„American Gods“ engagiert Jesse Alexander als neuen Showrunner

Neue Details zum Ausstieg von Bryan Fuller und Michael Green

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 03.02.2018, 11:53 Uhr

„American Gods“ – Bild: Starz
„American Gods“

Nach dem überraschenden Ausstieg der Showrunner Bryan Fuller und Michael Green bei „American Gods“ hat der US-Sender Starz die Führungsriege wieder komplettiert. Neil Gaiman als Schöpfer der Romanvorlage stand schon zuvor als neue kreative Führungskraft fest, dazu gesellt sich nun der erfahrene Produzent Jesse Alexander. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kreative einen langjährigen Produzenten beigestellt bekommen, der entsprechendes Wissen um die wirtschaftliche Seite der Produktion einer Serie hat.

Alexander hat umfangreiche Erfahrungen mit fantastischen Stoffen und hat zudem bereits mehrfach mit Bryan Fuller zusammengearbeitet, etwa bei „Hannibal“, „Star Trek: Discovery“ oder „Heroes“. Gaiman lobte am Neuzugang, dass er „das Buch liebt und versteht und die Serie liebt und versteht“.

Hollywood Reporter berichtet zudem einige Details über das Zerwürfnis zwischen dem Team Fuller/​Green und dem Produktionsstudio Fremantle Media, das hinter „American Gods“ steht. Schon während der ersten Staffel habe es kreative Differenzen gegeben. Eigentlich waren zehn Folgen geplant, im Verlauf der Produktion wurden schließlich zwei der Folgen zu einer zusammengeschnitten und noch entschieden, die Handlung nach acht Folgen enden zu lassen, weil dort ein natürlicherer Bruchpunkt war als nach der nächsten Episode. Insgesamt hatten Fuller und Green 30 Millionen US-Dollar mehr ausgegeben als eigentlich im Budget vorgesehen.

Auch bei Staffel zwei, zu der bereits sechs Drehbücher von den Ex-Produzenten fertig geschrieben worden waren, sah es so aus, als würden die Pläne der Produzenten das auf neun Millionen US-Dollar pro Folge ausgelegte Budget sprengen. Daneben kam es auch zu inhaltlichen Differenzen zwischen Fuller/​Green und Gaiman, der bei Fremantle unter Vertrag steht, wo auch sein Buch „Good Omens“ aktuell verfilmt wird.

Gaiman schwebte eine sehr eng an der Buchvorlage stehende Serie vor, während Fuller und Green bereits in der ersten Staffel eigene Ideen eingebracht hatten, wozu auch weite Teile des Cliffhangers der ersten Staffel gehörten.

Auf der Suche nach einem neuen Showrunner soll Alexander demnach zudem nicht die erste Wahl von Fremantle gewesen sein. „Mehrere etablierte Showrunner“ hätten den Job angeboten bekommen, aber abgelehnt. Im Zuge des Ausstiegs der Produzenten hatte auch Darstellerin Gillian Anderson angekündigt, dass sie die Serie verlassen werde (fernsehserien.de berichtete).

Der Plan für „American Gods“ soll nun sein, dass Gaiman und Alexander die Arbeiten an Staffel zwei von neuem beginnen. Ob dadurch der ursprünglich für Januar 2019 angedachte Start der zweiten Staffel überhaupt noch gehalten werden kann, erscheint unsicher.

Bryan Fuller hat mittlerweile übrigens eine neue Wirkungsstätte gefunden: Er hat sich der Serienadaption der „The Vampire Chronicles“ angeschlossen, die Kult-Autorin Anne Rice zusammen mit ihrem Sohn Christopher aktuell bearbeitet (fernsehserien.de berichtete).

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