„Unter anderen Umständen“: Martin Brambach heimlich nach 18 Jahren ausgestiegen

Schauspieler verlässt ZDF-Krimireihe nach Abschied der Regisseurin

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 02.02.2024, 12:41 Uhr

„Unter anderen Umständen“: Natalia Wörner und Martin Brambach – Bild: ZDF/Georges Pauly
„Unter anderen Umständen“: Natalia Wörner und Martin Brambach

Seit 2006 strahlt das ZDF „Unter anderen Umständen“ aus. Von der Krimireihe sind ein bis zwei Folgen in Spielfilmlänge pro Jahr erschienen, so dass sie bisher insgesamt 22 Episoden umfasst. Die jüngste Folge „Dominiks Geheimnis“ war am vergangenen Montag zu sehen. Einer war überraschend aber nicht mehr dabei: Martin Brambach. Wie erst jetzt bekannt wurde, hat sich der Schauspieler entschieden, die Reihe nach 18 Jahren zu verlassen.

Gegenüber TV Spielfilm teilte das ZDF mit: Nach 21 Filmen hat Martin Brambach die Reihe auf eigenen Wunsch verlassen, um sich neuen Projekten und Herausforderungen zu widmen. Sein Abschied von der Reihe geschah offenbar recht unerwartet, denn weder in der 21. Folge „Mütter und Söhne“, in der Arne Brauner noch mitspielte, noch in der 22. Folge „Dominiks Geheimnis“ wird sein weiterer Verbleib thematisiert.

Mehr Aufschluss zu den Gründen gab der Schauspieler auf Anfrage von TV Spielfilm selbst: Ich bin mehr als dankbar, dass ich 18 Jahre lang die Figur des Arne Brauner in der großartigen Reihe ‚Unter anderen Umständen‘ spielen durfte. Es war eine herrliche Reise, die ich da gemeinsam mit tollen Kollegen und der Regisseurin Judith Kennel unternehmen durfte. Sein Abschied hängt mit dem Abschied der Regisseurin zusammen: Nachdem Judith Kennel ausgeschieden ist, ist auch für mich die Reise erstmal vorbei …

Ob die Regisseurin freiwillig aufgehört hat, ist nicht bekannt. Sie inszenierte insgesamt 18 Folgen der Reihe und war auch bei Folge 20 noch im Einsatz. Bei Folge 21 führte hingegen Gunnar Fuss Regie, bei Folge 22 übernahm Ziska Riemann. Judith Kennel wechselte dagegen zur ARD-Krimireihe „Nord bei Nordwest“, wo sie die jüngst ausgestrahlte Folge „Die letzte Fähre“ inszenierte. Dafür habe sie zugesagt, bevor sie das Drehbuch gesehen hatte – einerseits weil sie die Reihe schon länger interessiere, andererseits hat sie mit Hauptdarsteller Hinnerk Schönemann schon einige Filme gedreht. Sein Hauke Jacobs ist eine Figur, die sonst eher in Komödien zu finden ist. Aber dieser Reihe gelingt der Spagat zwischen den Genres. Das war für mich als Regisseurin eine tolle Herausforderung, so Kennel gegenüber der ARD.

Seit der ersten Folge von „Unter anderen Umständen“ verkörperte Martin Brambach den Kriminalhauptkommissar Arne Brauner, der zunächst Teamleiter und Vorgesetzter von Jana Winter (Natalia Wörner) war, bevor sie die Teamleitung übernahm. Die Alkoholprobleme von Brauner machten dem Team immer wieder zu schaffen. Martin Brambach kennen die Zuschauer seit vielen Jahren auch aus einer anderen Krimireihe: Im Dresdner „Tatort“ spielt er Peter Michael Schnabel, den Vorgesetzten der Ermittlerinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Hatte ihn ( M. Brambach ) in der letzten Folge schon vermisst, schade das er aus dieser Serie ausgeschieden ist. Wer weiß was hinter den Kulissen abgegangen ist, lässt aber auch viel Raum für Spekulationen übrig.
    • am via tvforen.de

      Einfach so kurzfristig auszusteigen, ohne dass es in der Reihe irgendwie thematisiert wird, finde ich schon etwas seltsam.
    • am via tvforen.de

      ist doch egal, wird seine Gründe haben, muss man jetzt nicht drüber spekulieren, die Serie funktioniert auch ohne ihn.
    • am via tvforen.de

      Wird sich zeigen wie lange das noch funktioniert, mit M.Brambach verliert die Serie eine der Hauptdarsteller.
  • am

    Guten Morgen! Hat jetzt fast ne Woche gedauert bis diese "News" die Redaktion erreichte! 👏
    Naja, die letzten Folgen war Arne ja kaum noch zu sehen, meist nur noch aus dem Hintergrund im Büro seine Recherche mit durchgegeben.
    • (geb. 1967) am

      Ich könnte mich immer noch über eine Sache amüsieren. 2015 kündigte Ralph Herforth an, als Matthias Hamm, aufzuhören. Sein Grund: "Die Krimi-Reihe aus seiner Sicht, zumindest für ihn, zu Ende erzählt".
      Und wie sieht es heute aus? Er ist immer noch dabei.
      • am

        Schauspieler verdienen oftmals echt nicht grade gut, das ist sowohl in den USA als auch hier so. Wenn man dann nicht so ein etablierter Schauspieler wie Martin Brambach ist, geht man mit dem freiwilligen aufhören ein echt großes Risiko ein. Deswegen würde ich es einem nicht Star niemals vorwerfen, wenn er trotz Andeutungen nicht aufhört. Ab 2017 scheint er aber auch wieder vermehrt in anderen Produktionen zu sein.
      • am

        Brambach gehört ganz sicher nicht zu der von dir beschriebenen Kategorie. Der wird recht gut verdienen und er kann sich seine Rollen aussuchen.
      • (geb. 1966) am

        @ mork.vom.ork
        invwar hat ja auch geschrieben "wenn man dann nicht so ein etablierter Schauspieler wie Martin Brambach ist, ..." und meinte damit also offensichtlich Ralph Herfort, den man in der Tat heutzutage kaum noch in anderen Rollen sieht.
        Über Nebeneinkünfte weiß man als Zuschauer ja nichts. Ralph Herforth könnte viel Theater spielen, Drehbücher schreiben, selbstgemalte Bilder verkaufen, in guten Zeiten mehrere Mietshäußer erworben haben, usw.
        Richtig ist aber, dass das jährliche Durchschnittseinkommen aller in Deutschland tätigen Schauspieler, bezogen aus Gagen, Mitte der Zehner-Jahre bei ca. 30.000 Euro lag. Da waren auch die Theaterschauspieler mit enthalten. Viel mehr wird es heute nicht sein.
      • am

        Davon müssen sie Anreise und Unterkunft am Drehort bezahlen.
        Das war früher anders.
        Auch ein Schauspieler wie Heinrich Schafmeister muss zeitweise von Hartz4 leben.
      • am

        Auch Herforth wird nicht am Hungertuch nagen, der ist seit über 30 Jahren gut im Geschäft. Einfach mal die Filmographie anschauen.
        Und dass sich auch namhafte Schauspieler wie Schafmeister zwischen ihren Engagements arbeitslos melden ist nichts ungewöhnliches. Das hat aber nichts mit zu geringen Gagen zu tun, sondern versicherungstechnische Gründe.
        Solch bekannte Namen werden daher auch gar keine Leistungen vom Amt erhalten. Dies gilt für eher unbekannte Schauspieler, die meist nur kleine Rollen erhalten.
        Aber große Einkommensgefälle gibt es ja auch in etlichen anderen Branchen. Das ist ein grundsätzliches Problem in unserer Gesellschaft.
      • am

        Unterhosenwerbung nicht vergessen!

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