Folge 440

  • Leben im Hochhaus – Dreesch 1–3

    Folge 440 (45 Min.)
    Hochhaussiedlung Dreesch 1–3. – Bild: NDR
    Hochhaussiedlung Dreesch 1–3.
    Was anfangs als modern und chic galt, ist heute oft unbeliebt: Großwohnsiedlungen, auch Platte oder Hochhaus genannt. Vor gut 50 Jahren, Anfang bis Mitte der 1970er-Jahre, wurden überall in der Bundesrepublik und der DDR solche Anlagen gebaut, um den Wohnungsmangel zu bekämpfen und modernere Standards zu setzen. Für die „NDR Story“ ist ein Filmteam in Norddeutschlands größter Plattenbausiedlung unterwegs, dem Stadtteil Großer Dreesch in Schwerin: Wie ist das Leben im Plattenbau? Ist die Wohnidee von damals gescheitert? Was beschäftigt die Menschen, die hier leben? Was früher in Dreesch 1, 2 und 3 unterteilt war, nennt sich mittlerweile Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz.
    Alle drei Stadtteile der Großwohnsiedlung haben gemeinsam, dass sie in der medialen Berichterstattung immer wieder auch mit negativen Schlagzeilen auffallen: Leerstand, ansteigende Kriminalität oder erst kürzlich die Zunahme der AfD-Wählerstimmen. Doch wie denken diejenigen über den Dreesch, die dort ihr Zuhause haben? Denn Fakt ist, dass Schwerin beim Thema Segregation, die Trennung zwischen Arm und Reich, deutschlandweit den ersten Platz belegt.
    Eine aktuelle Studie zeigt: In keiner anderen der 96 untersuchten ost- und westdeutschen Städte ist die Trennung zwischen Arm und Reich so deutlich wie in Schwerin. Und: Diese Trennung zwischen Arm und Reich ist in den letzten Jahren sogar noch einmal angestiegen. Während viele nur die grauen Betonmauern sehen, schätzen Wolfram und Heidrun Hendrich vor allem eines: den Ausblick aus dem achten Stock ihres Hochhauses. Schon kurz nach Errichtung der
    ersten Wohneinheiten ziehen sie in den Schweriner Plattenbau.
    Doch in den vergangenen Jahren habe sich der Dreesch verändert, erzählen sie. Die Hendrichs sind geblieben. Weil das Leben im Plattenbau trotz aller Probleme viel zu bieten habe. Die jüngere Generation schaut anders auf die Wohnanlage: Der zwölfjährige Sam wohnt im Stadtteil Mueßer Holz, statistisch gesehen der Stadtteil mit der höchsten Arbeitslosenquote in Schwerin. Hier gibt es den meisten Leerstand in der Stadt. Der Anteil der Zugewanderten in Schwerin ist hier am höchsten.
    Sam empfindet das Leben im Stadtteil als hart und auch unsicher. Unter dem Motto „Boxen statt Gewalt“ lernen Sam und die anderen Jugendlichen, dass Gewalt niemals eine Lösung sein darf. Doch Trainer Frank Brauns ist der Meinung, dass es eine große Herausforderung sein kann, als Kind auf dem Dreesch aufzuwachsen. Er sagt: „Die Kinder haben hier oft andere, schwierigere Startchancen als in anderen Vierteln.“ Autorin Simona Dürnberg trifft auch die Band Feine Sahne Fischfilet, die ihr Musikvideo zu einer Single hier gedreht hat und eigene Erfahrungen mit dem Leben in der Platte haben.
    Die Herausforderungen sind klar. Was braucht eine Plattenbausiedlung wie der Große Dreesch, um aus den Negativschlagzeilen herauszukommen? Und vor allem: um das Leben im Hochhaus lebenswerter zu machen? Das Filmteam trifft Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD). Er berichtet davon, was er in den nächsten Jahren mit dem Viertel vorhat. Passt das zum Leben der Menschen dort? Eine „NDR Story“ über das ambivalente Verhältnis zum Leben im Hochhaus. (Text: NDR)
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