Folge 7

  • Folge 7 (2019/​2020)

    Folge 7
    Die Deutschen und ihr Wald: was tun angesichts des Waldsterbens 2.0?
    Es ist so weit. Deutschland ist mitten im Waldsterben 2.0. Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner (CDU) ruft zum „Nationalen Waldgipfel“, verspricht sofortiges Handeln und stellt seitens der Regierung 547 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren in Aussicht. Und es geht dabei um sehr viel mehr als um Holzernteausfall oder Schadensbegrenzung. Es geht um den Klimawandel, der dem Wald zusetzt. Und es geht um einen Mythos: den deutschen Wald, den es zu retten gilt. Doch wie soll das gelingen? Indem man ihn einfach in Ruhe lässt, sagt Peter Wohlleben, Förster und Bestsellerautor („Das geheime Band zwischen Mensch und Natur“, Random House). Denn nur so können sich die Wälder regenerieren und wieder zu ihrer ursprünglichen Beschaffenheit zurückkehren. Das „Kulturjournal“ fragt nach: Ist es wirklich so einfach?
    Der Missbrauch und die Kirche: Diskussion um den Film „Gelobt sei Gott“ in Osnabrück
    Volles Kino bei der Vorpremiere des preisgekrönten Spielfilms „Gelobt sei Gott“ und anschließender Diskussion zum Thema Missbrauch, zu der das Bistum Osnabrück geladen hatte! Der Kinofilm von Regisseur François Ozon beruht auf einer wahren Geschichte, einem der größten Missbrauchsskandale Frankreichs. Ein Priester, der sich jahrzehntelang an Jungen verging und vom Kardinal Barbarin von Lyon gedeckt wurde. Barbarin wurde wegen Vertuschung inzwischen zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Jetzt läuft „Gelobt sei Gott“ auch in deutschen Kinos, zur Vorpremiere gab es am 25. September eine Diskussion in Osnabrück mit Psychologen und Theologen des dortigen Bistums. Missbrauchsfälle gibt es auch in diesem Bistum, immer wieder werden neue Fälle bekannt, zuletzt im September. Das Bistum Osnabrück hat eine externe Untersuchungskommission eingerichtet.
    Nackte Handwerksgesellen: ungewöhnliche Fotoausstellung in Lüneburg
    Seine Weste ist sein Schlafzimmer und die Jacke sein Wohnzimmer. „Die Kluft gibt mir ein Zuhause“, sagt Roland. Er kommt ursprünglich aus Rostock und ist einer von etwa 500 Wandergesellen, die jährlich von Deutschland aus auf die Walz gehen. Handwerksgesellen, die sich für Kost und Logis überall in Europa und der Welt verdingen. Drei Jahre lang, immer in derselben Kluft, ohne Smartphones und Laptop. Drei Jahre, in denen sie sich nur auf 50 Kilometer ihrem Heimatort nähern dürfen. Denn es herrschen strenge Regeln auf der Walz und viele althergebrachte Traditionen, obwohl neuerdings auch Frauen auf Wanderschaft gehen dürfen. Umso provokanter sind die Fotos, die jetzt in Lüneburg von den Menschen auf der Walz zu sehen sind:
    Doppelporträts, von denen je eines die Gesellen in traditioneller Kluft mit Knotenstock und Reisebündel und in ungeschützter Nacktheit zeigt. („Kluft & Haut – 40 Porträts. Junge Menschen auf der Walz“, Ausstellung im Museum Lüneburg, 24. September bis 27. Oktober 2019)
    Heldensage als Unterhaltungsrevue: die „Nibelungen“ im SchauSpielHaus Hamburg
    Normalerweise sind die „Nibelungen“ ja eher eine ernste Angelegenheit, ob als „deutsches Trauerspiel“ bei Friedrich Hebbel, als Opernzyklus bei Richard Wagner oder als monumentaler Stummfilm bei Fritz Lang. Jetzt kommt der Stoff um Brunhilde, Kriemhild oder Drachentöter Siegfried ganz anders auf die Bühne, als ironische Musikrevue: „Die Nibelungen – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie“. Die Inszenierung am Hamburger SchauSpielHaus ist angelehnt an eine Radioshow: Die Bühne sieht aus wie ein Tonstudio, die Schauspieler spielen Radiomoderatoren und – musiker, die dann wiederum in die Rollen der Nibelungen schlüpfen.
    Klingt kompliziert, ist aber vor allem sehr komisch, wenn deutsches Heldentum, US-amerikanische Radioshow und viel Popmusik aufeinandertreffen. Die Regisseure Barbara Bürk und Clemens Sienknecht haben auf diese Weise schon „Effi Briest“ und „Anna Karenina“ auf die Bühne gebracht, beide Inszenierungen wurden vom Publikum gefeiert. Das „Kulturjournal“ stellt den Abschluss ihrer SchauSpielHaus- Trilogie vor.
    Parallelwelt voller Witz und Schönheit: Robin Rhode im Kunstmuseum Wolfsburg
    Zeichne ein Fahrrad und dann versuche, es zu fahren: Der südafrikanische Künstler Robin Rhode, 1976 in Kapstadt geboren, fing mit einfachen Wandzeichnungen an, daraus machte er Performances, Foto- und Videoarbeiten. Zusammen mit seiner Art Army, benachteiligten Jugendlichen aus Johannesburg, schaffte er mit diesen einfachen Mitteln eine Parallelwelt voller Witz, Schönheit und poetischer Tiefe. Im Kunstmuseum Wolfsburg ist seine Ausstellung „Memory Is The Weapon“ jetzt bis zum 9. Februar 2020 zu sehen. Das „Kulturjournal“ hat Robin Rhode vorab in seinem Atelier besucht.
    Meister der Metamorphosen: Kinofilm über den Künstler M. C. Escher
    Unmögliche, endlose Treppen. Wasser, das bergauf fließt. Vögel, die sich in Fische verwandeln. Hände, die sich gegenseitig zeichnen. Paradox! M. C. Escher (1898 – 1972) ist eine Ikone, seine Grafiken sind weltbekannt. Der Dokumentarfilm „M. C. Escher – Reise in die Unendlichkeit“ (Kinostart 10. Oktober) erweckt Eschers Bilder mit Animationen zum Leben und lässt den niederländischen Künstler anhand von Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Notizen selbst zu Wort kommen (gesprochen von Matthias Brandt). Was inspirierte ihn? Woher kamen seine Ideen? Ein faszinierender Einblick in den Escher- Kosmos! (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.09.2019NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 30.09.2019
22:45–23:15
22:45–
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