‚Tagesthemen‘ künftig noch zeitiger?

ARD-Programmdirektoren beraten über Vorverlegung

Mario Müller – 16.07.2007

'Tagesthemen' künftig noch zeitiger? – ARD-Programmdirektoren beraten über Vorverlegung

Die Quotenentwicklung der „Tagesthemen“ sorgte in der letzten Zeit für Gesprächsstoff in und außerhalb der ARD. Argwöhnisch schaut man auf das „ZDF heute journal“, das nicht nur regelmäßig zeitiger sendet, sondern damit auch noch konstant deutlich mehr Zuschauer erreicht.

Erst 2005 hatte sich die ARD entschlossen, ihr tägliches Nachrichtenmagazin zu stärken und um eine Viertelstunde nach vorn auf 22:15 Uhr zu rücken. Überlegungen über einen noch früheren Start wurden schnell verworfen, um einen Krieg mit dem ZDF zu vermeiden, mit dessen „heute journal“ es dann eine Überschneidung gegeben hätte.

Doch beachtet man die jüngsten Äußerungen von WDR-Intendantin Monika Piel im heutigen Interview mit der „Rheinischen Post“, dann könnten ARD und ZDF das Kriegsbeil demnächst doch noch ausgraben. Piel meint, das einzige, was man beim ZDF besser mache, sei, „dass sie im Gegensatz zu den ‚Tagesthemen‘ eine frühe Anfangszeit haben. Daran muss man meiner Meinung nach dringend etwas ändern. Eine so wichtige Nachrichtensendung wie die ‚Tagesthemen‘ muss auch eine verlässliche Sendezeit haben.“ Derzeit berieten die ARD-Programmdirektoren darüber.

Damit spielt sie auch sicher auf die geplante Verschiebung der Mittwochsausgabe ab Oktober an. Wenn nämlich Frank Plasberg mit seinem Talk „Hart aber Fair“ ab 24. Oktober im Ersten startet (fernsehserien.de berichtete), würden die „Tagesthemen“ dann immer erst um 23:00 Uhr beginnen. „Wir sind über diese Verschiebung natürlich unglücklich“, kritisierte Moderator Tom Buhrow die Änderung gegenüber „Focus“. Und offenbar ist er damit nicht allein.

Bleibt abzuwarten, wie ZDF-Intendant Markus Schächter reagiert, sollte erneut eine Überschneidung mit dem „heute journal“ zur Debatte stehen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich plädiere dafür, die Anfangszeit auf 21 Uhr zu verlegen und dafür auf die 20-Uhr-Tagesschau zu verzichten.

    Die ganzen künstlichen Aufgeregtheiten, die plumpe Eigenwerbung und sonstige Propaganda samt des gespreizten "Was-sind-wir-doch-für-tolle-Journalisten"-Spielens - das könnte man alles in einem Aufwasch erledigen. Spart Geld und entlastet Mitarbeiter von menschenunwürdiger Arbeit (glückliche Anne Will: die muß sich künftig nur noch einmal pro Woche entwürdigen).

    Und nachdem man für diese "Programmreform" viel Geld für "Konzepte" und Reklame ausgegeben hat, wird spätestens 2010 natürlich alles wieder rückgängig gemacht - wobei man nochmal mindestens genausoviel Geld verpulvern kann.

    Und das Beste an all dem: Wie üblich wird für diesen Schwachsinn und die Verschwendung niemand zur Verantwortung gezogen. Im Gegenteil: Die Verantwortlichen lassen sich zweimal feiern für ihren Mut und ihre Tatkraft. Anders wird darüber nicht geredet. Schon gar nicht in unseren so freien, kritischen, objektiven Medien.
    • am via tvforen.de

      ich seh es nicht mehr so oft, weil ich im Kopf immernoch die 22:30 gespeichert habe.

      Wenn sie es wieder verschieben, werde ich mir die Anfangszeiten gar nicht mehr merken.

      Außerdem ist es gut, wenn es zu verschiedenen Zeiten am Abend Nachrichten gibt. Das wäre ja richtig blöd, wenn die sich auch noch überschneiden. Und ganz generell: Bei Nachrichten sollte das Quotenschielen aufhören!!
      (auch wenn - alle - Nachrichtensendungen inzwischen sehr viel an Seriosität eingebüßt haben)
      • am via tvforen.de

        ich finde 22:15 vollkommen OK,sollte so bleiben
        • am via tvforen.de

          Dann würde es doch mal an der Zeit sein, das Programm-Sende-Schema komplett und radikal zu überarbeiten.
          • am via tvforen.de

            Eine Absetzung oder eine Verlegung ins Nachtprogramm wäre auch nicht schlecht!

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