Folge 15

  • Folge 15 (2019/​2020)

    Folge 15
    Jeden dritten Tag ein Todesopfer: Gewalt gegen Frauen in Deutschland
    Jeden dritten Tag stirbt in diesem Land eine Frau, weil sie eine Frau ist. Getötet von ihrem Mann oder Expartner. Einen Mann zu verlassen oder abzuweisen, das kann für Frauen tödlich enden. 2017 haben laut Bundeskriminalamt 147 Männer ihre Partnerin oder Expartnerin getötet. In den Medien liest man dann von Familientragödien oder Eifersuchtsdramen. Begriffe, die nun kritisiert werden, da sie dem Opfer eine Art Mitschuld geben und die Tat relativieren. Zudem: Die Täter werden zumeist wegen Totschlags verurteilt, nicht wegen Mordes. Der Grund ist ein Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2008. Darin heißt es, dass man Zweifel an dem Mordmerkmal der niederen Beweggründe haben müsse, wenn die Trennung von dem Opfer ausgeht.
    Denn schließlich beraube sich der Angeklagte dadurch dessen, was er eigentlich nicht verlieren will. Braucht es daher nicht den Straftatbestand Femizid in Deutschland? Also Morde an Mädchen und Frauen aufgrund ihres Geschlechts? Doch die Bundesregierung weigert sich, Femizide unter diesem Begriff zu fassen. Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Das „Kulturjournal“ spricht aus diesem Anlass mit einer Frau, die Opfer von Gewalt geworden ist, sowie mit einer Juristin und einem Politiker über das Thema Femizid.
    Abriss statt Andacht: bedrohte Kirchen in Norddeutschland
    Verkaufen, umwidmen oder gar abreißen? Was tun mit Kirchen, die nicht mehr gebraucht werden? Die Zahl der Kirchenmitglieder geht zurück. Und deshalb fehlt Gemeinden Geld, um alle Gotteshäuser zu erhalten. Allein die Betriebskosten sind oft fünfstellig, viele Gebäude aus der Nachkriegszeit sind inzwischen renovierungsbedürftig. Im evangelischen Kirchenkreis Hamburg-Ost werden bei einem Drittel der Gotteshäuser keine Baumaßnahmen mehr gefördert. 48 maroden Kirchen droht damit die Schließung. Für eine denkmalgeschützte Kirche sucht man deshalb Käufer, in einer anderen hat man eine Kita eingebaut.
    In Hannover hat es die katholische Christophorus-Gemeinde besonders hart getroffen: ihre Kirche wurde entweiht und in diesem Jahr abgerissen. Die Reportage „Kirchen im Ausverkauf“ begleitet die Gemeinde beim Kampf um ihr Gotteshaus und Pastorin Ilsabe Stolt in Hamburg auf der Suche nach Lösungen für ausgediente Kirchen. Der Film von Antje Büll und Felix Meschede wird am 29. November im NDR Fernsehen gesendet.
    Eingeschlossen im Syrienkrieg: der Dokumentarfilm „Homs und
    ich“
    „Die Angst war immer da, egal wo ich war. Draußen oder zu Hause, egal ob ich gedreht oder nach Lebensmitteln gesucht habe“, sagt Sulaiman Tadmory. „In jeder Minute dachte ich: Jetzt kommt eine Rakete und ich werde sterben“. Der Regisseur ist 23 Jahre alt, als Assads Armee über Nacht die Altstadt von Homs in Syrien umstellt. Das Leben verändert sich radikal: kein Essen, keine Medikamente, ständige Gefahr. Mit seiner Kamera hält Sulaiman Tadmory all das fest, zeigt, wie er mit Freunden in seiner zerstörten Heimatstadt um das Überleben kämpft. Inzwischen konnte Tadmory nach Deutschland fliehen, er lebt in Hamburg, macht ein Volontariat beim NDR. Hier konnte er aus seinem Material einen persönlichen Dokumentarfilm schaffen: „Homs und ich“, der bereits auf einigen Filmfestivals großen Eindruck hinterließ, ist am 26. November im NDR Fernsehen zu sehen.
    Bewegte Familiengeschichte: das Romandebüt von Schauspieler Christian Berkel
    Christian Berkel gilt als einer der charismatischsten deutschen Schauspieler, international gerühmt und mehrfach ausgezeichnet. Für seinen ersten Roman hat er sich mit der Geschichte seiner eigenen Familie beschäftigt: In „Der Apfelbaum“ (Ullstein) erzählt er von drei Generationen, vor allem von der ungewöhnlichen Liebesgeschichte seiner Eltern: Seine Mutter Sala Nohl stammt aus einer intellektuellen jüdischen Familie, sein Vater Otto aus proletarischen Verhältnissen. Sie flieht nach Südamerika, er kommt in russische Kriegsgefangenschaft. Viele Jahre später gibt es ein unerwartetes Wiedersehen. In der „Kulturjournal“-Reihe „Der Norden liest“ präsentiert Christian Berkel seinen Roman am 30. November in Rendsburg. Bereits am 28. November lesen außerdem Jan Brandt und Kathrin Weßling in Freepsum. Weitere Informationen: ndr.de/​dernordenliest
    „Es gibt keinen Planet B“: Mike Berners-Lees Buch zum Klimawandel
    Am 29. November ist der „Global Day of Climate Action“, am 2. Dezember startet die UN-Klimakonferenz in Madrid. Klimawandel, Welternährung, Artensterben, in seinem neuen Buch „Es gibt keinen Planet B“ (Midas Verlag) analysiert der britische Wissenschaftler Mike Berners-Lee die großen Herausforderungen der Gegenwart und entwirft einen Überlebensplan für die Menschheit.
    Wahr. Schön. Gut: Julia Westlake und der Kulturaufreger der Woche
    Wer hat besonders aufgeregt? Was hat amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Julia Westlake kommentiert den kulturellen Aufreger der Woche. Sie sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.11.2019NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Fr 29.11.2019
02:00–02:30
02:00–
Mo 25.11.2019
22:45–23:15
22:45–
NEU
Füge NDR Kultur – Das Journal kostenlos zu deinem Feed hinzu, um keine Neuigkeit zur Serie zu verpassen.
Alle Neuigkeiten zu NDR Kultur – Das Journal und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn NDR Kultur – Das Journal online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurückFolge weiter

    Auch interessant…