Folge 15

  • Folge 15 (2018/​2019)

    Folge 15
    Kampf gegen Kunstfreiheit? Die Kulturpolitik der AfD in Niedersachsen
    Das Sprengel Museum Hannover, das Internationale Filmfest Braunschweig oder das Zentrum Demokratische Bildung in Wolfsburg: Wenn es nach der AfD geht, dann sollen sie zukünftig keine oder deutlich weniger Förderung bekommen. In verschiedenen Anträgen fordern AfD-Politiker in Niedersachsen Mittelkürzungen. Und oftmals sind gerade solche Einrichtungen betroffen, die sich für kulturelle Vielfalt und eine offene Gesellschaft stark machen. Der AfD-Abgeordnete Harm Rykena beklagte erst vor wenigen Wochen im Niedersächsischen Landtag, dass der „vom Staat geförderte Kulturbetrieb“ sich „sehr stark mit der Dekonstruktion des Volkes“ befasse, und forderte stattdessen eine „deutsche Leitkultur“. Will die AfD missliebige Kultureinrichtungen deshalb klein sparen? Das „Kulturjournal“ spricht unter anderem mit dem Leiter des Sprengel Museums Hannover, dem Publizisten Andreas Speit und mit einem Vertreter der AfD in Hannover.
    Zwischen Heide-Lyrik und Rassismus: eine Dokumentation über Hermann Löns
    Die Lüneburger Heide ist eines der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland. Jährlich besuchen über zwei Millionen Menschen die Heidelandschaft im Nordosten Niedersachsens. Einer, der maßgeblich zur Bekanntheit und Popularität der Region beigetragen hat, ist der Dichter Hermann Löns, der unter anderem den Text des Liedes „Auf der Lüneburger Heide“ geschrieben hat. In seiner Wahlheimat Walsrode wird der Schriftsteller mit einem Museum geehrt, es gibt Führungen auf den Spuren des Dichters, und Generationen von Schulkindern haben auf Ausflügen in die Lüneburger Heide das Löns-Grab besucht.
    Aber Löns war nicht nur der Heide-Dichter schlechthin, er war auch ein Blut-und-Boden-Romantiker, hat rassistische und nationalistische Texte geschrieben, Und wurde deshalb von den Nazis verehrt. Der Film „Idyll und Widerspruch – Mythos Hermann Löns“ (Regie: Armin Plöger) folgt den Spuren des Dichters durch die Heide und zeichnet ein vielschichtiges Bild seines Werkes und seiner Wirkung. Die Dokumentation von Armin Plöger zeigt das NDR Fernsehen am 20. November, 00:00 Uhr.
    Katastrophe Krankenhaus: zwei Hamburger Filmemacher über das deutsche Gesundheitssystem
    Es ist nicht überall schrecklich. Aber es betrifft alle Krankenhäuser in Deutschland. Mit der Einführung des Fallpauschalensystems im Jahr 2003 wurden die Krankenhäuser kommerzialisiert. Die „Vergütung der Krankenhäuser durch Fallpauschalen“ hat den Menschen zu einer Ware gemacht. Es geht nicht mehr darum, was der Patient braucht, sondern was er bringt. Ein Notfall in der Notaufnahme bringt 30 Euro von der Krankenversicherung. Kein
    Krankenhaus kann dafür kostendeckend ein Röntgenbild oder ein Blutbild erstellen. Also werden Notfälle abgewiesen. In anderen Häusern hält man sich einfach nicht an das System, weil man es als unmenschlich empfindet. Der Film „Der marktgerechte Patient“ von den Hamburger Filmemachern Leslie Franke und Herdolor Lorenz erzählt von den fatalen Folgen dieses Systems. Pfleger, Ärzte, Patienten und Klinikchefs kommen zu Wort. Die Dokumentation läuft zurzeit in den Kinos.
    Künstler und Ministerpräsident von Albanien: Edi Rama in der Kunsthalle Rostock
    Er kennt die Macht! Und er kennt die Kunst. Heute ist er Ministerpräsident von Albanien, doch Edi Rama ist immer Künstler geblieben. Und das nicht nur, weil er noch immer ständig zeichnet: beim Telefonieren, in Sitzungen, bei Interviews. Seine erste Tat als Bürgermeister von Tirana, der damals noch in weiten Teilen tristen Hauptstadt Albaniens, war es, die sozialistischen Wohnblöcke mit bunten Quadraten zu versehen. So wurden ganze Stadtteile zu einem einzigen Mondrian-Gemälde. Denn Rama ist auch heute noch davon überzeugt: „Mit Schönheit lässt sich einiges erreichen.“ Jetzt sind seine Werke in der Kunsthalle Rostock zu sehen: Zeichnungen, Tapeten und Keramikskulpturen (ab 17. November). Und dort trifft ihn auch das „Kulturjournal“, um über Kunst und Politik zu sprechen.
    David Bowies Vermächtnis: das Musical „Lazarus“ im Deutschen SchauSpielHaus Hamburg
    Es war ein Schock für Musikfans in aller Welt, als David Bowie im Januar 2016 starb. Seine Krebserkrankung hatte er vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Und fast bis zuletzt an zwei großen Projekten gearbeitet: Sein letztes Album „Blackstar“ erschien nur zwei Tage vor seinem Tod, und sein Musical „Lazarus“ war erst wenige Wochen davor uraufgeführt worden: Das Stück enthält alte und bis dahin unveröffentlichte Bowie-Songs, darunter Hits wie „Heroes“, „Life On Mars?“ oder „Absolute Beginners“, und erzählt die Geschichte eines Außerirdischen, der auf die Erde kommt. Für Bowie schloss sich damit ein Kreis: Das Stück basiert auf dem Roman „Der Mann, der vom Himmel fiel“. In der Verfilmung von 1976 hatte der Popstar die Hauptrolle gespielt. Jetzt kommt „Lazarus“ als Musical nach Hamburg: Falk Richter inszeniert das Stück am Deutschen SchauSpielHaus (Premiere: 17. November) mit einem grandiosen Alexander Scheer als Hauptdarsteller.
    Wahr. Schön. Gut: Julia Westlake kommentiert die Kulturwoche
    Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat besonders aufgeregt? Was hat amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft: Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.11.2018NDR

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Sendetermine

So 25.11.2018
23:00–23:30
23:00–
Fr 23.11.2018
01:50–02:30
01:50–
Mo 19.11.2018
22:45–23:15
22:45–
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