Folge 13

  • Folge 13 (2019/​2020)

    Folge 13
    Lieber Strafe als Schule: Wenn Eltern ihre Kinder zu Hause unterrichten
    Marie-Helen Scharf (15) aus Osterhever in Schleswig-Holstein hat beschlossen, nicht mehr zur Schule zu gehen. Sie lernt allein zu Hause, mithilfe von Lern-Apps. Ihre Mutter unterstützt die Entscheidung der Tochter, denn sie glaubt, dass sie zu Hause selbstbestimmt besser und mehr lernt als in der Schule. Etwa 2.000 sogenannte Freilerner gibt es in Deutschland. Doch, wer seine Kinder nicht zur Schule schickt, dem drohen hohe Strafen bis hin zu Beugehaft und Entzug des Sorgerechts. Zur diesjährigen ARD-Themenwoche „Zukunft Bildung“ (9. bis 16. November) hat das „Kulturjournal“ bei Freilernern und Verteidigern der Schulpflicht nachgefragt.
    Gegen Judenfeindlichkeit: das Projekt Rent a Jew
    Der Titel ist so provokant wie programmatisch: Ferienwohnungen und Autos können gemietet werden, bei „Rent a Jew“ sind es Juden. Die Idee ist so simpel wie einleuchtend: Wer noch nie Kontakt mit Juden hatte, soll das über die Aktion problemlos bekommen. Es geht darum, den jüdischen Glauben, den Alltag und die Lebenswirklichkeit von Juden in Deutschland zu vermitteln, im Dialog, an Schulen, in Kirchen und Bildungseinrichtungen. Ziel ist es, miteinander zu reden statt übereinander. Denn das ist mehr als nötig, nicht erst seit dem Anschlag von Halle: Rund jeder vierte Deutsche ist laut einer aktuellen Studie des World Jewish Congress antisemitisch. Das „Kulturjournal“ ist bei einem Besuch in einer Hamburger Schule mit dabei.
    Auf der Suche nach dem richtigen Leben: „Gegen Morgen“, Roman von Deniz Utlu
    Jeden Tag trifft man zahlreiche Entscheidungen für alltägliche Leben. Was ist mit den vielen Möglichkeiten, die dabei auf der Strecke bleiben? Was kosten falsch getroffene Entscheidungen, was kostet der Verzicht? Mit solchen Fragen beschäftigt sich Kara, der Ich-Erzähler in dem Roman „Gegen Morgen“. Er arbeitet für eine Versicherung und soll berechnen, wie viel das Leben eines Menschen wert ist. Nachdem er beinahe mit dem Flugzeug abgestürzt ist, zieht er selbst Bilanz über sein Leben. Im Mittelpunkt stehen seine alten Freunde und Mitbewohner: Der Karrierist Vince, führt er ein besseres Leben? Und der rätselhafte Ramon, ist er ein Lebenskünstler oder nur ein Loser? Der gebürtige Hannoveraner Deniz Utlu hat mit „Gegen Morgen“ seinen zweiten Roman veröffentlicht, in dem er verschiedene Lebensprinzipien aufeinanderprallen lässt.
    Deniz Utlu erhält am 4. Dezember die Auszeichung Literaturpreis der Landeshauptstadt Hannover. „Gegen Morgen“ (erschienen bei Suhrkamp) ist das „NDR Buch des Monats“.
    Jüdisches Raubgut in
    Privatbesitz: Aufarbeitung im Oldenburger Land
    Der gläserne Briefbeschwerer war sein Lieblingsspielzeug, weil er so schön glitzerte. Dass seine Mutter ihm einmal sagte, der Briefbeschwerer sei aus jüdischem Besitz, hat ihn damals nicht beschäftigt. Als dann aber die Kunstsammlung von Cornelius Gurlitt gefunden und in der Öffentlichkeit breit diskutiert wurde, wie mit jüdischem Raubgut umzugehen sei, da erinnerte sich Heiko Schäfer an sein Lieblingsspielzeug. Und er brachte es ins Schlossmuseum Jever, um es erforschen zu lassen. Im Verbund mit den Museen in Oldenburg wird hier eine Art „Restitutionssammlung“ aufgebaut: Privatpersonen können verdächtige oder bereits als jüdisches Raubgut identifizierte Stücke in diese Sammlung geben, aus der sie dann hoffentlich an die rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden.
    Doch genau das ist schwierig: Gerade im Oldenburger Land wurden viele Gegenstände auf speziellen Auktionen verkauft, die aus jüdischen Haushalten der Beneluxländer stammen, oft Industrieware, die nur schwer zu identifizieren ist. Erst recht schwierig ist es, herauszufinden, wer sie besessen hat. In der Reihe „Museumsdetektive“ fragt das „Kulturjournal“ nach: Wie soll man mit jüdischem Raubgut umgehen, das heute in Privatbesitz ist?
    Den Klimawandel hörbar machen: „For Seasons“ mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester
    Was kann ein Orchester tun, um die Gefahren des Klimawandels zu verdeutlichen? Die Musikerinnen und Musiker des NDR Elbphilharmonie Orchesters beschreiten dafür einen ganz neuen Weg: Sie spielen Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ in einer veränderten Fassung und wollen so die Klimakrise hörbar machen. Ein Algorithmus, der die Wetterdaten der Zeit Vivaldis mit heutigen Werten abgleicht, wurde auf die Originalpartitur übertragen. Die steigende globale Temperatur, Häufigkeit von Wetterextremen oder das Aussterben von Vogelarten nehmen Einfluss auf die ursprüngliche Komposition: Zum Beispiel verändert sich das harmonische Gefüge oder die instrumentalen Vogelstimmen verstummen.
    Simone Candotto hat die Partitur auf Basis des Wetterdaten-Algorithmus arrangiert, Alan Gilbert dirigiert. Das Konzert findet am 16. November in der Elbphilharmonie statt. Karten für das Konzert werden ab Dienstag, 12. November, 11 Uhr, über die Internetseiten forseasonsbydata.com und ndr.de/​eo verlost. Außerdem wird das Konzert live im Internet übertragen: ndr.de/​eo.
    Wahr. Schön. Gut: Julia Westlake und der Kulturaufreger der Woche
    Wer hat besonders aufgeregt? Was hat amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Julia Westlake kommentiert den kulturellen Aufreger der Woche. Sie sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.11.2019NDR

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Sendetermine

Fr 15.11.2019
02:00–02:30
02:00–
Mo 11.11.2019
22:45–23:15
22:45–
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