Von Schrowange über „DSDS“ bis „Mein Mann kann“: Das waren die 63 größten TV-Flops 2022

Fernseh-Tiefpunkte des Jahres im Rückblick

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.12.2022, 08:20 Uhr

41. Law & Order: Special Victims Unit (VOX)

Nach mehrfacher vorzeitiger Absetzung und Abschiebung versuchte es VOX in diesem Jahr erneut mit Free-TV-Premieren von „Law & Order: Special Victims Unit“ – und die Tragödie wiederholte sich. Nachdem die ersten Episoden der 23. Staffel gegen die Fußball-WM gesendet wurden und quotentechnisch mit nur 470.000 Zuschauern und 2,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe untergingen, wurde die weitere Ausstrahlung zunächst ins Spät- und Nachtprogramm von VOX verschoben. Nach zwei weiteren Wochen zog der Sender allerdings endgültig die Reißleine und schob die Serie erneut zu RTLup ab, wo die restlichen Episoden gezeigt werden. NBC

42. Kühlschrank öffne dich! – Das Duell der Kochprofis (Sat.1)

Im Frühjahr versuchte Sat.1 sein Glück am Donnerstagabend mit einer weiteren Kochshow. Doch die von Ruth Moschner moderierte Sendung „Kühlschrank öffne dich! – Das Duell der Kochprofis“ hatte nicht nur damit zu kämpfen, dass Corona-Infektionen das ursprüngliche Konzept durcheinanderwirbelten, die Sendung blieb auch bei unterdurchschnittlichen Quoten hängen. 910.000 Zuschauer schalteten im Schnitt ein, in der jungen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen kamen unspektakuläre 6,0 Prozent Marktanteil zustande. Sat.1/​Marc Rehbeck

43. Beats of Berlin: Rap ist mein Leben (RTL Zwei)

Mit einer neuen Dokureihe wollte RTL Zwei die Rap-Szene im Berliner Kiez erforschen, doch obwohl ohnehin nur zwei Teile produziert wurden, zog der Sender schon nach dem ersten die Reißleine. „Beats of Berlin: Rap ist mein Leben“ lief nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Lediglich insgesamt 90.000 Zuschauer sahen um 20:15 Uhr zu, davon waren 50.000 aus der jungen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, die nur für mickrige 1,1 Prozent Marktanteil reichten. RTL Zwei/​Janus TV

44. Vermisst (RTL)

Im Frühjahr schickte RTL sein langjähriges Format „Vermisst“ mit der neuen Moderatorin Kathrin Degen auf Sendung. Doch die Nachfolgerin von Sandra Eckardt hatte es von Anfang an schwer, zumal die Sendung nicht mehr wie früher am Vorabend, sondern bereits am Sonntagnachmittag um 16:15 Uhr gezeigt wurde – und dort desolate Quoten einfuhr. Weniger als eine Million Zuschauer und miese 5,5 Prozent in der Zielgruppe standen auf der Uhr. Deshalb zog RTL Konsequenzen und nahm die neue Staffel nach nur drei Folgen aus dem Programm – erst Monate später wurden die restlichen Ausgaben als Marathon beim Spartenkanal RTLup versendet. RTL/​Jochen Gerken

45. Die deutsche Luftballonmeisterschaft (RTL)

Im Zuge der diversen Funsport-Eventshows wurde RTL wohl etwas übermütig und schickte im Juni am Samstagabend zur besten Sendezeit „Die deutsche Luftballonmeisterschaft“ auf Sendung. Doch während andere Events wie das „RTL Turmspringen“ oder die „RTL Wasserspiele“ überzeugen konnten, trafen Luftballons nicht den Nerv der Zuschauer. Lediglich 730.000 Menschen waren dabei, in der jungen Zielgruppe musste sich der Kölner Sender mit 8,0 Prozent Marktanteil begnügen. RTL

46. Stadt, Land, Flucht – Wir ziehen raus /​ Eingecheckt und ausgecheckt – Wo schläft es sich am besten? (VOX)

Mit „Eingecheckt und ausgecheckt – Wo schläft es sich am besten?“ und „Stadt, Land, Flucht – Wir ziehen raus“ startete VOX Mitte Oktober gleich zwei neue Sendungen am Sonntagvorabend. Doch keine der beiden Doku-Soaps stieß auf großes Interesse. Nach enttäuschenden Quoten und Zielgruppen-Marktanteilen zwischen 3 und 4 Prozent zog der Sender Konsequenzen und warf sie vorzeitig aus dem Programm. VOX

47. Let’s Love – Eine Hütte voller Liebe (RTL Zwei)

Zwischen Oktober 2021 und März 2022 versuchte es RTL Zwei am Nachmittag zunächst um 17:05 Uhr mit „Let’s Love – Eine Hütte voller Liebe“. Doch die von Jana Ina Zarrella moderierte Sendung, in der sich jeweils zwei Singles ganz analog in einer gemütlichen Hütte kennenlernten, hatte von Anfang mit Quotenproblemen zu kämpfen. Daher zog RTL Zwei Konsequenzen und verlegte das Format Mitte Dezember auf einen früheren Sendeplatz um 15 Uhr. Doch auch dort geriet es quotentechnisch unter die Räder auf unter 2 Prozent in der jungen Zielgruppe, so dass Anfang März endgültig Schluss war. RTL Zwei/​Christian Weck

48. Family Project – Kampf durch die Wildnis (RTL Zwei)

Bei „Family Project – Kampf durch die Wildnis“ versuchten drei verzweifelte Elternpaare, die angeschlagene Beziehung zu ihren Kindern wieder zu verbessern. Das Projekt ist zumindest aus Quotensicht gescheitert: Zwischen 340.000 und 250.000 Menschen sahen die ersten beiden Folgen, in der jungen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen reichte es nur für indiskutable 2,1 und 1,7 Prozent. RTL Zwei brach die Ausstrahlung ab, die Folgen 3 und 4 wurden nicht mehr gesendet. RTL Zwei/​Odeon Entertainment

49. Wir räumen auf! – Wie viele Dinge hast du? (RTL Zwei)

In „Wir räumen auf! – Wie viele Dinge hast du?“ half Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes Familien dabei, deren gesamtes Hab und Gut neu zu ordnen – und dabei auch ihr altes Leben neu zu sortieren. Das auf einer britischen Vorlage basierende Format konnte in Deutschland nicht überzeugen und holte bei RTL Zwei nur unterdurchschnittliche Zielgruppen-Marktanteile zwischen 2,8 und 3,2 Prozent. RTL Zwei/​Guido Engels

50. Princess Charming (VOX)

Die Sendergruppe RTL Deutschland stellte in diesem Jahr mit einer „Woche der Vielfalt“ das Thema LGBTIQ+ in den Mittelpunkt. Doch am Ende schauen die Privatsender eben doch vorrangig auf die Quoten und VOX brach nach nur zwei Folgen die lineare Ausstrahlung der zweiten Staffel der lesbischen Datingshow „Princess Charming“ ab. Der gewählte Sendeplatz war ohnehin fragwürdig: Nach 0 Uhr in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch dürfte die Programmierung die Sichtbarkeit der Community nur bedingt unterstützt haben, mit der sich die Verantwortlichen gerne schmücken. Nur 130.000 bis 140.000 Menschen schauten zu nächtlicher Stunde zu, die weiteren Folgen wurden ausschließlich online beim Streamingdienst RTL+ veröffentlicht. RTL

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