Fran Drescher im Fernsehfilm „Verliebt in meinen Weihnachtsschwarm“
Bild: Lifetime/2020
Nachdem in der Nacht zum Donnerstag die Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag zwischen der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA und dem Produzentenverband AMPTP ohne Ergebnis geendet hatten, hat die Schauspielergewerkschaft beschlossen, in den Streik zu treten.
Viel Lob erntete die zuletzt in die Kritik geratene Gewerkschaftspräsidentin Fran Drescher für ihre Rede, mit der sie den Streik ihrer Gewerkschaft verkündete und begründete:
Nachdem die Rede recht kontrolliert begann, gewann sie nach knapp einem Drittel deutlich an Intensität. Drescher klagte an, dass in der eigentlichen „Partnerschaft“ zwischen Kreativen und Produzenten der Unterhaltungsindustrie letztere in den jüngsten Tarifverhandlungen ihre Geringschätzung für die Kreativen deutlich gezeigt hätten, die Angst vor einer Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen und Verdienstsituation hätten. Die Unternehmen hätten in den Verhandlungen immer wieder Sparzwänge vorgebracht – laut Drescher zahlen sie aber ihren Managern selbst teils gewaltige Millionen-Gehälter und buhlen mit ihren Sparmaßnahmen um die Gunst an der Börse.
Nachdem Drescher auch den Bogen zur gesamten Arbeiterschaft in den USA geschlagen hatte, verkündete sie, dass für sie selbst und die Gewerkschaftsspitze der Moment gekommen war, an dem man sagen musste, dass es so nicht weitergehen könne und man trotz aller negativer Auswirkungen in den Streik treten müsse.
Drescher zuvor in heißem Wasser
Gewerkschaftspräsidentin Fran Drescher – vor allem für die Kult-Sitcom „Die Nanny“ bekannt – war in den letzten Verhandlungstagen persönlich in die Kritik geraten. Sie hatte einen beruflichen Termin in Italien wahrgenommen, wo sie als Werbeträgerin für Dolce & Gabbana fungierte – obwohl sie eigentlich dem Verhandlungsteam angehört hat. Mehr noch, sie ließ sich in einem Selfie mit Reality-Star und Unternehmerin Kim Kardashian ablichten – Kardashian wurde zuletzt vorgeworfen, den Streik der Drehbuchautoren unterlaufen zu haben.
Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Fran Drescher einer Verlängerung ihrer Präsidentschaft entgegensehen kann (fernsehserien.de berichtete): Im August finden die nächsten entsprechenden Wahlen statt und während die Gewerkschaft sonst innerlich in zwei Gruppierungen gespalten ist („Unite for Strength“ und „Membership First“), hatten beide Parteiungen sich darauf verständigt, diesmal im Angesicht des Arbeitskampfes ihren Mitgliedern die Wiederwahl von Fran Drescher zu empfehlen.
