Quoten: Schwächstes „Supertalent“-Finale aller Zeiten deutlich hinter „Verstehen Sie Spaß?“

„Schlag den Star“ punktet auf ProSieben, „Friesland“ mit neuem Rekord

Dennis Braun
Dennis Braun – 20.12.2020, 10:02 Uhr

Der Gewinner von „Das Supertalent“ 2020: Der neuseeländische Sänger Nick Ferretti – Bild: TVNOW/Stefan Gregorowius
Der Gewinner von „Das Supertalent“ 2020: Der neuseeländische Sänger Nick Ferretti

Es war fast zu erwarten: Im Showdreikampf am Samstagabend ging die aktuelle Staffel von „Das Supertalent“ bei RTL mit so schlechten Quoten wie noch nie zu Ende. Gerade mal 950.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren hatten eingeschaltet, der Marktanteil betrug in Anbetracht des hohen Produktionsaufwands äußerst enttäuschende 11,2 Prozent. Auch die Gesamtreichweite fiel mit 2,83 Millionen alles andere als zufriedenstellend aus. Generell war es die schwächste Staffel in der Geschichte der Castingshow, nun dürfte man sich in Köln auf Fehlersuche begeben.

Beim jungen Publikum hätte man sich – zumindest in absoluten Zahlen – um ein Haar sogar der noch eineinhalb Stunden längeren „Schlag den Star“-Ausgabe auf ProSieben geschlagen geben müssen. 910.000 Werberelevante sahen das Duell zwischen Sonja Zietlow und Jürgen Milski und bescherten dem Sender sehr gute 13,3 Prozent. Mit 1,62 Millionen Gesamtzuschauern sortierte sich die Wettkampf-Show allerdings deutlich hinter der Konkurrenz ein.

Als Sieger im Showduell bei Jung und Alt ging derweil die Weihnachtsausgabe von „Verstehen Sie Spaß?“ im Ersten hervor, in der man gleichzeitig das 40-jährige Jubiläum des Versteckte-Kamera-Formats zelebrierte. Insgesamt 4,81 Millionen Menschen lachten über die Streiche, damit kamen tolle 15,1 Prozent zustande. Noch besser lief es bei den 14- bis 49-Jährigen, wo 1,45 Millionen richtig starken 16,1 Prozent entsprachen.

Insgesamt wurde der Abend allerdings vom neuesten „Friesland“-Krimi im ZDF dominiert. Die Folge „Gegenströmung“ fesselte satte 7,72 Millionen Zuseher und generierte famose 22,3 Prozent – neue Rekorde für die Reihe. Bei den Jüngeren standen ebenfalls weit überdurchschnittliche 9,3 Prozent zu Buche. Nicht einmal halb so viele blieben jedoch im Anschluss für eine Wiederholung von „Der Kriminalist“ dran: Die Reichweite sank auf 3,82 Millionen, damit waren immerhin noch 12,2 Prozent drin.

Einen erfolgreichen Start in den Abend feierte auch Sat.1, wo „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ angesichts 980.000 Zielgruppen-Zuschauern und 10,8 Prozent überzeugen konnte. Allerdings blieben gerade mal 360.000 nachfolgend für „Blade: Trinity“ dran, womit man auf 7,3 Prozent zurückfiel. Schwestersender Kabel Eins ging dagegen völlig unter und blieb mit einer Doppelfolge von „Hawaii Five-0“ bei 2,3 Prozent hängen, ehe auch „Lucifer“ zu kämpfen hatte. Erst nach 23:00 Uhr ging es für den Teufel persönlich auf (immer noch unbefriedigende) 4,5 Prozent nach oben.

VOX konnte mit der Weihnachtskomödie „Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung“ punkten und unterhielt 700.000 junge Zuschauer, das reichte für grundsolide 7,5 Prozent. Damit setzte man sich auch deutlich gegen RTL Zwei durch, das mit „Stand by me – Das Geheimnis eines Sommers“ nicht über maue 3,9 Prozent hinauskam. „Das Dorf der Verdammten“ hatte später noch weniger Besucher und musste sich mit 3,6 Prozent begnügen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1971) am

    Also, mal ehrlich . In diesen Folgen des Supertalents kam vorwiegend nur Artisten oder solche die es angeblich sind ,vor. RTL castete deutlich bemerkbar aus anderen TV-Formaten oder engagierte sie aus dem Ausland, nur um genügend Teilnehmer zu haben . Beweisen kann man das nicht genau, aber man merkte es doch langsam. Dieter Bohlen sagte noch im Finale, das es mit dem Casten diesmal schwieriger war..na also, das war doch ein kleiner Hinweis,oder? Das Nick Feretti gewonnen hatte, war doch voraus schaubar...Die Leute wollen gesinge sehen..nicht dauernd Akrobaten..
    • (geb. 1954) am

      Dass das "Supertalent" so schlecht abgeschnitten hat ist selbst für hartnäckige Fans dieses Formates keine Überraschung. Seit Jahren gibt es kaum noch wirkliche "Talente" zu sehen. Stattdessen führt man den Zuschauern ausgemusterte Varietenummern vor, und lässt arbeitslose Zirkusartisten mit teils jahrzehnte alten Nummern auftreten.

      Der ursprüngliche Charme des Formates, nämlich unbekannte Talente zu entdecken ist völlig dahin. Die Zuschauer fühlen sich verarscht. Dazu kommt die unfähige Jury, welche absolut unglaubwürdig ist. Bruce Darnell findet einfach alles großartig, Chris Tall wirkt unbeholfen und dummschwätzerhaft, und Evelyn Burdecki pflegt vor allem ihr Image als "unterbelichtetes" Blondinchen. Auch Ex-Poptitan Dieter Bohlen kann kaum noch ernst genommen werden.

      Die Programmverantwortlichen täten gut daran die Kommentare bei Twitter - (#Supertalent) - nachzulesen, ernst zu nehmen, und daraus ihre Schlüsse zu ziehen

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