„Das Boot“ legt bei RTL+ an: Preisgekrönte Sky-Serienfassung in Kürze verfügbar

Freie Adaption der Buchvorlage von Lothar-Günther Buchheim

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 01.02.2024, 14:13 Uhr

„Das Boot“: (v. l.) August Wittgenstin, Rick Okon, Tom Wlaschiha, Vicky Krieps und Lizzy Caplan – Bild: Sky
„Das Boot“: (v. l.) August Wittgenstin, Rick Okon, Tom Wlaschiha, Vicky Krieps und Lizzy Caplan

Mit „Das Boot“ ist Sky das Kunststück geglückt, eine ambitionierte, eigenständige Serienfassung des großen Kinoerfolgs von 1981 auf die Beine zu stellen. Zwischen 2018 und 2023 wurden vier Staffeln mit insgesamt 32 Folgen produziert. Die ersten drei Staffeln gelangen in Kürze ins Angebot des Streamingdienstes RTL+, genauer gesagt ab dem 1. März. Möglich ist diese Bereitstellung durch eine Ende 2023 abgeschlossene, umfangreiche Partnerschaft zwischen Sky Deutschland und RTL Deutschland (fernsehserien.de berichtete).

Wie der bekannte Film basiert die Serie auf der Buchvorlage von Lothar-Günther Buchheim. Anders als der Film, der die Handlung im Zweiten Weltkrieg nur aus der Sicht einer U-Boot-Besatzung zeigt, stellt die Serie die Schicksale im Krieg auch aus der Sicht der Betroffenen dar. Dazu bedient man sich einer Doppelhandlung, die teils auf einem neuen U-Boot spielt und teils an Land. Statt sich auf die klaustrophobische Atmosphäre an Bord eines U-Boots zu beschränken, veranschaulicht die Serie im zweiten Handlungsstrang den Krieg und seine Auswirkungen auf die Menschen und zeigt, wie deren Leben durch blinde Ideologien verheizt werden.

Im Herbst 1942 steht die U-612 mit einer eingespielten Besatzung aber unter dem neuen Kapitän Hoffmann (Rick Okon) für ihre Jungfernfahrt bereit. Schnell gerät die 40-köpfige Besatzung dabei in der Enge des U-Boots und unter dem Druck des immer härter werdenden Kriegs zur See an die Grenzen der psychischen und physischen Belastbarkeit, die zwischenmenschlichen Spannungen steigen. Derweil gerät die Welt von Simone Strasser (Vicky Krieps) im Hafen La Rochelles aus den Fugen. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihren patriotischen Gefühlen für Deutschland, der in Frankreich aufkommenden Résistance sowie einer gefährlichen, weil verbotenen Liebschaft. Ihr bisheriges Weltbild gerät ins Wanken.

Zum internationalen Cast gehören unter anderem Lizzy Caplan („Masters of Sex“), Tom Wlaschiha („Game of Thrones“), Vincent Kartheiser („Mad Men“), James D’Arcy („Marvel’s Agent Carter“), August Wittgenstein („The Crown“), Rainer Bock („Inglourious Basterds“), Leonard Scheicher („Finsterworld“), Robert Stadlober („Sommersturm“), Franz Dinda („Die Wolke“) und Stefan Konarske („Der junge Karl Marx“).

Insbesondere die erste Staffel der Produktion von Bavaria Fiction und Sonar Entertainment kam bei Kritikern hervorragend an und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis, der Romy und dem Bayerischen Fernsehpreis. Die Drehbuchadaption besorgte das deutsch-britische Gespann Johannes W. Betz und Tony Saint. Regie führten Andreas Prochaska, Matthias Glasner und Rick Ostermann.

Offiziell eingestellt ist die Serie „Das Boot“ übrigens nicht. Allerdings stehen hinter einer möglichen Fortsetzung große Fragezeichen, da sich Sky Deutschland inzwischen komplett aus der Produktion eigener Serien zurückgezogen hat (fernsehserien.de berichtete). Möglicherweise wird die Serie von einem anderen Anbieter übernommen und fortgesetzt – diesbezüglich ist aber noch nichts bekannt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1966) am

    Die Serie beruht wohl eher mehr als frei auf dem Buch "Das Boot". Nach der ersten Staffel habe ich angewidert beschlossen die Serie zu meiden. Je schlechter eine Serie ist desto mehr Preise scheint sie zu erhalten.
    • (geb. 1988) am

      Wenn du feststellst, dass alle Serien, die du nicht magst, von anderen Leuten gelobt werden, solltest du vielleicht eher deinen eigenen Geschmack in Frage stellen als den der ganzen restlichen Welt :D
    • (geb. 1987) am

      Ja. Genau!
      Was ist das denn für eine Aussage? Soll diese Aussage mal wieder Meinungen unterdrücken?
      Ich finde die Serie auch richtig Scheiße! Und dem Rest der Welt geht es ähnlich. Oder welchen Rang hat der Abklatsch des Kino-Films weltweit? Nicht so dolle? Nur in Deutschland den üblichen Deutschen Fernsehpreis, den kein Schwein ausserhalb Berlins Theaterwelt kennt, gewonnen?
      Preisgekrönt... Na klar... Liegt irgendwo zwischen Game of thrones und Sopranos? Oder irgendwo zwischen Derrick und Lindenstraße?
      Dein "Rest der Welt" hört nicht an der Heimtür auf. Und ich bin mir sehr, sehr sicher, dass "die ganze restliche Welt" noch nie von dem Quatsch gehört hat, geschweige denn mögen könnte, wenn die meisten Deutschen, die keine 1% der Welt ausmachen, der Serie schon angewidert den Rücken gekehrt haben.

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