Pratergeschichten

Der Prater: kaum ein Ort bietet mehr Vielfalt als das sechs Quadratkilometer große Areal im 2. Wiener Gemeindebezirk. Von weitläufigen Grünflächen über abenteuerlichen Fahrgeschäften – im Prater findet mal sowohl Entspannung, als auch Unterhaltung. Doch wo viele unterschiedliche Charaktere aufeinander treffen, da kann es natürlich auch zu Konflikten kommen. Seien es Konkurrenzkämpfe zwischen den einzelnen Praterunternehmern, oder der Kampf der Polizei gegen Kriminalität, Drogen und Prostitution. Genau von diesen Ereignissen berichtet die vierteilige Reportage „Pratergeschichten“.
Mit dem Bau der neuen Wirtschaftsuniversität in der Leopoldstadt gehen viele Veränderungen einher. Ein großer Wechsel des Milieus wird erwartet, der sich vor allem im Immobilienmarkt bemerkbar macht. Viele Studenten suchen nun ihre eigenen vier Wände im angrenzenden Areal des Praters. Ein positiver Aufschwung, den Makler Michael Fromm mit Freude begrüßt. Praterunternehmer Milan Brantusa arbeitet seit 30 Jahren im Prater. Er weiß ganz genau, was den Besuchern des Wiener Wurstelpraters gefällt. So erfolgreich die älteste Grottenbahn Österreichs auch ist, trotzdem bedarf es immer wieder kleinen

Erneuerungen.
Manche Fahrgeschäfte entsprechen aber einfach nicht mehr dem Zeitgeist. Das trifft auch auf das Zombie-Haus zu. Deshalb wagt der Großunternehmer ein riskantes Projekt und lässt das in die Jahre gekommene Gruselhaus abreißen. Praterlegende Spezi Hans kehrt nach seiner Winterpause wieder in den Prater zurück. Der ambitionierte Sänger ist seit 13 Jahren Kult im Vergnügungspark und seine Fangemeinde folgt ihm samt heiterer Fanbekleidung auf Schritt und Tritt. Neben der Musik hat sich seine Frau Elfi den Platz in seinem Herzen erkämpft. Die beiden haben sich bei einem seiner Auftritte kennengelernt und sofort ineinander verliebt.
Der Praterstern ist ein Hotspot für Kriminalität, Drogen und Alkohol. Auch viele Obdachlose suchen hier Unterschlupf. Die Caritas ist sich der immer größer werdenden Problematik bewusst und versucht mittels täglicher Essensausgaben und einfühlenden Gesprächen das Leid etwas zu lindern. Bilder der Verwüstung findet man auf dem Grundstück des ehemaligen XXL-Restaurants. Der langjährige Traum der Familie Leopold – begraben unter Bergen von Schutt und Asche. Nun soll ein Brandermittler Licht ins Dunkel bringen. Handelt es sich hier etwa um Brandstiftung? (Text: ATV II)