„South Park“: Warner Bros. Discovery verklagt Paramount wegen Vertragsbruch

Filmreihe für Paramount+ unterlaufe Exklusiv-Streamingrechte von HBO Max

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 25.02.2023, 19:00 Uhr

Stein des Anstoßes: „South Park“ – The Pandemic Special – Bild: Comedy Central/South Park Studios
Stein des Anstoßes: „South Park“ – The Pandemic Special

In den Streaming-Wars wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. In einer neuen Klage geht es um „South Park“, um HBO Max und Paramount, um Wortklaubereien und um Lizenzrechte – und um angeblich 200 Millionen US-Dollar Schaden.

„South Park“ ist eine extrem beliebte Serie. Eine Serie, deren Streamingrechte im Jahr 2019 frei wurden. So „ersteigerte“ HBO Max die exklusiven Streamingrechte an den damals 23 Staffeln und auch drei zukünftigen Staffeln für mehr als 500 Millionen US-Dollar im Wettbewerb etwa mit Hulu. Danach veränderte sich die Welt ein wenig .

Viacom, für dessen Comedy Central „South Park“ produziert wurde, schloss sich mit CBS zu ViacomCBS zusammen. Man startete den Streamingdienst Paramount+, vereinnahmte CBS All Access und benannte sich in Paramount Global um.

Nun hatte das Unternehmen also einen eigenen Streamingdienst, die Streamingrechte an einem der erfolgreichsten Franchises des Unternehmens aber langfristig vergeben (und anders als etwa Netflix mit „Star Trek: Discovery“ war HBO bei „South Park“ wohl nicht bereit, die Rechte zurückzuverkaufen). So kam man bei Paramount Global auf eine kreative Idee – vereinfacht: Wir machen mit den bekannten „South Park“-Figuren – parallel zur Serie – einfach noch eine Filmreihe (special events), die dann weltweit exklusiv bei Paramount+ gezeigt wird. Entsprechend wurde 2021 ein neuer Vertrag mit den „South Park“-Schöpfern Trey Parker und Matt Stone geschlossen (fernsehserien.de berichtete).

Das ist der Hintergrund der nun von HBO Max und dessen Mutterfirma Warner Bros. Discovery eingereichten Klage: Dort beharrt man darauf, dass man die Streamingrechte an „South Park“ eben komplett gekauft habe, und dass diese von Paramount Global aus der Luft gegriffene Teilung in „Serie“ und „special events“ nicht weniger als Wortklauberei („verbal trickery“) und Vertragsbruch sei. Zudem einer, der HBO Max massiven Schaden verursacht (weil man „South Park“ nun eben nicht mehr „exklusiv“ hat): schon 200 Millionen US-Dollar.

Bei Paramount Global sieht man das natürlich anders. Zudem weist man darauf hin, dass eigentlich HBO Max noch Geld schulden würde – es stünden noch Zahlungen für bereits gelieferte „South Park“-Folgen aus.

Ob die jetzige Klage (eingereicht als 24-seitiges Dokument) zur Verhandlung vor einer Jury zugelassen wird, muss nun zunächst ein Richter nach einer ersten Sichtung der Unterlagen entscheiden.

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