„Vorstadtweiber“: Neue ARD/​ORF-Serie wird in Wien gedreht

Österreichisches „Desperate Housewives“ mit Nina Proll

Marcus Kirzynowski
Marcus Kirzynowski – 25.06.2014, 11:16 Uhr

Die „Vorstadtweiber“ mit Regisseurin Sabine Derflinger (2. v. l.) und ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner (3. v. r.) – Bild: ORF
Die „Vorstadtweiber“ mit Regisseurin Sabine Derflinger (2. v. l.) und ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner (3. v. r.)

Die ARD produziert gemeinsam mit dem ORF eine neue Serie fürs Hauptabendprogramm, die sich anscheinend vom Einerlei der leichten Unterhaltung für ältere Zuschauer abheben soll: Die Beschreibung von „Vorstadtweiber“ klingt eher nach „Desperate Housewives“ als nach „Um Himmels Willen“ oder „Tierärztin Dr. Mertens“. Wie die ARD bekanntgab, haben die Dreharbeiten für die zehn Folgen im Mai in Wien und Umgebung begonnen.

Laut ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner soll die neue Koproduktion „zeitgeistige, freche österreichische Unterhaltung“ bieten, wie die Tageszeitung Die Presse zitiert. Im Mittelpunkt stehen fünf Damen der „besseren Gesellschaft“, deren beschauliches und finanziell sorgloses Leben abrupt endet, als eine von ihnen (Adina Vetter) von ihrem Ehemann vor die Tür gesetzt wird und auf Grund des Kleingedruckten im Ehevertrag plötzlich mittellos ist. Nina Proll, Gerti Drassl, Maria Köstlinger und Martina Ebm spielen die weiteren Gattinnen, die sich nun gezwungen sehen, ihren goldenen Käfig zu verlassen und ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.

Sich ihrer eigenen Situation, ihren eigenen Abhängigkeiten bewusst geworden, erwacht schlagartig ihr Sicherheitsinstinkt. Gleichzeitig planen ihre Ehemänner – allesamt Geschäftsleute in verschiedenen Branchen, aber alle mit einer Neigung zur Korruption – einen gemeinsamen großen Deal, wofür sie ihre naiven Gattinnen benutzen wollen. Doch was sie nicht wissen, ist, dass ihre braven Ehefrauen längst begonnen haben, sich um ihre eigenen Interessen zu kümmern und sich von Goldfischen zu Haien wandeln …

Als Ehemänner sind unter anderem Jürgen Maurer, Simon Schwarz, Bernhard Schir und Lucas Gregorowicz zu sehen. Die Inszenierung nach Drehbüchern von Uli Brée („Paul Kemp – Alles kein Problem“) haben mit Sabine Derflinger und Harald Sicheritz zwei Regisseure übernommen, die sowohl Erfahrungen mit „Tatorten“ und anderen TV-Filmen als auch mit Kinofilmen haben. Die rund 50-minütigen Folgen sollen 2015 auf ORF eins und im Ersten ausgestrahlt werden.

Unter der seit 2012 amtierenden ORF-Fernsehdirektorin Zechner hat sich ORF eins für modernere und schrägere eigenproduzierte Serien geöffnet. Highlights waren dabei bisher die skurrile Kleinstadtposse „Braunschlag“ sowie die überdrehte Sketchshow „BÖsterreich“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    @Holger
    Warum? So wie ich das lese, sind nur zwei bekannte österreichische Schauspielerinnen dabei. glaube, daß da eher die ARD führend war.
    • am via tvforen.de

      Österreich. Eine Welt für sich.
      • am via tvforen.de

        Vorstadtkrokodile sind mir da wesentlich lieber... ;-)

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