„Daniel Boone“-Star Fess Parker ist tot

Schauspieler war in den USA auch als „Davy Crockett“ berühmt

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 20.03.2010

"Daniel Boone"-Star Fess Parker ist tot – Schauspieler war in den USA auch als "Davy Crockett" berühmt

Von 1989 bis 1991 erschien er jeden Montagnachmittag in den deutschen Wohnzimmern: Fess Parker als „Daniel Boone“. Obwohl die Serie bereits 1970 in den USA zu Ende gegangen war, dauerte es fast 20 Jahre, bis die Geschichten des legendären Jägers und Fallenstellers nach (West-)Deutschland kamen. In seinem Heimatland war Parker bereits in den 50ern durch die Verkörperung einer anderen, historischen Figur berühmt geworden. Bis heute erinnert man sich dort an ihn als „Davy Crockett“. Nun ist der Schauspieler im Alter von 85 Jahren gestorben.

Fess Elisha Parker wurde am 16. August 1924 in Fort Worth, Texas geboren. Zunächst liebäugelte er mit einer Karriere im Profi-Football, aber eine schwere Verletzung nach einer Messerattacke 1946 machte diese Träume zunichte. Nachdem er auf der ‚University of Texas‘ einen Bacherlor-Abschluss im Fach „Schauspiel“ machen konnte, zog es ihn nach Hollywood. Dort wurde er nach einer Rolle im Science-Fiction-Klassiker „Formicula“ 1954 von Walt Disney persönlich entdeckt. Der feierte damals große Erfolge mit seiner „Disneyland“-Fernsehserie auf ABC, die Unterhaltung mit einem Blick hinter die Kulissen des Themenparks verband.

„Davy Crockett“ war eine Reihe innerhalb dieses Formates und Fess Parker wurde damit zum Star. Die ersten drei Episoden wurden später als Kinofilm zusammengeschnitten, der in Deutschland unter dem Titel „Davy Crockett – König der Trapper“ lief. Obwohl Crockett in der dritten Episode historisch korrekt im Alter von 49 Jahren bei der Eroberung des Alamo durch die Mexikaner gestorben war, brachte Disney die Reihe aufgrund der großen Beliebtheit für drei zusätzliche Episoden noch einmal zurück.

Anschließend spielte Fess Parker ebenfalls für Disney in Filmen wie „In geheimer Mission“ (1956), „Der Zug der Furchtlosen“ (1956) und „Das Herz eines Indianers“ (1958). Trotz Gastrollen in zahlreichen Serien verschwand Parker zunächst wieder weitgehend aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit, bis er 1964 durch die Hauptrolle in „Daniel Boone“ ein großes Comeback feierte. 159 Episoden und sechs Staffeln lang verkörperte er den Pionier aus der Gründerzeit der Vereinigten Staaten.

Nach dem Ende der Serie zog sich Fess Parker weitgehend aus dem Showgeschäft zurück und machte Karriere als Immobilienmakler. Seit Ende der 80er Jahre war er auch als Winzer in Santa Barbara äußerst erfolgreich. Seine Weine wurden gleich nach der ersten Lese 1989 mehrfach ausgezeichnet. Parker starb am vergangenen Donnerstag in seinem Haus im kalifornischen Santa Ynez Valley. Seine Frau Marcella war bei ihm, die beiden waren 50 Jahre lang verheiratet.

1991 wurde Fess Parker vom Walt Disney Studio als „Disney-Legende“ geehrt. Wer in Anaheim das Disneyland besucht, kann Parkers Namen auf dem Fenster eines Geschäfts im Frontierland, dem im Westernstil gehaltenen Teil des Parks, entdecken: „Davy Crockett – Herstellung von Waschbärfellmützen – Fess Parker, Besitzer.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Also zur Ausstrahlung der Serie muss ich eine Anmerkung machen. Ich verbinde "Daniel Boone" mit Kindheitsfernseherfahrungen. Da ich Jahrgang 1963 bin und ich zwischen 1989 und 1991 schon selber Kinder hatte, muss diese Serie in der ehemaligen DDR schon in den 70er/80er Jahren ausgestrahlt worden sein. So ist dann sicher auch der Vermerk auf (West)Deutschland zu verstehen. Also ich mochte das als Kind, wenn auch in s/w sehr uns es war neben Dick Turpy aus GB eine der wenigen englischsprachigen Serien im DDR-deutschen Fernsehen.
    • am via tvforen.de

      Der hieß Dick Turpin...

      Eine tolle Serie.

      Der Lonewolf Pete
    • am via tvforen.de

      Pete Morgan schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Der hieß Dick Turpin...
      >
      > Eine tolle Serie.
      >


      Oh ja. Das war auch einer meiner Helden. Sozusagen Robin Hood in "cool". Ich liebäugle schon eine ganze Weile mit der DVD ...
  • am via tvforen.de

    Also erstmal muss ich was korrigieren.
    Es stimmt nicht ganz, dass die Serie erst 1989 bis einschl. 1991 nach Deutschland kam.
    In der DDR ist Daniel Boone 1971 zum ersten Mal gelaufen und kam dann noch einmal 1973 bis 1974.
    Mit Daniel Boone bin ich quasi gross geworden und sie war eine meiner absoluten Lieblingsserien damals. Als Kinder haben wir oft draussen Daniel Boone nachgespielt. Das hat immer viel Spass gemacht und Spass gegeben, genau so wie wir damals mit Gojko Mitic und seinen Indianerfilmen aus DEFA Zeiten zu der Zeit ebenso aufgewachsen sind.
    Die Western- und Indianerfilme, welche zu der Zeit sehr erfolgreich liefen und die sehr beliebt waren, sind in meiner Erinnerung sehr präsent bzw. unvergessen.
    An dieser Stelle möchte ich sagen: Danke für die unvergesslichen Stunden mit Mingo, lieber Daniel Boone (Fess Parker). Mögest Du in Frieden ruhen!
    • am via tvforen.de

      Hierzulande hauptsächlich durch die erfolgreiche Western-Familienserie "Daniel Boone" beliebt und bekannt, verstarb gestern der amerikanische Serien- und überwiegend Westernstar Fess Parker. Er hatte in den 50er Jahren bereits als legendärer Westmann Davy Crockett in den gleichnamigen Walt Disney Filmen und einer gleichnakigen Serie Ruhm und Ehren erlangt, und man sah ihn in Gastrollen in zahlreichen erfolgreichen Serienklassikern. Auch hierzulande gelangten Zusammenschnitte der Serie ins Kino ("Davy Crockett und die Flusspriraten" u.a.). Schließlich gelang es Fess Parker, an seinen Davy Crockett Erfolg anzuknüpfen und wieder mal in Wildleder und Mokassins als Daniel Boone den Westen und die Herzen der Zuschauer zu erobern. In den 70er Jahren hatte sich Parker dann aus dem fernsehen zurückgezogen und sich als Hotelier ein neues betätigungsfeld aufgebaut.

      Obwohl ich selbst mit Daniel Boone wenig anfangen konnte, hat Fess parker als Davy Crockett mein herz erobert - und hätte ich zu jener zeit in den USA gelebt, hätte ich wie so viele amerikanische Jungs garantiert auch eine Waschbärenmütze aufgesetzt und Davy Crocketts Abenteuer nachgespielt...

      Thanks, Fess, for many hours of TV western entertainment!

      Und um es noch mal mit Davy Crockett's Ballade zu sagen:

      His land was biggest an' his land was best,
      from grassy plains to the mountain crest
      He was ahead of us all meetin' the test,
      followin' his legend into the West
      Davy, Davy Crockett,
      king of the wild frontier!

      Rest in Peace, Fess, on those Great grassy Plains up in the Sky!

      Der Lonewolf Pete
      • am via tvforen.de

        schön das er über 85 Jahre wurde ! -ich denke und hoffe er hatte ein erfülltes Leben ! !


        Gruß

        Sir Hilary
      • am via tvforen.de

        Werter Herr Döbele!

        Meines Erachtens gehörten die DDR-Bürger auch zu den Deutschen. Oder sehe ich das falsch?
        Zwischen Juli 1971 und Mai 1977 zeigte der DFF neben einigen Wiederholungen insgesamt 34 Episoden dieser Serie und synchroniserte sie bis zur 6.Staffel. Warum damals Sat1 alles neu machen mußte, ist mir bis jett ein Rätsel. Oder es ging wieder nach dem Motto:"Aus dem Osten kommt nichts Gutes"

        MfG
        Andi aus der schönen Lausitz
      • am via tvforen.de

        andit schrieb:
        -------------------------------------------------------
        > Zwischen Juli 1971 und Mai 1977 zeigte der DFF
        > neben einigen Wiederholungen insgesamt 34 Episoden
        > dieser Serie



        So ist es. Daniel Boone war einer der großen Helden meiner Kindheit!

        Ruhe in Frieden, Fess Parker, und danke für die schönen Fernsehstunden ...
      • am via tvforen.de

        Jetzt mal nicht einen auf unterdrückten Ossi machen. Ich möchte hierzu an die Olsenbande-Filme erinnern, die seit der Wiedervereinigung nur in der Ost-Synchro gezeigt werden.^^

        Vielleicht wurde die Serie einfach deshalb neu synchronisiert, weil eben alle (?) Folgen eingekauft wurden.

        Die Serie könnte man auch ruhig mal wiederholen, habe sie damals (1989-1991) täglich verfolgt.

    weitere Meldungen