„High School“: Gelungene autobiografische Coming-of-Age-Serie kommt nach Deutschland

Musikerinnen Tegan und Sara verarbeiten ihre Jugend in den 1990ern

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 20.12.2022, 13:43 Uhr

Railey und Seazynn Gilliland in „High School“ – Bild: Michelle Faye/Amazon Freevee
Railey und Seazynn Gilliland in „High School“

Amazon Freevee hat nun endlich einen Termin für die von der Kritik gefeierte kanadische Serie „High School“ verkündet: Alle acht Episoden der Auftaktstaffel werden am 13. Januar 2023 ihre Deutschlandpremiere haben. In den USA hatte Freevee seine Eigenproduktion schon im Oktober veröffentlicht.

Die Serie, die auf den gleichnamigen Memoiren des Zwillingspaares und Musikduos Tegan und Sara basiert, erzählt vom schwierigen Selbstfindungsprozess – vor allem, aber nicht nur in der High School. Tegan und Sara Quin haben an der Adaption ihrer Lebensgeschichte selbst mitgearbeitet. Als Showrunnerin fungiert Clea DuVall (als Schauspielerin etwa in „The Handmaid’s Tale“, „Veep“), deren Serie als queere Version von ‚Willkommen im Leben‘ gelobt wurde.

Tegan (Railey Gilliland) und Sara (Seazynn Gilliland) sind zwei eineiige Zwillinge, die Mitte der 1990er in Seattle leben, dem Zentrum der Grunge-Musik. Ihre Eltern Simone (Cobie Smulders; „How I Met Your Mother“) und David (Nate Corddry) hatten sie jung in die Welt gesetzt, mittlerweile sind sie geschieden und die Zwillinge leben mit ihrer Mutter und deren langjährigen Lebensgefährten Patrick (Kyle Bornheimer) zusammen. Für die Zwillinge steht nach den Sommerferien ein Schulwechsel an. Während die beiden lange Zeit unzertrennlich waren, fühlt sich Tegan von ihrer Schwester Sara an den Rand gedrängt, da diese im Sommer ihre bisherige gemeinsame beste Freundin Phoebe (Olivia Rouyre) für sich vereinnahmt hatte. Tegan hat keine Ahnung, dass sich zwischen Sara und Phoebe mehr als bloße Freundschaft entwickelt hatte.

So gehen die Zwillinge auch an der neuen Schule erstmals getrennte Wege und Tegan findet notgedrungen neue Freunde, während die Beziehung zwischen Sara und Phoebe (die auf eine Sprachschule geschickt wurde) wechselvoll verläuft. Als im Keller eine alte Gitarre von Patrick „gefunden“ wird, entdecken die Schwestern ihre Leidenschaft fürs Musikmachen – die persönlichen Beziehungen der beiden werden dadurch aber nicht einfacher.

Gleichzeitig ist Mutter Simone dabei, auf dem zweiten Bildungsweg einen Abschluss in Sozialarbeit zu machen – Simone arbeitet bereits in dem aufreibenden Berufsfeld, hatte aber wegen der Zwillinge keine besondere Ausbildung gemacht. Simone hadert mit Aspekten ihrer Beziehung zu Patrick – ein Handwerker, der seinerseits dabei ist, für die Familie ein gemeinsames Haus fertigzustellen. Da Patrick die Zwillinge ins Herz geschlossen hat, gerät er häufiger zwischen die Fronten ihrer Erziehung, bei der letztendlich Simone das Sagen hat.

„High School“ stellt die kleinen persönlichen, aber eben doch immens bedeutenden Erfahrungen des Lebens der Protagonist:innen ins Zentrum und profitiert dabei von der überzeugenden Arbeit der Jungdarsteller um die Gilliland-Zwillinge.

Weitere Rollen haben Esther McGregor, Amanda Fix, Brianne Tju und Geena Meszaros.

Bisher gibt es noch keine Informationen, ob „High School“ über die achtteilige erste Staffel hinaus verlängert wird.

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