Folge 16

  • Folge 16 (2018/​2019)

    Folge 16
    Macht, mächtiger, Amazon: der große Einfluss des Online-Konzerns
    Eine neue Studie zeigt, wie stark die Macht des US-Handelsriesen ist. Fast die Hälfte des deutschen Onlinehandels läuft inzwischen über Amazon. Fast 180 Milliarden setzte das Unternehmen weltweit um, 17 Milliarden davon in Deutschland. Das ist fast viermal so viel wie Karstadt und Kaufhof zusammen. Bei Büchern geht laut der Studie fast jeder fünfte Euro über Amazon, bei Elektroartikeln sowie Sport und Freizeit sind es 16 Prozent Marktanteil, wohlgemerkt aller Umsätze, also sowohl online als auch im Laden. Und all das mit teilweise fragwürdiger Praxis.
    Man weiß, dass Amazon Steuern vermeidet, wo es nur geht, seine Arbeiter in den Logistikzentren permanent mit Kameras überwacht, schlecht bezahlt und behandelt und auf dem Weg zur Weltmacht ganze Branchen plattmacht und Märkte zerstört. Und jetzt steht das Weihnachtsgeschäft vor der Tür. Halleluja. Das „Kulturjournal“ macht den Test: Warum wird trotzdem immer noch bei Amazon bestellt? Und das „Kulturjournal“ trifft den Journalisten und Buchautor Johannes Bröckers, der dieser Frage in seinem Buch „Schnauze, Alexa! Ich kaufe nicht bei Amazon“ (Westend Verlag) nachgeht.
    Immer schneller, immer mehr: wie uns die Zeit verloren geht Schrumpft die Gegenwart? Viele Menschen haben ständig das Gefühl, der Zeit nur hinterher zu hetzen, dauernd im Hamsterrad zu strampeln und doch nie fertig zu werden mit den Dingen, die sie sich vorgenommen haben. 72 Stunden bräuchte dann ein Tag im Durchschnitt, um all das zu erledigen, was man eigentlich erledigen wollte. Selbst die Zeit der Muße: eng durchgetaktet.
    Durchschnittlich zwei Sekunden lassen wir uns Zeit, um Kunst zu betrachten. Und jetzt steht die Adventszeit vor der Tür. Eigentlich die Zeit der Besinnung. Eigentlich. Doch auch hier hetzen viele von Weihnachtsfeier zu Weihnachtsfeier, haben Geschenkestress, kommen nicht runter. Gibt es einen Ausweg? Der Beschleunigungsforscher Hartmut Rosa sagt: Gegen die Beschleunigung der Gesellschaft sind individuelle Eskapismus-Strategien zum Scheitern verurteilt. Also alles verloren? Im „Kulturjournal“ verrät Hartmut Rosa, wie es auch anders gehen könnte.
    Der Glücksmaler im Plattenbau: ein Kunstprojekt in Schwerin
    Kann man das Glück malen? Der Künstler Michael Frahm hatte genau diesen Auftrag: Er sollte das Glück malen, und zwar die Glücksmomente seiner neuen Nachbarn. Die örtliche Wohnungsgesellschaft quartierte den Maler ein halbes Jahr lang
    in ein frisch saniertes DDR-Plattenbauhochhaus am Stadtrand von Schwerin ein. 400 Mieter leben in dem Haus in 380 Ein- und Zweiraumwohnungen über zehn Etagen. Für die Flure soll der Künstler zehn Bilder malen. Ein Wagnis, denn Frahm muss die Mieter erst kennenlernen, und sie müssen ihm ihre Glückmomente anvertrauen. Das „Kulturjournal“ zeigt, ob er das geschafft hat und trifft ihn und einige Mitbewohner Monate später erneut in dem Plattenbau, um zu sehen, was das Glücksexperiment mit ihnen gemacht hat.
    Fake News in der Archäologie: eine ungewöhnliche Ausstellung in Hildesheim
    Die Knochen eines Einhorns aus dem Harz, eine goldene Tiara des Sythen-Königs oder Adolf Hitlers Tagebücher: Es waren Sensationen, als sie entdeckt wurden. Doch dann kam heraus, sie waren nicht, was man glaubte und hoffte. Nach dem spektakulären Fund folgte die große Enttäuschung. Die Ausstellung „Irrtümer und Fälschungen der Archäologie“ im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim zeigt über 200 Exponate zu Fehlurteilen und Betrugsfällen in ganz Europa. Die Schau erzählt illustre Geschichten aus dem Pariser Louvre, über Heinrich Schliemann oder einer Königskrone, die in Wahrheit Teil eines Eimers war. Die Schau macht deutlich, dass Irren nicht nur menschlich, sondern immer schon Teil der Wissenschaft ist.
    Roman über eine große Dichterin: Karen Duve schreibt über Annette von Droste-Hülshoff
    Zu unangepasst, zu frech und zu klug für ihre Zeit: Die Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff passte nicht in das Rollenbild der Frau im frühen 19. Jahrhundert. Ihre großartige literarische Arbeit wurde von der Familie nicht gewürdigt, und dann gab es noch eine unglückliche Geschichte mit den Männern, die ihr ganzes Leben veränderte: Zwei Studenten aus Göttingen verehrten die junge Dichterin, eine Intrige aus Eifersucht endete in einem Eklat. Die Schriftstellerin Karen Duve hat über Annette von Droste-Hülshoff und diese sogenannte „Jugendkatastrophe“ einen wunderbaren Roman veröffentlicht: „Fräulein Nettes kurzer Sommer“. In der „Kulturjournal“-Reihe „Der Norden liest“ stellt Karen Duve ihren Roman am 27. November in Bückeburg vor.
    Wahr. Schön. Gut: Julia Westlake kommentiert die Kulturwoche
    Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat besonders aufgeregt? Was hat amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft: Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.11.2018NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Fr 30.11.2018
02:00–02:30
02:00–
Mo 26.11.2018
23:15–23:45
23:15–
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