Folge 438

  • Politikum Wolf – schießen oder schützen?

    Folge 438 (45 Min.)
    Geschätzte 2000 Wölfe soll es in Deutschland geben. – Bild: NDR/​Michael Nieberg
    Geschätzte 2000 Wölfe soll es in Deutschland geben.
    Umstritten ist der Wolf schon länger, aber mittlerweile ist er im Norden zum Politikum geworden. Seit Monaten brodelt es in den Kreis- und Landtagen. Naturschützer sowie Landwirte und Jäger stehen sich unversöhnlich gegenüber. Die einen bestehen auf maximalen Schutz des Wolfes, die anderen wollen die Anzahl der Wölfe begrenzen. Vor allem die Weidetierhalter haben nach mehreren spektakulären Rissen von Nutztieren auf ihren Weiden genug. In den sozialen Medien wird bei jeder Wolfsichtung im Dorf Panik geschürt.
    „45 Min“ reist durch den Norden: zu Wolfsschützern, Politikern und Betroffenen, bei denen der Wolf Schaden angerichtet hat. 55 Schafe in einer Nacht gerissen: Diese Wolfsattacke im Landkreis Stade im August 2023 bringt für viele Menschen auf dem Land das Fass zum Überlaufen. Laut Schätzungen leben mittlerweile rund 2000 Wölfe in Deutschland, Tendenz steigend. Viel zu viele, meinen betroffene Landwirte. Viel zu wenig noch, sagen die Tierschützer. „Die Leute haben Tränen in den Augen, wenn die ihre halbtoten Tiere zu mir bringen, um sie einschläfern zu lassen.
    Die Tiere kann ich von ihrem Leid befreien, die Besitzer nicht.“ Hansjörg Heeren ist Tierarzt in Ihlow in Ostfriesland und bekommt die Angst der Menschen mit. Er ist einer der
    Vorreiter einer Anti-Wolf-Bewegung im Norden, hat als Vorsitzender des Friesischen Verbandes für Naturschutz im Juni 2023 eine Demonstration gegen die aktuelle Wolfspolitik gestartet: 3000 Demonstrierende standen hinter ihm. In Niedersachsen ist unter anderem Umweltminister Christian Meyer (Bündnis 90/​Die Grünen) zuständig für den Naturschutz.
    Er steht seit Monaten zwischen den Stühlen. Trotz Kritik von allen Seiten stellt er sich Betroffenen und Kritikern, sucht nach einer Lösung. „Denn so kann es tatsächlich nicht weitergehen“, meint Umweltminister Meyer. Er plädiert für gezielte Abschüsse von „Problemwölfen“. Das führt zu Protest: Wolfsschützer aus verschiedenen Vereinen und Verbänden sind entsetzt.
    Denn der Wolf ist in der ganzen EU eine sehr stark geschützte Art, darf nicht bejagt werden. „Doch die Fälle von Selbstjustiz nehmen zu“, weiß Dr. Claudia Szentiks vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. Die zweithäufigste unnatürliche Todesursache für Wölfe in Deutschland sind inzwischen illegale Tötungen. Sie muss es wissen, denn jeder tote Wolf in Deutschland wird bei ihr im Institut seziert. In der „45 Min“-Dokumentation wird mit Befürwortern und Gegnern gesprochen und nachgefragt, warum die Lage derat eskalieren konnte. (Text: NDR)
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    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 22.01.2024

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