Ein Tag in Hamburg /​ Staubsauger im Miniformat /​ Schmücki und ihr Trucker Treff /​ Nichts für Langschläfer: der Vormittag auf dem Hamburger Winterdom /​ „High Noon“ in Hamburgs größter Behördenkantine /​ Gratishilfe von der Bahnhofsmission …

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Wer macht in Hamburg eigentlich wann was? „Rund um den Michel“ schaut sich mal einen ganz normalen Tag exemplarisch an. Staubsauger im Miniformat: unterwegs mit dem Reinigungspflegeteam im Miniatur Wunderland Hamburg Wenn die meisten Hamburger noch schlafen, begibt sich das Reinigungspflegeteam im Miniatur Wunderland Hamburg an die Arbeit. Ab 4:00 Uhr morgens, ungestört von den Besuchermassen, entstauben sie den Michel, die Köhlbrandbrücke und andere Teile der Welt. Tauschen abgebrochene oder fehlende Figuren aus und polieren die Elbe und andere Wasserflächen.
Ein Filmteam begleitet Petra Atfy, Basti Jakober und Eva Schulze Kissing bei ihrem Einsatz in den Modellbauwelten. Schmücki und ihr Trucker Treff Für Schmücki ist die Nacht um 5:00 Uhr lange vorbei. Denn dann steht sie schon längst in ihrem Trucker Treff im Gewerbegebiet Hamm. Zwar kommen nur noch wenige Trucker, weil das Bezirksamt Parkverbotszonen vor ihrer Tür eingerichtet hat, aber jede Menge hungrige Gäste aus den anliegenden Firmen und Fabriken.
Schmücki, eigentlich Renate Schmücker, schmiert Brötchen, kocht Kaffee, Eier. Ab 9:00 Uhr dann Gulasch oder Hühnerfrikassee, „ganz normales Essen“, sagt sie. Das schmeckt nirgendwo sonst so gut, meint ihre Kundschaft. Die Hamburgerin weiß, was das heißt: Sie wird wohl auch noch mit 80 den Laden schmeißen. Nichts für Langschläfer: der Vormittag auf dem Hamburger Winterdom Der Hamburger Winterdom öffnet seine Tore zwar erst um 15:00 Uhr. Die Schausteller haben aber trotzdem schon den ganzen Vormittag zu tun.
Bei Manfred Ohlrogge und seinen Jungs beginnt der Arbeitstag um 8:00 Uhr. Das Fahrgeschäft von Action-Manni, so nennen ihn die anderen auf dem Dom, soll nämlich reibungslos laufen, wenn die Besucher da sind. Dafür muss die Technik funktionieren und jede Schraube festsitzen. Auch Andy Eick ist früh da. Er muss Teige kneten für seine Spezialitäten-Bäckerei. Damit um 15:00 Uhr, wenn die Schotten hochgehen, in der Auslage alles perfekt ist. Ein Vormittag auf dem Dom.
„High Noon“ in Hamburgs größter Behördenkantine Zweieinhalb Stunden zur vollen Mittagszeit: Für Koch Stefan Wäge und sein Team ist das die stressigste Zeit des Tages. Von 11:30 Uhr bis 14:00 Uhr kochen sie in der Stadtküche im Bezirksamt Mitte in der Hamburger Neustadt frische Gerichte für etwa 1000 Gäste. Die Kantine ist nicht günstig und doch ein Treffpunkt für viele zur Mittagszeit in Hamburg. Gratishilfe von der Bahnhofsmission: eine Schicht mit Antonia Rachau Antonia ist 18 Jahre alt und eine der FSJler, die in der Hamburger Bahnhofsmission im Schichtdienst arbeitet.
Und das tut sie gerne. Unabhängig vom Portemonnaie oder Herkunft, wird jedem unbürokratisch geholfen: „Das finde ich in dieser unruhigen politischen Zeit und sozial angespannten Lage so wichtig!“, sagt Antonia. Ihre Schicht beginnt um 12:00 Uhr und endet um 18:00 Uhr. Zwei ältere Damen brauchen ihre Hilfe beim Umsteigen. Nur leider fällt der Anschlusszug nach Kopenhagen aus. Kein Problem für Antonia. Sie sucht nach einer Lösung, und die zwei Damen bekommen erst einmal einen Kaffee zur Beruhigung.
Ob Antonia eine Möglichkeit zur Weiterreise findet? Ein Mann für alle Einsätze: der Inspizient im Theater Er ist schon über 60 Jahre alt und kein bisschen müde. Abend für Abend gibt er im Deutschen SchauSpielHaus allen Beteiligten Zeichen für ihre Einsätze. Und zwar auf die Sekunde genau, sodass die Vorstellung pünktlich um 20:00 Uhr beginnt und alles wie geplant ineinandergreift. Als Chefinspizient steuert Olaf Rausch schon sein halbes Leben lang hinter den Kulissen das Geschehen: ruft vor Vorstellungsbeginn die Schauspieler aus, gibt Kommandos für Sonnenuntergänge, Regen, Drehbühnen, Pausen und was sonst noch alles in einer Inszenierung passiert.
Im Antiken-Projekt „Anthropolis“, das aktuell am Deutschen SchauSpielHaus läuft, wirkt auch ein Pferd mit. Ob es auch auf Olafs Zeichen hören wird? Hilfe auf Knopfdruck: eine Nachtschicht mit dem Hausnotruf-Einsatzdienst Wenn es Abend wird, beginnt für die meisten Hamburger der gemütliche Teil des Tages: endlich Füße hoch und entspannen.
Wer jedoch in der Nachtschicht arbeitet, für den geht es jetzt erst richtig los. Wie zum Beispiel für die Mitarbeitenden des Hausnotruf-Einsatzdienstes der Johanniter. Etwa 7500 Menschen in Hamburg tragen einen Alarmknopf an Arm- oder Halsband, mit dem sie in Notfällen Hilfe rufen können. Oft sind es ältere Menschen, die etwa nach einem Sturz nicht mehr allein aufstehen können. Dann rücken die Johanniter aus.
„Rund um den Michel“ hat den jungen Rettungssanitäter Chris auf seiner Nachtschicht begleitet. Millimeterarbeit auf der Autobahn: Schwerlasttransport für den Windpark Im normalen Tagesablauf nimmt man sie kaum wahr. Aber ohne die Hunderte Teams, die jede Nacht in ganz Deutschland unterwegs sind, wäre auch der Kampf gegen den Klimawandel verloren. Mit gewaltigen Schwertransporten werden die Windräder für die Energiewende ans Ziel gebracht. Und weil sie oft kaum durch Kurven und Orte passen, müssen die Transporte absurde Umwege nehmen. Nachts, damit alle anderen morgens ohne Stau ans Ziel kommen. (Text: NDR)

Cast & Crew

Moderation: Theresa Pöhls

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