„Star Trek: Strange New Worlds“: Darum geht es in der Musical-Episode

„Subraum-Rhapsodie“ bei Paramount+ erschienen

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 04.08.2023, 16:27 Uhr

„Star Trek: Strange New Worlds“ hat eine Musical-Folge abgeliefert – Bild: Paramount+
„Star Trek: Strange New Worlds“ hat eine Musical-Folge abgeliefert

Am gestrigen Donnerstag (3. August) hat Paramount+ auch in Deutschland die „Star Trek: Strange New Worlds“-Musical-Folge „Subraum-Rhapsodie“ (2x09) veröffentlicht. Es ist die erste Musical-Folge im „Star Trek“-Franchise und die zweite große Gimmick-Episode der Staffel – nach „Tierisch olle Sternenreisende“, die ein Crossover zwischen „SNW“ und der animierten Schwesterserie „Star Trek: Lower Decks“ brachte.

In der Vorabberichterstattung zur Staffel war stets das Schwergewicht auf jenes Crossover gelegt worden. Erst auf der San Diego Comic-Con war die Musical-Folge enthüllt worden (fernsehserien.de berichtete). Wegen des anhaltenden Schauspielerstreiks, der den Darstellern auch die Promotion untersagt, gibt es bisher keine expliziten Stimmen zur Folge. Allerdings hatten Pike-Darsteller Anson Mount und Una-Darstellerin Rebecca Romijn schon früher gegenüber RadioTimes die neunte Episode als besonders fordernd herausgestellt: Die habe für die Darsteller besondere Vorbereitung erfordert, so dass man auch am Wochenende hätte arbeiten müssen. Aber der Cast sei trotzdem geradezu ausgelassen gewesen, weil man sich sicher gewesen sei, dass die Episode positiv einschlagen werde.

Daneben hat das Internet einige Auffälligkeiten in der Folge erspäht.

Darum geht es in der Folge „Subraum-Rhapsodie“

Die USS Enterprise hat eine natürliche Subraum-Anomalie gefunden. Spock (Ethan Peck) glaubt, dass man sie durch diese Funksprüche deutlich schneller machen könne. Eine Testreihe führt aber schließlich zu einem ungewollten Ergebnis.

Als Spock versucht, durch die Übermittlung von „Harmonien“ – Musik – voranzukommen, entsteht ein Unwahrscheinlichkeitsfeld, das dazu führt, dass alle an Bord befindlichen Personen dazu neigen, in emotionalen Momenten in Gesang auszubrechen.

Während man an Bord der Enterprise versucht, das Problem zu lösen, breitet sich der Effekt auch auf weitere Sternenflottenschiffe und schließlich auch Klingonen aus – die sich umgehend für die ihnen zugefügte „Würdelosigkeit“ rächen wollen: Sie wollen das Problem mit Gewalt lösen, den Subraum-Spalt mit Waffengewalt zerstören. Allerdings hatte man zuvor an Bord der Enterprise festgestellt, dass beim Einsatz von Waffen gegen das Naturphänomen eine gewaltige Exlosion mit verheerenden und (Lichtjahre-)weitreichenden Folgen entstünde.

Unter Druck kommt schließlich Uhura (Celia Rose Gooding) zu der Schlussfolgerung, dass durch die Energie eines gemeinsamen Gesangs das Unwahrscheinlichkeitsfeld geschlossen werden könnte – was letztendlich auch gelingt.

Die Handlungsbögen

Ein alter Hintergrund für Musical-Folgen diverser Serien ist, dass die Protagonisten vor Problemen stehen, die sie nicht aussprechen können – die sie aber in Gesangsform vermitteln können.

Eine Hauptbetroffene ist hier La’an Noonien-Singh (Christina Chong), die erneut auf James T. Kirk (Paul Wesley) trifft, der zu einem Training an Bord gekommen ist – La’an hatte sich eingangs der Staffel bei einem Zeitreiseabenteuer in eine andere Version von Kirk verliebt. Aufgrund der Zeitreisethematik ist sie aber zum Schweigen darüber verdammt, während jederman ihre Gefühle für Kirk sehen kann. La’an befürchtet, durch die Anomalie zu einem Lied und damit zum Geheimnisverrat gebracht zu werden. Schließlich offenbart sie Kirk die Wahrheit – der ihr erwidert, dass er gerade in einer Beziehung mit einer gewissen Carol steckt, die von ihm schwanger ist.

Für Fans kommt das überraschend, denn es scheint ein Bezug auf Kirks Sohn mit Dr. Carol Marcus zu sein. Im bisherigen Kanon hat Kirk erst von dem Sohn erfahren, nachdem dieser schon ein junger Erwachsener war, nämlich im Rahmen des Films „Star Trek II – Der Zorn des Khan“. Besonderes Easter Egg: In dem Film tritt La’ans Vorfahre Khan Noonien Singh auf.

Auch die Handlung zwischen Spock und Christine Chapel (Jess Bush) ist aktuell emotional: Beide hatten eine Romanze begonnen, aber Christine hatte durch Zeitreisende aufgeschnappt, dass sie in Spocks Leben wohl keine große Rolle spielen würde. Nun hat Chapel die Zusage für ein Forschungsstipendium erhalten – sie geht einer Aussprache mit Spock über die mehrmonatige Abwesenheit aus dem Weg, bis ein Lied aus ihr hervorbricht. Besonderes Easter Egg: Das Stipendium bringt sie ins Umfeld des Forschers Dr. Korby. Während der Serie „Raumschiff Enterprise“ tritt Dr. Korby selbst auch in der Serie auf – und wird als „Ex-Verlobter“ von Chapel genannt.

Hemmer-Time: In der Episode kehrt auch Schauspieler Bruce Horak für ein Gastspiel zu „Strange New Worlds“ zurück: Allerdings nicht als Hemmer, den er in der ersten Staffel der Serie gespielt hatte, sondern als klingonischer Kapitän, dessen Crew eine Boygroup-Nummer zum besten gibt (wohl einer der stärksten Cringe-Momente der Folge):

Unter den Castmitgliedern von „Strange New Worlds“ finden sich eher wenige ausgemachte „Gesangstalente“, so dass der Gesamteindruck doch ein wenig durchwachsen bleibt. Vor allem Celia Rose Gooding kann entsprechende Erfahrungen am Broadway vorweisen und ist Grammy-Preisträger für die Aufnahmen zum Musical „Jagged Little Pill“ und war auch für die Broadway-Aufführung für einen Tony Award nominiert.

Daneben verfolgt Christina Chong parallel eine Musikkarriere und hat just am 1. August eine erste EP veröffentlicht – inklusive des Songs No Blame.

Ein ungutes Gefühl hinterlässt die Folge schließlich bezüglich der Zukunft der Kapitäns Pike und Batel (Melanie Scrofano): In der Episode müssen die beiden mit ihrer kurz zuvor offiziell gemachten Beziehung umgehen, bei der beide aber unterschiedliche Vorstellungen haben – was bei der Planung eines ersten gemeinsamen Urlaubs ans Licht kommt. Letztendlich hilft ihnen die „Gesangs-Episode“ dabei, Kommunikationsschwierigkeiten anzugehen.

Allerdings verschieben die beiden ihre Urlaubsplanung dann auf die Zeit, wenn Batel von einer frischen Mission oberster Priorität zurückkehrt: Allein die Aussage Wir haben später noch Zeit sorgt in Erzählungen und Serien meist für dramatische oder gar katastrophale Hindernisse. Nimmt man hinzu, dass aus der bisherigen zweiten Staffel noch „offen“ ist, dass ein Gorn-Angriff auf das Föderationsgebiet droht und in der nächsten Folge eben das Staffelfinale ansteht, so lässt das Schlimmstes befürchten.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Was für ein Blödsinn, ein paar Folgen mehr wären doch nicht schlecht.
    Müssen ja nicht, wie früher, 23 Folgen sein.
    Das hat nichts mit "jammern auf hohen Niveau" zu tun, voll der dämliche Totschlag Spruch!
    • am via tvforen.de

      10 Folgen pro Staffel sind völlig OK, die Zeiten von langen Staffeln oder Seasons sind vorbei, das ist mal wieder jammern auf hohen niveau.
      • am via tvforen.de

        Das stimmt, ok Musical ist so gar nicht mein, aber ansonsten eine Serie die zum Star Trek Universum passt. Nicht wie dieser grauenhafte "Discovery-Müll" das hatte absolut gar nichts mit Star Trek zu tun.

        Wirklich schade das es immer nur 10 Folgen pro Staffel sind, da ist man ruckzuck durch und kann wahrscheinlich wieder ewig auf Nachschub warten.
        • am

          Die Serie ist zwar deutlich näher dran Star Trek zu sein als Discovery, aber immer noch meilenweit davon entfernt.
          Folgen wie diese machen das sicherlich nicht besser.
          • am via tvforen.de

            Das war einfach klasse! - Überhaupt: endlich mal wieder eine gute Star-Trek-Serie. Schade, dass es so langsam geht mit dem Nachschub, und dass die Staffeln nur noch 10 Folgen haben.
            • am

              Trotz anfänglicher Bedenken hat mir die Folge ganz gut gefallen.
              Und das CrossOver mit LowerDecks war einfach klasse.
              Aber nu is auch gut, der Rest bitte wieder mit etwas mehr Ernst ;-)
              • am

                Die letzten beiden Folgen sind ein gutes Beispiel dafür, warum Franchises wie Star Trek immer wieder an die Wand gefahren werden.
                • am

                  Da sieht man mal, wie unterschiedlich die Geschmäcker weltweit sind. Während man in den USA ziemlich auf solche Gesangseinlagen abfährt, kommt das beim deutschen Publikum größtenteils gar nicht gut an.
                  Ich persönlich hasse solches Gesinge auch, mir war schon als Kind bei den Disney-Zeichentrickfilmen (damals wurden die wirklich noch gezeichnet) dieses Gejauner zuwider.


                  Aber nichtsdestotrotz maße ich mir an, den Gesang halbwegs objektiv beurteilen zu können und ich finde es recht interessant, daß die beiden Protagonisten, die meiner Meinung nach die besten Gesangsstimmen dargeboten haben, offenbar tatsächlich viel mit Gesang am Hut haben: Christina Chong und Celia Rose Gooding.

                  Wer auch eine erstaunliche Stimme hatte, ist Melissa Navia, auch wenn deren Part nur sehr kurz war.



                  Jess Bush hingegen hat zwar eine sehr angenehme Stimme, aber das mit dem Singen ist sicher nicht ihr größtes Talent ;-) Rebecca Romijn hingegen hat zwar sehr sauber intoniert (wie eigentlich alle Darsteller), aber es fühlte sich immer an, als ob da irgendwie die Handbremse noch angezogen war.


                  Bei den männlichen Schauspielern hat mich keiner besonders umgehauen, das war alles irgendwie mit gebremstem Schaum, auch wenn niemand wirklich schlecht war.



                  Naja, also wegen mir muss es sowas sicher nicht mehr geben, aber lieber solche Klamauk-Folgen, als das unerträgliche Star Trek Discovery, bei dem die Wokeness geradezu aus dem Bildschirm läuft...
                  • (geb. 1967) am

                    Ich habe die Folge jetzt zwar nicht gesehen, aber Zweifel habe ich dennoch.
                    22 Jahre nach der Musical Folge "Noch einmal mit Gefühl" ("Once More, With Feeling") aus "Buffy - Im Bann der Dämonen", wird immer noch auf diesen Zug aufgesprungen, unbedingt eine Musical Folge zu machen. Bei "Buffy" passte es ja vom Genre her. Und in einer Sitcom, von mir aus, auch. Aber wenn schon im SF-Genre, dann bei "The Orville". Gilt ja sowieso als inoffizielle "Star Trek" Serie.
                    • am

                      Ich fand The Orville zumindest mit der 3. Staffel sogar als die beste aktuell laufende "Star Trek" Serie.
                  • am

                    Nette Musik und besonders die Gesangsstimme von SPOCK hat mir gefallen, aber... das ist kein STAR TREK mehr. 
                    Kommt als Nächstes dann STAR TREK als Musical am Broadway? Mit den Klingonen als Vorgruppe?
                    • (geb. 1966) am

                      Bisher fand ich die 2. Staffel eher mäßig. Als dann die Crossover Folge von Lower Decks kam dachte ich die wollen mich veralbern. Als dann die Musical Folge kam wußte ich es. Gerade den Boy Group Auftritt der Klingonen fand ich extrem grausig. Die nächste Folge sieht zwar halbwegs interessant aus, dennoch bin ich von der 2. Staffel enttäuscht. Da hatte ich wirklich mehr Star Trek erwartet.
                      • (geb. 1978) am

                        Also ich fand die Musical Episode toll! Die Lieder waren großartig und der Gesang hervorragend. Besonders gefallen hat mir der Song von Uhura, den ich auch noch Stunden später vor mich hingepfiffen habe. Das einzig schade war, daß ich öfter auf die Untertitel schauen musste, um auch alles richtig zu verstehen. Mein Englisch ist zwar sehr gut, aber eben nicht perfekt. Zum Glück wurden die Songs nicht auf Deutsch gesungen, das hätte nie und nimmer geklappt! Nichts gegen die Synchronsprecher, aber das wäre ein zu großes Unterfangen gewesen. Im großen und ganzen bin ich mit der Folge sehr zufrieden und auch mit dem Rest der Staffel. Jetzt fehlt nur noch das Finale auf das ich sehr gespannt bin!
                        • am

                          Von der ersten Staffel war ich begeistert. Gute Story, klasse Effekte, keine unlogischen Handlungen der Chrakteren. Doch diese zweite Staffel gefällt mir so garnicht. Langweilig, zu viele ersetzbare Einzelfolgen (sowas nannte man früher Lückenfüller) und jetzt wirds sogar Affig. Die letzte Folge war nochmal ganz gut, aber diese Musical-Folge ist mehr als Lächerlich. Kurzum, von Staffel 2 bin ich masslos enttäuscht.
                          • am

                            Ganz meine Meinung! Das war dann auch die erste Episode aus dem Star Trek Universum, wo ich gesagt habe 'ohne mich'. Ansonsten habe ich von Star Trek wirklich alles gesehen. Teilweise so oft, dass ich die Dialoge mitsprechen könnte. Aber auf eine wirklich zutiefst enttäuschende Reihe schlechter Folgen noch eine mit Geschrei draufzusetzen, ging mir eindeutig zu weit.
                          • (geb. 1976) am

                            Genau diese Staffelhandungen ist doch das was heutige Serien kaputt macht.
                            Verpasst man eine Episode ist man raus aus der Story und kann die Serie oftmals vergessen.

                            Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, wo jede Folge eine abgeschlossene Handlung hatte. Da konnte man jederzeit ein- oder ausschalten bei den Serien, aber da hatten die Staffeln auch noch eine Episoden Anzahl von 20-24 Folgen. Heutzutage fehlt den Autoren dafür der Stoff, darum wird die Folgenanzahl immer und immer weiter reduziert.

                        weitere Meldungen