof schuldenfrei zu übergeben. Seitdem wohnt die mittlerweile fünfköpfige Familie Tür an Tür im selben Haus mit den Schwiegereltern. Das muss nicht problematisch sein, aber birgt zumindest die Gefahr von Familienzwistigkeiten. Zum Hof gehören heute eine Bioschweinezucht, Forstwirtschaft, der biologische und konventionelle Anbau von Roggen und Mais für Viehfutter sowie eine Biogasanlage.
    Mit nur zwei Angestellten bewirtschaften Anke und Henning den großen Hof. Während Henning Brümmel sich um die Landwirtschaft kümmert und meist draußen unterwegs ist, muss Anke alles bewerkstelligen, was mit den Kindern und der Versorgung des Haushalts zu tun hat. Dazu gehört auch die Verpflegung der Lohnarbeiter während der Ernte. Und sie ist die Zentrale für die Koordination all der Dinge, die auf dem Hof anstehen. Die gesamte Familie Brümmel muss flexibel sein.
    Ohne die Kunst der Improvisation läuft hier nichts. In den restaurierten Fachwerkgebäuden wohnen seit vielen Jahren Mieter. Das bringt zusätzliche Einkünfte, macht aber auch eine Menge Arbeit. Durch die Vermietung der Wohnungen ist mit der Zeit eine richtige Hofgemeinschaft entstanden. Einige der Mieter sind mittlerweile selbst begeisterte Landwirte, andere lieben es, nach ihrem täglichen Bürojob in die bäuerliche Welt auf Daudieck einzutauchen. Zusammen mit Anke und Henning werden im Herbst die Fischteiche abgefischt oder alle backen gemeinsam im alten Backhaus.
    Anke Brümmel hat noch einen großen Wunsch: Sie möchte eines ihrer Bioschweine als Wurstschwein verarbeiten, um vom Fleisch aus Industrieproduktion unabhängig zu werden. Ein autarkes Leben auf dem Land, das ist ihr Traum. Wird das klappen? Das Fortbestehen der Biogasanlage ist nicht gesichert, denn der Hersteller, der auch die Wartung garantiert, ist insolvent. Wird der Preisverfall beim Biogas die Brümmels in Schwierigkeiten bringen? Auch davon berichtet dieser Film. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.12.2014NDR
  • Folge 12 (90 Min.)
    Julia Hartkemeyer steht auf dem Kohlfeld und ist verzweifelt. Mäuse haben so viel vom Wirsingkohl angefressen, dass sie nicht weiß, ob die Ernte dieses Jahr reicht. So schlimm war die Mäuseplage auf Hof Pente noch nie, seit Julia und ihr Mann Tobias Hartkemeyer vor fünf Jahren ein Experiment starteten, dessen Ausgang noch immer offen ist. Gemeinschaftsgetragene soziale Landwirtschaft nennt sich das Projekt, mit dem die Hofgemeinschaft aus den traditionellen Vermarktungskonzepten aussteigen will. Und ausgerechnet Mäuse sollen das Projekt zu Fall bringen? Die Gemeinschaft hat sich viel vorgenommen. Damit alles bewältigt werden kann, wird Zusammenhalt großgeschrieben: Fluch und Segen zugleich.
    Rund 25 Menschen leben auf relativ engem Raum zusammen, da treten auch Konflikte auf. Wie in jeder Gemeinschaft. Was aber, wenn diese Konflikte die gemeinsame landwirtschaftliche Arbeit behindern? Was, wenn einer mal keine Lust hat, sich an dem institutionalisierten Dialogkreis zu beteiligen? Und: Können sich die vier Generationen, die auf dem Hof zusammenleben, überhaupt verständigen? Doch es zeigt sich gleichzeitig auch, welches Potenzial in dem neuen Versuch steckt. Der Hof wird durch 250 Mitglieder finanziert, sie zahlen einen Jahresbeitrag und holen sich dafür einmal in der Woche Gemüse, Kartoffeln und Obst.
    Und wenn Not am Mann ist, packen sie auch mit an. Mit viel Einfallsreichtum können sie der Mäuseplage Herr werden, ohne den Einsatz von Chemie. Es gibt noch viel zu tun nach fünf Jahren gemeinsamer Erfahrung. Das wissen die Bewohner von Hof Pente. Ob der Hofputz, die gärtnerische und landwirtschaftliche Arbeit, ob Vogelgrippe oder Mäuseplage, ob aufwendige Organisation oder die sehr intensive Mitgliederbetreuung: Es sind die täglichen Aufgaben, die das Modell immer wieder auf die Probe stellen. Wie intensiv sich die Hofgemeinschaft diesen Anforderungen stellt, zeigt dieser Film über den Hof Pente in Bramsche bei Osnabrück. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.11.2015NDR

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Schönes Landleben online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…